Johann Scheerer beschreibt in dem autobiographischen Buch sehr einfühlsam die Entführung seines Vaters und die tiefe Erschütterung, seiner idyllischen Kindheit. Dabei hat mich die unkonventionellen Einstellungen des Vaters beeindruckt, die mich fast zu einem Fan werden lässt. Weder wusste ich zuvor wirklich etwas über Jan Philipp Reemtsma noch über die Entführung, aber trotzdem habe ich voller Interesse das Buch gelesesn und musste beim Lesen mehrmals laut auflachen bei den Passagen über das familiäre Zusammenleben vor der Entführung. Die Entführung und die Hölle, durch die die Familie ging, kann ich mir kaum vorstellen.
Johann Scheerer
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Wir sind dann wohl die Angehörigen
Unheimlich nah
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Wir sind dann wohl die Angehörigen
Neue Rezensionen zu Johann Scheerer
Diese dramatische Entführungsgeschichte von Jan Philipp Reemtsma wird hier erzählt aus Sicht seines Sohnes. Diese Erfahrung, die man nur schwer begreifen und schon gar nicht selber erleben will, verändert den Dreizehnjährigen von einem Tag auf den anderen. Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Vertrautes wird verdrängt von Ungewissem, Angst überschattet den Alltag und das einzige was bleibt, ist die Hoffnung, die man kaum zu denken wagt. Er entwickelt seine ganz eigene Art, mit dieser nervenaufreibenden Situation umzugehen.
Die Schilderungen und Briefe sind sachlich und trotzdem spürt man den grossen Zusammenhalt innerhalb Familie, welcher viel Geld zum Verhängnis geworden ist.
25 Jahre jährt sich die Reemtsma-Entführung in diesem Jahr. 1996 war ich 4 Jahre älter als Johann Scheerer und kann mich nicht mehr wirklich dran erinnern, ob und wie ich diese Entführung verfolgt habe. Ich erinnere mich lediglich, dass die Medien voll davon waren und ich eher genervt war von dieser Informationsflut. Seit ich dieses Buch gelesen habe weiß ich aber eben auch, wie sich ein 13-jähriger Junge dabei gefühlt hat. Darüber habe ich nie nachgedacht. Das Buch ging mir sehr nah, und obwohl uns vier Jahre trennen habe ich zumindest genau die Musik gehört wie Johann und habe darin, glaube ich, ebenso diverse Antworten für mich gefunden wie er.
Gespräche aus der Community
»Es waren zwei Geldübergaben gescheitert und mein Vater vermutlich tot. Das Faxgerät hatte kein Papier mehr, wir keine Reserven, und irgendwo lag ein Brief mit Neuigkeiten.«
Wie fühlt es sich an, wenn einen die Mutter weckt und berichtet, dass der eigene Vater entführt wurde? Wie erträgt man die Sorge, Ungewissheit, Angst und die quälende Langeweile? Wie füllt man die Tage, wenn jederzeit alles passieren kann, man aber nicht mal in die Schule gehen, Sport machen, oder Freunde treffen darf? Einer der spektakulärsten Entführungsfälle der jüngeren deutschen Geschichte wird erstmals aus der überraschenden und notwendigen Perspektive des dreizehnjährigen Sohnes nachvollziehbar.Mehr zum Buch:
Am 26. März 1996 änderte sich das Leben von Johann Scheerer schlagartig. Seine Mutter weckte ihn und versucht dem dreizehnjährigen Gymnasiasten schonend beizubringen, dass sein Vater Jan Philipp Reemtsma am Vorabend entführt worden war und die Entführer ein Lösegeld von 20 Millionen D-Mark forderten. Als entgegen der Anordnung der Entführer die Polizei eingeschaltet wurde, verwandelte sich das Zuhause in Hamburg-Blankenese in ein polizeiliches Krisenzentrum, in dem alle Drähte zusammenliefen. Mehrere Geldübergaben wurden vereinbart und scheiterten.
Joahnn Scheerer erzählt auf berührende Weise davon, wie er diese Zeit erlebte. Von dem Vorsatz, sich keine Hoffnungen zu machen, um nicht enttäuscht werden zu können, und von dem Trost, die Die Ärzte, Green Day und das Fernsehprogramm hin wieder und zu spenden vermochten.
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