1) Fazit: Beide (vermutlich) katholische Autoren begriffen m.E., zumindest bis zur Herausgabe des Rezensionsbuches, nicht den Kern von Christi-Lehren (ansonsten hätte das Buch, die Zustimmung ihrer Arbeitgeber & des Verlages vorausgesetzt, einen mehr Herz-basiert geistigen statt Hirn-basiert rational-intellektuellen Inhalt!):
- Das Hauptgebot: LIEBE & Demut hätte sie zu beßerer Erkenntnis & Kommentierung der 4 CT-Schriften geführt!
- GOTT/Christus ist LIEBE: also Hilfe für uns gemäß Jesu Versprechen Joh 14:16,21,26!
Dieses Versprechen erfüllte Christus vor allem durch sehr umfangreiche nachbiblischer Autobiographien (!), Offenbarungen & Endzeit-Prophezeiungen, insbesondere Jakob Lorber, Max Seltmann, Bertha Dudde, Ida Kling, J.J. Hurtak (duckduckgo), E. Swedenborg, Jakob Böhme...!
Hätten die Brankaer & Bethge die für ihr Buch relevanten Schriften Christi gelesen, hätte es wesentlich an Qualität gewonnen.
Sowohl die Autoren & Herausgeber des Rezensionsbuches als auch die "Römerin" & ihre "Töchter" sowie die meisten Form-, Schein- & Sonntagschristen ignorieren leider Jesu Versprechen gemäß Joh 14:16,21,26 und damit Christi bzw. Jesu
- Autobiographien ("Das große Evangelium Johannes", "Die drei Tage im Tempel", "Haushaltung Gottes"...)
- Prophezeiungen für die Rest-Endzeit (m.E. 2023-33) und die "letzten sieben Jahre der Erde" (Bertha Dudde)
- ...
2) Hilfreiches
a) Verlags-Infos: degruyter.com
b) Wesentlich beßer & hilfreicher als das Rezensionsbuch: "Pistis Sophia" (allegorisch für die menschliche Seele!): Siehe das hervorragende Kommentarbuch von J.J. Hurtak (duckduckgo) und sein Hauptwerk "Die Schlüssel des Enoch" (duckduckgo)!
3) Codex Tchacos (CT)
de.wikipedia.org/wiki/Codex_Tchacos: "Der Codex Tchacos (CT) ist eine Sammlung apokrypher Handschriften. Der Codex enthält mehrere gnostische Texte aus dem 4. Jahrhundert in koptischer Sprache mit apokalyptischer Thematik. Die in sahidischem Dialekt abgefassten Texte waren ursprünglich höchstwahrscheinlich griechisch geschrieben[1] und dürften frühestens auf das Ende des 2. Jahrhunderts zurückgehen. Wahrscheinlich sind sie erst im 3. Jahrhundert entstanden. Benannt wurde der Papyrus-Codex nach Dimaratos Tchacos, dem Vater der letzten Eigentümerin, Frieda Nussberger-Tchacos.[2] Besonderes Interesse fand das Evangelium des Judas, das in der Handschrift enthalten ist."
4) Herausgeber & Autoren
Johanna Brankaer: uni-wuerzburg.de
Hans-Gebhard Bethge: degruyter.com
5) Inhalt
de.wikipedia.org/wiki/Codex_Tchacos: Der Codex hat vier erhaltene Teile (CT 1-4):
- CT 1: Der Brief des Petrus an Philippus, Epistula Petri (EpPt)
- CT 2: Die Erste Apokalypse des Jakobus, (1Apc)Jac
- CT 3: Das Evangelium des Judas, EvJud
- CT 4: (Allogenes) (griech.: Αλλογενής, „Fremdstämmiger“)
- Einige Fragmente gehören möglicherweise zu einem weiteren Werk, von dem nicht viel erhalten blieb.
EpPt und (1Apc)Jac waren bereits aus den Funden von Nag Hammadi bekannt.[5] Für das Evangelium des Judas und (Allogenes) ist der Kodex der einzige bekannte Textzeuge. Die ersten drei Schriften sind pseudepigraphisch, d. h., sie geben vor, von dem jeweiligen Jünger Jesu zu stammen. Die Klammer bei „(Allogenes)“ weist darauf hin, dass der ursprüngliche Titel des vierten Werks unbekannt ist. Die Bezeichnung Allogenes (griech.: Αλλογενής, „Fremdstämmiger“) wird hilfsweise verwendet, weil bei diesem Papyrus Anfang und Ende und somit nebst dem Titel auch die Verfasserangabe fehlen.
„Die vier erhaltenen Schriften des CT haben einen unverkennbaren christlichen Charakter.“[6] Bei den ersten drei handelt es sich um lehrhafte Dialoge mit den Jüngern, in denen Jesus ihnen wichtige Offenbarungen über sein Geschick, die Entstehung der Welt und die Erlösungsmöglichkeiten für die Jünger mitteilt; und sie sind in die Zeit um Passion und Auferstehung Jesu herum platziert. Leiden und Verfolgung sind ein wichtiges Thema. Daneben spielt die Polemik gegenüber Theologie und Praxis der Mehrheit der damaligen Christenheit eine Rolle, am stärksten im Judasevangelium. Die Fragmente einer fünften Schrift lassen erkennen, dass es um Themen geht, die auch in (Allogenes) und (1Apc)Jac vorkommen: das Fremd-Sein in der Welt, die Bitte um eine Sonderoffenbarung über die Wiedergeburt, die Überwindung der Körperlichkeit.[7]"
6) Zitate aus dem Rezensionsbuch
a) S. 422: "1. Narrativer Rahmen: Jesus und die Jünger
Die vier erhaltenen Schriften des CT haben einen unverkennbaren christlichen Charakter. Der narrative Rahmen der ersten drei Texte stellt
Jesus im Gespräch mit einem oder mehreren anderen dar. In EpPt, (lApc)Jac und EvJud geht es dabei um didaktische Dialoge, in denen Jesus seinen Gesprächspartnern wichtige Offenbarungen betreffs seines eigenen Geschicks, der Kosmogonie und der Erlösungsmöglichkeiten für seine Jünger mitteilt. Im Falle von EvJud empfängt Judas zwar Sonderbelehrungen, aber nicht mit der
Perspektive seiner Erlösung, sondern um eine Polemik über die „mehrheitskirchliche" Opfertheologie zum Ausdruck zu bringen. Im erhaltenen Text von (Allogenes) sind die dialogischen Elemente weniger ausgeprägt. Es gibt ein Gespräch zwischen Allogenes/Jesus (?) und dem Satan, gefolgt durch eine Anrufung und eine Offenbarungsrede. „Allogenes" ist in dieser Schrift selbst keine Offenbarergestalt. Seine Position scheint ähnlich wie die anfängliche Situation der Apostel in EpPt zu sein. Der Eindruck entsteht, dass er eine Gestalt ist, die der göttlichen Hilfe bedarf.
Was die zeitliche Rahmung betrifft, so ist es auffällig, dass es eine umgekehrte chronologische Bewegung gibt. EpPt ist klar nachösterlich
situiert, mit möglichen Anspielungen auf Himmelfahrt und Pfingsten, während der vorösterliche Jesus nur knapp, rückblickend erwähnt wird. (lApc)Jac h a t sowohl eine vorösterliche als auch eine nachösterliche Perspektive. Der vorösterliche Dialog findet drei Tage vor der Passion statt, und der zweite beginnt am ,dritten Tag' nach dem Leiden Jesu. Die Erzählung ist also um das Leiden Jesu herumgestaltet. Evjud ist vollständig vorösterlich situiert. Die Handlung spielt während der letzten Tage Jesu, dessen Passion bereits im Blick ist. In (Allogenes) liegt, sofern es um Jesus geht, ebenfalls eine vorösterliche Situation vor, die zeitlich allerdings nicht in der N ä h e der
Passion situiert ist. Die Anspielungen auf die Versuchungsgeschichte lassen an eine zeitliche Verortung am Beginn der öffentlichen Wirksamkeit Jesu denken. Die Schriften des CT haben somit nicht nur inhaltlich verbindende Elemente, sondern werden vielleicht auch im Hinblick auf ihre chronologische Rahmung nicht zufällig in dieser Reihenfolge präsentiert."
b) S. 378: "Fußnote 8: Vgl. OdNor NHC IX p. 27,21f. In der später entstandenen Schrift Pistis Sophia findet sich in Buch 1, Kap. 32 ein strukturell vergleichbarer Abschnitt. Die Pistis Sophia [allegorisch für die menschliche Seele! Siehe das hervorragende Kommentarbuch von J.J. Hurtak (duckduckgo, ) und sein Hauptwerk "Die Schlüssel des Enoch" (duckduckgo)!] ruft in ihrer Bedrängnis durch den Authades hinauf zur oberen Welt und benutzt dabei neben der Lichtsymbolik u.a. Termini mit einer möglichen baptismalen Konnotation. Im nächsten Kapitel wird das lange Gebet der Pistis Sophia durch Jesus als ein „liturgischer" Text bestimmt. Ein vergleichbare Situation könnte auch in (Allogenes) im Hintergrund stehen."
c) S. 74: "An dieser Stelle legt sich die Frage nahe, ob das Leiden Jesu hier in der Weise verstanden werden soll wie wir es in ApcPt NHC VII p. 81,15-21 finden. Dort wird der lebendige Jesus, dem die Kreuzigung nichts anhaben kann, von seinem Fleischesleib unterschieden. Es geht dabei eher um eine dualistische als um eine doketische Christologie168. Der Text von EpPt lässt allerdings nicht erkennen, ob der Autor tatsächlich an eine solche Interpretation des Leidens Jesu gedacht hat. Durch das Nebeneinander dieser zwei Sätze wird ein Sinnzusammenhang zwischen der Auferstehung und der „Todesfremdheit" Jesu suggeriert169. Die Auferstehung ist vielleicht die konkrete Folge bzw. die historische Verdeutlichung der Tatsache, dass Jesus dem Tod „fremd" ist. Der physische Tod, dessen Realität nicht geleugnet wird, kann ihn letztlich nicht ergreifen, und daher ist er - schon auf Grund seines Wesens - auferstanden170. Die Fremdheit dem Tode gegenüber ist letztendlich das Resultat der Fremdheit Jesu dem Körperlichen gegenüber171. An dieser Stelle entsteht der Eindruck, dass das traditionelle, den „mehrheitskirchlichen" Überzeugungen entsprechende Kerygma in polemischer Weise interpretiert wird, und zwar so, dass ein zentrales Theologumenon in Frage gestellt wird. In anderen „gnostischen" Texten findet man die Überzeugung, dass Jesus nicht wirklich gestorben ist. In dieser Perspektive wird die „mehrheitskirchliche" Christologie auch dahingehend kritisiert, dass sie mit dem Kult eines Toten verbunden ist172. Der Text von NHC VIII spricht über ein konkretes Leiden (die Passion), das Jesus sehr wohl physisch, aber nicht in seinem Wesen betroffen hat. Der Text von NHC VIII lässt eine Interpretation in stoischer Perspektive zu und könnte auf die Haltung Jesu dem Leiden gegenüber hinweisen. Es würde dann um eine gewisse Unzerstörtheit während der Folterqualen gehen173."