Mit diesem Buch legt die Autorin Johanna Cosack einen ziemlich aktuellen Polizei-Thriller vor, der mich trotz kleinerer Kritikpunkte doch gut und spannend unterhalten konnte.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Polizist Dirk Wöhler, der seinen Beruf mit Leib und Seele ausübt. Als sich nach dem Brandanschlag auf das Islamistische Zentrum in Griesheim und dem brutalen Mord am Frankfurter Asylbeauftragten und seiner Familie eine rechtsextremistische Gruppierung zu den Taten bekennt und weitere Aktionen ankündigt, kommt Dirk ein furchtbarer Verdacht. Reichen die Arme der Gruppierung bis in seine Polizeidienststelle ? Beim Versuch, der Sache auf den Grund zu gehen, bringt er nicht nur seine Familie in Gefahr, zugleich droht auch ein sorgfältig gehütetes Geheimnis aus seiner eigenen Vergangenheit ans Licht des Tages zu kommen.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet am Ende eine überzeugende Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, in einem Punkt aber doch etwas zu glattgebügelt rüberkommt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Eine kleine Ausnahme bildet dabei Ben, der Sohn von Dirk, der durch seine ausgedehnt eingesetzte Jugendsprache hart an der Grenze zur Karikatur entlangschrappt. Dies kann den Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, unter dem Strich überwiegen die positiven Eindrücke bei weitem.
Wer auf packende Thriller zu aktuellen Themen steht, wird hier daher gut bedient und unterhalten.






