Cover des Buches Hearts on Fire - Jonah (ISBN: 9782919804658)
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Rezension zu Hearts on Fire - Jonah von Johanna Danninger

Leider enttäuschend und langatmig ohne Emotionen

von TheUjulala vor 5 Jahren

Kurzmeinung: Leider musste ich diesen Titel abbrechen. Da nach 50% die Geschichte einfach nicht in Rollen kam, wollte ich auch nicht mehr weiterlesen.

Rezension

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TheUjulalavor 5 Jahren

Leider ist es nun doch wieder passiert. Ich musste ein Buch abbrechen. Auf die Hearts of Fire Reihe bin ich durch Emily Bold aufmerksam geworden, die das Buch bei der Häppchenlesung auf der LBM 2019 vorgestellt hatte. Da ich Reihen immer gerne vorne anfange, lag es natürlich nahe mit dem ersten Band “Jonah” von Johanna Danninger anzufangen. Ich musste es aber nach 50 % abbrechen. Deswegen ist dies keine vollständige Rezension, sondern nur mein Eindruck des Teiles, den ich gelesen habe. Ich möchte an dieser Stelle versuchen zu vermitteln, warum ich das Buch abgebrochen habe.


Coverbild

Die Cover der “Hearts of Fire” Reihe gefällt mir ausgesprochen gut! Ein in Flammen stehendes Herz mitten auf dem Cover. Der Titel “Hearts of Fire” ist in großen Lettern darüber gesetzt. Der Titel des Bandes ist darunter in einer Handschrift anmutenden Font platziert. Definitiv ein Eyecatcher.


Handlung

Die Krankenpflegerin Nina lebt mit ihrem Verlobten direkt am Englischen Garten von München und plant schon seit geraumer Zeit ihre Traumhochzeit. Doch Manuel, ihr Verlobter und der ewige Student, zieht nicht so mit, wie sie es gerne hätte. Nein, er lässt sie sogar im Stich und will plötzlich eine Beziehungspause. Aber auch auf der Arbeit läuft alles nicht so rund. Wegen Krankheitsausfall muss sie bei einem neuen Patienten Doppelschichten schieben, und der Bruder ihres Wachkomapatienten ist ein pedantischer Kontrollfreak.


Jonah ist aus Karrieregründen von Würzburg nach München gezogen und muss nun in die Höhle des Löwen, auf eine neue Feuerwache zu neuen Kameraden. Entgegen seinen Befürchtungen entpuppen sich außer zwei mürrischen Kollegen alle aus der Feuerwache 21 als eine ziemlich nette und sympatische Truppe. Doch seine Sorgen drehen sich ständig um seinen dahinvegetierenden Bruder, den er nun in der Obhut von Pflegekräften lassen muss, obwohl er selber eigentlich alles am Liebsten selber machen möchte.


Buchlayout / eBook

Die doch 317 Seiten werden in 16 Kapitel und einem Epilog unterteilt. Die Kapitel werden nur mit einem in Versalien gesetzten Wort als Titel eingeleitet, ohne Kapitelnummer. Der Namen der Person, aus dessen Perspektive der Abschnitt erzählt wird, steht am Anfang in Kursiver Schrift. Ansonsten bleibt die Gestaltung des eBooks sehr schlicht.


Idee / Plot

Die ganze Hearts of Fire Reihe handelt von den Feuerwehrmännern der Feuerwache 21 in München. Das ist eine nette Idee und verspricht wohl einige prickelnde, interessante und spannende Lovestories rund um die unterschiedlichen Charaktere, die in ihrem Beruf nicht nur schöne Seiten erleben, sondern auch einige an die Psyche gehende Momente miterleben müssen, mit denen sie fertig werden müssen. In dieser Geschichte begleiten wir also den Feuerwehrmann Jonah in seinen Einsätzen und die Krankenpflegerin Nina, wie ihre Beziehung zerbricht. Eigentlich eine schöne Idee, die viel Potenzial gehabt hätte, wenn sie denn in den ersten 50 % auch zu Tragen gekommen wäre.

Emotionen / Protagonisten

Leider habe ich zu beiden, weder zu Nina noch zu Jonah irgendeine emotionale Bindung aufbauen können. Beide sind für mich extrem flach geblieben und konnten mich gar nicht berühren. Auch die Momente, bei denen beide aufeinandertreffen haben so gar nichts in mir ausgelöst. Auch der Moment, wo sie tatsächlich etwas, wenn auch eher ungewollt, näher kommen, ließ mich kalt. Deswegen kann ich hier an dieser Stelle auch einfach gar nichts zu den beiden sagen. Das mag daran liegen, dass wir zu wenig Tiefe in die Protagonisten erhalten durch den doch recht berichtartigen Erzählstil.


Handlungsaufbau / Spannungsbogen

Leider kann ich hier (bis zu 50%) überhaupt keinen Spannungsbogen erkennen. Es handelt sich dabei um zwei parallele Handlungen, die von Jonah und seinen sehr detailgenauen vier (!) Einsätzen innerhalb der ersten Hälfte des Buches, und von Ninas zerbröckelnder Beziehung, die ziemlich vorhersehbar war, und ihrem Stranden bei ihren Eltern. Die vier Einsätze jeglicher Couleur sind leider so detailreich geschrieben, dass sie eher wirken wie Tätigkeitsberichte und das ganze Buch extrem in die Länge ziehen. Die Pflegezeiten bei dem Wachkomapatienten Tim, dem Bruder von Jonah, werden so marginal abgehandelt und kaum ins Detail gegangen, dass sie noch mehr abfallen als die beiden anderen langatmigen Handlungsstränge. Spannungsmomente hätte es Einige geben können, vor allem als Nina und Jonah aufeinandertreffen, doch diese Sequenzen sind so kurz und der sich anfänglich aufgebauende Konflikt verpufft nach wenigen Sätzen wieder ohne bei mir überhaupt ein Prickeln auszulösen.


Szenerie / Setting

Die Szenerie ist von den genau beschriebenen Feuerwehreinsätzen geprägt, aber von München habe ich nur sehr wenig mitbekommen. Die Geschichte hätte auch in jeder anderen Großstadt stattfinden können. Da hilft auch der bayerische Dialekt von Bärli nicht weiter, den ich auch oft einfach übertrieben und überflüssig fand. Ich bin selber Münchnerin, also “da dahoam”. Aber das Bayerische so in der geballten Form zu lesen war selbst für mich anstrengend.


Sprache / Schreibstil

Johanna Danninger erzählt die Geschichten rund um Nina und Jonah aus der Multiperspektive des personalen Erzählers im Präteritum. Wie schon geschildert neigt die Autorin sich zu sehr in Details zu verstricken, was sie mit dann doch eher komplexen Satzbau umsetzt. Sie hat einen großen Wortschatz und benennt die Dinge sehr genau, leider wirkt das aber auch zu sehr nach Fachgesimpel und ich hatte immer wieder das Gefühl eher einen Tatsachenbericht zu lesen als eine sich entwickelnde Lovestory. Emotionen konnte Johanna Danninger mir leider nicht vermitteln.


FAZIT

Leider musste ich diesen Titel abbrechen. Da nach 50% die Geschichte einfach nicht in Rollen kam und ich nach dem 4. Einsatzbericht immer noch keine Emotionen empfunden habe, bin ich nicht mehr darauf erpicht noch die restliche Hälfte zu lesen. Mag sein, dass das Buch hier nochmal eine Wendung erhält, bis hierhin hat es mich einfach nicht mitgerissen. Da ich es abgebrochen habe, kann ich nur einen Stern vergeben.


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