Johanna Klöpper
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Johanna Klöpper
Leben ist das neue Sterben
Neue Rezensionen zu Johanna Klöpper
Heiter über den Tod und das Sterben zu schreiben ist wahrscheinlich auch noch nicht so vielen gelungen. Wenn das überhaupt eine Disziplin ist, der bisher Aufmerksamkeit gezollt wurde. Johanna Klöpper praktiziert das in ihrem Buch Leben ist das neue Sterben jedenfalls, mit einer ordentlichen Portion Selbstironie und niemals ohne dem Thema und den Menschen den nötigen Respekt zu zollen. Sie stellt viele Fragen und gibt wenige, zögernde, fragende Antworten, die zeigen, dass sie selbst auf der Suche ist…sich dem Thema annähert, sich damit anfreundet und andere dabei begleitet. Das ist sehr angenehm, tröstlich und ehrlich und mal nicht so fromm daher geschwafelt. Ihrer Angst vor dem Sterben stellt sich die junge (das schreibe ich, weil sie nur ein Jahr älter ist als ich und das gefälligst als jung zu gelten hat – wahrscheinlich wegen meiner eigenen Angst vor dem Sterben) wortgewandte und sprachliebende Autorin, indem sie als Ehrenamtliche in einem Hospiz anfängt. An ihrem ersten Tag zögernd in schwarzer Kleidung die Tür öffnend, stellt sie bald fest, dass es wenige Orte auf der Welt gibt, die genauso vor Leben, Humor und Genuss, Freude Traurigkeit und Tiefe strotzen, wie ein Hospiz. Sie gewinnt die „Gäste“ lieb, erzählt uns ihre Geschichten und betätigt sich leidenschaftlich im Erfüllen exquisiter Wünsche (wie Kaviar und Champagner zum Frühstück). Sie widmet sich auch einfühlsam (Tabu)Themen (wie Abtreibung und Sternenkinder) ohne sich zu einer Meinung darüber verpflichtet zu fühlen. Als Schülerin von Sterbenden lernt sie intensiver und liebevoller zu leben. Es kann nicht schaden, sich mit dem Thema Tod zu beschäftigen – dachte ich mir, und wenn es dann auch noch Spaß macht…
Das Buch ist wie ein guter Freund, der mich an die Hand nimmt und mit mir ein fremdes Land anschaut. Und dann stelle ich fest, dass es mir gar nicht so fremd ist und dieser Freund sich darüber ganz ähnliche Gedanken macht wie ich, nur mit dem Unterschied, dass ich sie noch nicht ausgesprochen habe.
Der Tod, der Herr Jesus, die Liebe und ich. Ich mache mich auf die Reise in die Angst.
„Live life. Live life like you’re gonna die. Because you’re gonna. I hate to be the bearer of bad news – but you’re gonna die.“ (William Shatner)
„No matter how you struggle and strive – you’ll lnever get out of this world alive.“ (Hank Williams)
Johanna Klöpper begibt sich durch dieses Buch in die Konfrontation mit einer ihrer größten Befürchtungen und Ängste, nämlich dem Blick auf die eigene Sterblichkeit.
Die vielseitige junge Autorin, die nicht nur schreibt, sondern zudem auch komponiert und singt, möchte ergründen, wie Trauer und der Umgang mit dem Sterben funktionieren und engagiert sich dazu im Hospiz „Haus Emmaus“, wo Ärzte und Pflegepersonal nach der Devise „nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben“ arbeiten. Sie schreibt zunächst als ehrenamtliche, kurze Zeit später jedoch bereits als festangestellte Mitarbeiterin über ihre Erfahrungen im Hospiz und erzählt unter anderem, wie wichtig das Thema „Zeit“ für die Menschen dort ist, die im Haus Emmaus nicht als Patienten, sondern liebevoll als „Gäste“ bezeichnet werden. Auf vielen Seiten darf man einen kleinen Einblick in das Tätigkeitsfeld der Angestellten dieses Hospizes nehmen, wobei Johanna Klöpper es vortrefflich schafft, auch eine Prise Lebensfreude in dieses ernste Thema einzubringen.
In ihrem Buch „Leben ist das neue Sterben“ „begegnet man dem Leid, Krankheiten, Verlusten und Tränen“, wie bereits zu Beginn angekündigt wird. Auf insgesamt 185 Buchseiten und in 22 Kapitel erzählt sie beispielsweise von ihrer Teilnahme an einem Begräbnis eines Atheisten und berichtet, welche Gedanken ihr hierbei durch den Kopf gehen. Sie schreibt über das große Problem des Loslassens, wenn wir geliebte Menschen irgendwann gehen lassen müssen, aber auch über Glücksmomente in einem Hospiz, die es dort tatsächlich zu finden gibt. In einem Kapitel widmet sich die Autorin der Theodizee-Frage: „Wie kann man angesichts des Leidens in der Welt noch an Gott glauben?“, und bringt unter vielen weiteren Themenbereichen des Buches auch die Thematik der Trauertraditionen zur Sprache.
Johanna Klöppers Ziel ist es, mit diesem Buch Menschen zu erreichen und etwas zu bewegen, und sei es nur eine Kleinigkeit. So schreibt sie: „Wenn meine Reise in die Angst dazu beitragen konnte, dass das irgendwann oder irgendwie geschieht, dass sich das Herz irgendwie weicher anfühlt als gestern noch, dann hat sie sich gelohnt. Und wenn sich einer in Bälde traut, einen Traurigen zu fragen, wie es ihm wirklich geht oder ihm kommentarlos sein Steak klein schneidet oder einfach fragt, oder Lust auf einen Kaffee hat, dann hat es sich ebenfalls gelohnt.“
Der saloppe Schreibstil mit den vielen umgangssprachlichen Ausdrücken lässt eine lockere Atmosphäre beim Lesen aufkommen, die lesefreundliche Schriftgröße trägt viel dazu bei, die Lektüre angenehm zu gestalten. Einzig die Tatsache, dass Frau Klöpper sich an wenigen Stellen des Fäkaljargons bediente, hat mich etwas befremdet. Ausdrücke wie „Dreckhaufen“ oder „Scheiße“ hätte ich mir in einem Buch aus einem christlichen Verlag nun doch nicht erwartet, zumal die Autorin im vorliegenden Buch durchaus auch bewies, dass man dies umschreiben oder vermeiden kann.
Die optische Gestaltung des Buchcovers ist vortrefflich gelungen – schlicht und unaufdringlich, dennoch sehr aussagekräftig durch die Symbolik (schwarzer Trauerrand rund um den weißen Hintergrund, dazu die schwarzen Lettern und den Totenschädel sowie das Kreuzzeichen).
Fazit: eine tiefsinnige Lektüre über ein sehr ernstes Thema, das die Autorin sehr gut umgesetzt hat und das jeden von uns unweigerlich betreffen wird.
Gespräche aus der Community
Leben ist das neue Sterben von Johanna Klöpper

Zum Inhalt:
"Der Tod ist wie ein Monster unter meinem Bett, das sich bemerkbar macht, wenn es außen leise wird. Ich habe beschlossen, endlich mit der Taschenlampe unters Bett zu leuchten."
Wie lebt man, wenn man weiß, dass man sterben muss? Was bleibt am Ende? Und wie passen Gott und Glaube dazu? Auf der Suche nach Antworten begibt sich die Autorin - jung, lebenslustig und äußerst lebendig - auf eine sehr persönliche Reise. Sie begegnet Sterbenden, Trauernden und Hoffenden, geht auf Beerdigungen, in Friedwälder und ins Hospiz. Sie weint mit, lacht mit, lebt mit, denkt über Wut-Gottesdienste nach und den Satz "Das Leben ist schön".
Mit viel Humor und Tiefgang bringt sie ihre Erlebnisse und Entdeckungen zu Papier, dabei gelingt ihr ein echtes Kunststück: ein Buch übers Sterben zu schreiben, das bis zum Rand mit Lebensfreude gefüllt ist.
Hier findet ihr eine Leseprobe:
http://www.scm-brockhaus.de/fileadmin/mediafiles/scm_shopproduct/PDF/395667000_Leseprobe.pdf
Falls ihr eines der 4 Exemplare gewinnen wollt, bewerbt euch bis zum 22. September 2015, 24 Uhr hier im Thread mit der Antwort auf die Frage: Was interessiert euch bei diesem Buch besonders ? Alternativ euer Eindruck der Leseprobe.
Wichtige Hinweise zu eurer Bewerbung:
Ein Gewinn verpflichtet innerhalb von ca 4 Wochen nach Erhalt des Buches zum Austausch in der LR mit den anderen Teilnehmern über alle Leseabschnitte sowie zur Veröffentlichung einer Rezension, die möglichst breit gestreut werden soll.
Bewerber mit privatem Profil , erwiesene Nichtleser , sowie jene ohne Rezensionen werden nicht berücksichtigt.
Bitte beachtet, dass es sich hierbei um eine CHRISTLICHE LESERUNDE handelt, das Buch ist in einem christlichen Verlag erschienen und so spielen christliche Werte eine wichtige Rolle.
Ich freue mich auf eure Bewerbungen.
Wer mit einem eigenen Exemplar bei dieser Leserunde mitlesen möchte, ist natürlich herzlich willkommen.