Cover des Buches Traumhaft 1: Das Erwachen (ISBN: 9783646300024)
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Rezension zu Traumhaft 1: Das Erwachen von Johanna Lark

Der schmale Grat zwischen richtig und falsch

von Lila-Buecherwelten vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein spannendes Buch mit einem tollen Thema, bei dem man eigentlich nie so recht weiß, wer gut und wer böse ist.

Rezension

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Lila-Buecherweltenvor 7 Jahren

Details:
Seitenzahl: 342 Seiten
Verlag: Dark Diamonds
Erschienen: 28. Oktober 2016

Inhalt:
Als Psychologiestudentin sollten der 21-jährigen Klara die Grundbegriffe der Traumdeutung eigentlich nicht fremd sein. Dennoch kann sie es sich nicht erklären, warum sie und ihre Freunde auf einmal die gleichen Träume haben und diese so absolut real wirken. Oder warum sie plötzlich von einer knisternden Begegnung mit einem höchst attraktiven Studenten träumt und dieser ganz genau Bescheid zu wissen scheint. Zufall, Schicksal oder etwas ganz anderes? Als Klara ihre außerordentliche Gabe der Traumlenkung entdeckt, eröffnen sich ihr plötzlich Welten, die sie sich kaum vorstellen konnte. Bis sie versteht, dass auch ihre Träume zum Spielball anderer Begabter werden können…

Autorin:
Johanna Lark liebte Sprache und Schreiben schon immer, weshalb sie bereits in der Grundschule beschloss, Autorin zu werden. Zunächst einmal lernte sie aber ihr „Handwerk“ in Form von Fremdsprachen; nach dem Abitur studierte sie dann Amerikanistik und Romanistik. Hierbei entdeckte sie ihren zweiten Traumberuf: Lektorin. Sie lebt und arbeitet in ihrer Geburtsstadt Berlin.

Meine Meinung:
Sprache:
Das Buch ist wirklich richtig gut geschrieben. Es liest sich so flüssig und ohne dass man über die Formulierungen oder Sätze stolpern würde. Es hat trotz des teilweise ernsten Themas eine Leichtigkeit beim Lesen, die ich sehr genossen habe, denn jedes Mal habe ich mich gefreut, das Buch wieder in die Hand zu nehmen.
Dazu fand ich die Liebesszenen wirklich gut beschrieben, denn sie wirken weder zu schwülstig, zu gewollt sexy oder zu plump. Im Gegenteil.
Insgesamt konnte mich der Erzählstil der Autorin also wirklich überzeugen.

Figuren:
Das schwierigste Thema für mich in „Traumhaft“ sind tatsächlich die Figuren. Aber auf der anderen Seite auch der Bereich, in dem ich am meisten loben will. Wie das gemeint ist, erkläre ich gleich genauer:

Klara, die Protagonistin, finde ich anfangs noch ziemlich sympathisch und ich mochte sie eigentlich auch ganz gern. Doch im Laufe der Handlung wird ihr Verhalten immer furchtbarer und weniger nachvollziehbar für mich. Das hat sie leider einiges an Sympathiepunkten gekostet, sodass ich sie am Ende ehrlich gesagt nicht mehr wirklich leiden konnte.
Auf der anderen Seite finde ich das aber gerade so gut. Denn sie ist eben nicht die typische Protagonistin, die alles richtig macht und perfekt ist – das macht sie auch authentisch. Im echten Leben mag ich ja auch nicht jede Person, die ich treffe. Weil sich Klara durch die Macht, die sie entdeckt, verändert, wirkt sie greifbarer und realistischer – auch wenn ich sie als Mensch trotzdem im Augenblick nicht mehr gern haben kann. 😉
Genauso loben möchte ich den Prozess, in dem Klara die Tatsachen angenommen hat. Sie hat nicht sofort alles geglaubt und sich damit abgefunden – das würde doch niemand im echten Leben -, sondern sich nach und nach an die neue Realität gewöhnt. Sie hat sich Zeit gelassen mit der Entwicklung und gerade das hat mich überzeugt.

Adrian schließlich ist für mich der perfekte „Bösewicht“. Er wurde so gut kreiert, dass ich ihn wirklich angefangen habe zu hassen ab einem bestimmten Punkt. Trotzdem ist er nicht nur böse, denn er hat auch gute Seiten (die das Ruder für mich leider auch nicht mehr rumreißen konnten, aber sie sind immerhin da). Man weiß eigentlich bis zum Ende nicht, was er im Schilde führt, auf wessen Seite er steht und was er als nächstes tut. Er ist unberechenbar und gerade das macht es so spannend.

Handlung:
Die Idee der Geschichte ist in meinem Augen sehr gut und auch die Umsetzung finde ich überaus gelungen. Die ganze Thematik der Traumlenkung wirkt auf mich sehr gut durchdacht und es kommt eine ganz andere Art von Spannung auf, weil man manchmal nicht weiß, ob man sich gerade in einem Traum befindet oder in Klaras realem Leben. Das Spiel mit den unterbewussten Wünschen der Menschen, mit ihren Träumen, ist von Natur aus schon spannend, weshalb sich das natürlich auch auf die Atmosphäre des ganzen Romans auswirkt.

Von Anfang an herrscht Spannung im Buch, denn man weiß wirklich bei so gut wie niemandem, ob er Freund oder Feind ist – die Figuren und ihre Motive bleiben stets undursichtig und jedes Mal, wenn man denkt, man hätte die Antwort, gerät sie doch wieder ins Wanken.

Das Einzige, das mir an der Handlung nicht gefallen hat, war die Liebesgeschichte. Mir ging hier einfach alles viel zu schnell und überstürzt, es wird in meinen Augen viel zu schnell von der großen Liebe gesprochen. Das war etwas schade, denn hier hätte man noch etwas mehr rausholen können.

Fazit:
„Traumhaft“ ist ein spannendes Buch mit einem tollen Thema, bei dem man eigentlich nie so recht weiß, wer gut und wer böse ist. Bis auf die Liebesgeschichte hat mich das Debüt von Johanna Lark wirklich überzeugt und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
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