Es geht um die elfjährige Hanna, die sich trotz behüteter Kindheit schon sehr bald anders fühlt und durch diese "Andersartigkeit" gerät sie zunehmend in eine Außenseiterrolle in ihrem sozialen Umfeld und verliert immer mehr den Bezug zum Leben. In kursiven Zwischensequenzen, die die Gegenwart darstellen, lernt man eine mittlerweile erwachsene Hanna kennen, die sich nach einem Selbstmordversuch in der geschlossenen Abteilung einer Psychiatrie befindet.
Die Autorin, die selbst in autobiografischen Zügen schreibt, geht mMn unglaublich sensibel an das Thema heran. Ich als ehemalige Betroffene war hiervon sehr berührt, ohne aber davon getriggert zu werden.
Durch die feinfühlige Art, Gefühle und Gedanken zu beschreiben wird es wie ich finde auch für Personen, die noch nie mit dem Thema in Berührung gekommen sind, einfacher gemacht, nachzuvollziehen, wie so eine Erkrankung für den Betroffenen sein kann und auch, was Mobbing mit einer Seele anrichten kann.
Ich habe das Buch wirklich verschlungen. Einen Stern Abzug gab es lediglich, weil ich mir irgendwie noch etwas mehr Einblick in Hannas Teenager- und frühes Erwachsenenleben gewünscht hätte, einfach um die Entwicklung noch besser nachvollziehen zu können und weil ich so mit ihr mitgefiebert habe. Insgesamt kann ich dieses Buch nur allerwärmstens empfehlen.