Johanna Wolfmann

 4,2 Sterne bei 18 Bewertungen
Autorenbild von Johanna Wolfmann (©privat)

Lebenslauf

Johanna Wolfmann wurde in München geboren. Sie studierte Germanistik und Sozialkunde in Frankfurt am Main und hat viele Jahre im Marketing und Business Development gearbeitet. Sie ist freie Lektorin und Texterin. Unter Pseudonym hat sie Kurzgeschichten und Sachbücher geschrieben. »Als wir verschwanden« ist ihr erster veröffentlichter Roman.
Aktuell arbeitet sie unter anderem an einem losen Sequel zu "Als wir verschwanden".

Alle Bücher von Johanna Wolfmann

Cover des Buches Als wir verschwanden (ISBN: 9783347366923)

Als wir verschwanden

 (18)
Erschienen am 11.08.2021

Neue Rezensionen zu Johanna Wolfmann

Cover des Buches Als wir verschwanden (ISBN: 9783347366916)
danislesestubes avatar

Rezension zu "Als wir verschwanden" von Johanna Wolfmann

Als wir verschwanden
danislesestubevor einem Jahr

Bisher kam es selten vor, dass mich ein Buch nicht nur gefesselt, sondern auch überwältigt hat. Wenn so ziemlich alle sitzt und passt und ich mich einfach in die Geschichte fallen lassen kann, dann ist es perfekt.

Der Beginn einer Handlung muss die Leser sanft aber bestimmt an der Hand führen und zeigen, womit er/sie es zu tun hat. Der Anfang des sprichwörtlichen roten Fadens, wenn man so will.

Das Erwachen im quasi Nichts, die Sondierung der Lage, Annas Gefühlschaos, erste Hinweise auf ein eher gewaltfreies Verschwinden der Crewmitglieder, Dinge, die sie noch nicht begreifen kann. All das wurde in gut verträgliche Stückchen eingeteilt, die nur darauf warten, von euch verschlungen zu werden. Mit wenigen Worten wird uns Annas Lage erklärt. Wo sich unsere offenbar einzige Überlebende befindet, was sie denkt und fühlt. Bis zum ersten Kontakt mit dem Festland ist, noch komplett unklar, wohin die Reise geht.

Die ersten Schritte in der leeren Welt, wurde von der Autorin mit viel Liebe zum Detail beschrieben. Glücklicherweise bleibt uns dieser Stil bis zum Ende erhalten. Anna durchlebt eine große Bandbreite an Gefühlen. Dabei reißt sie nicht nur von Ort zu Ort auf der Suche nach Essen und Ressourcen, sondern auch gedanklich in ihre Vergangenheit, wo fast alles in Ordnung war. Mit der Zeit erfahren immer mehr über Anna. Ihre Zeit zuvor wird immer wieder angeschnitten. Auch die sexuellen Vorlieben spielen eine nicht zu verachtende Rolle. Ich war mich zu Beginn nicht sicher, was ich davon halten soll. Ja, es ist mal etwas anderes, aber für manche dürften diese zu viel des Guten sein. Letzten Endes konnte ich mich halbwegs damit anfreunden.

Als sich ihr Weg mit anderen Überlebenden kreuzt, kommt frischer Wind in die Handlung. Endlich hat sie jemanden, mit dem sie sich austauschen kann. Offenbar haben alle ähnliche Beobachtungen gemacht. Es wird lebhaft in mehreren Sprachen diskutiert, zusammengeholfen, nur um zu überleben. Irgendetwas scheint mit ihrem Heimatplaneten passiert zu sein, oder es ist gerade etwas im Gange, was sie weder begreifen noch erklären können. Wie geht es weiter, wenn sie an ihrem endgültigen Ort angekommen sind? Werden sie es überhaupt bis dahin schaffen, oder zuvor zu Sternstaub zerfallen?

Auch wenn die Thematik eine eher düstere Stimmung vermuten lässt, gibt es relativ oft schöne und emotionale Momente. Diese werden genutzt, um an alte Zeiten zu denken, Erlerntes zu nutzen, um neue Dinge zu erschaffen. Sich das nun stark vereinfachte Leben angenehmer zu machen. Bis dahin ist noch alles in Ordnung. Bis zu jenem Tag als auch die Überlebenden feststellen müssen, dass es für sie kein Entrinnen gibt. Doch was passiert, wenn sich ihre Körper auflösen? Gibt es ein Leben danach?

Ich liebe solche Gedankenspiele. Hätte nicht gedacht, dass ich mal so ein Buch finde, welches sich damit befasst und mit all den Variablen spielt, die sich während des Denkprozesses gebildet haben. Natürlich, es gibt da draußen einige Bücher, die mit dem „letzter Überlebender“ Gedanken spielen und eine Geschichte drumherum bauen. Johanna Wolfmann hat diesen nicht nur auf die Spitze getrieben, sondern auch unfassbar gut umgesetzt. Ihr bekommt hier eine unglaubliche Geschichte serviert. Ohne Leerläufe, seltsame Logiklöcher oder unglaubwürdige Erklärungen.

Es ist ein sehr tiefsinniger, ruhiger und detailverliebter Science-Fiction-Roman. Garniert mit etwas Dystopie. In jedem Absatz konnte ich, vor allem wegen des ausgezeichneten Schreibstils, jede Stimmung spüren. Jede neue Entdeckung der Gruppe passte perfekt in das bis zu dem Zeitpunkt erschaffene Gesamtbild hinein.

Die Unterteilung der einzelnen Schritte/Szenarien ist der Autorin super gelungen. Dadurch hatte alles seine Ordnung und ich verlor nie den Faden. Selbst wenn ich diesen verloren hätte, bei so vielen Details könnte das durchaus passieren, wird man relativ schnell wieder in die richtige Richtung gelotst. Fast so als würde das Universum höchst persönlich deine Hand halten und dir deine neue Zukunft zeigen. Die, kleiner Spoiler, von außen ein Paradies verspricht, aber von innen betrachtet alles andere als friedlich ist.

Wer bis hierhin durchgehalten hat. Danke fürs Lesen. 🙂

Wenn ihr auch nur ein wenig mit dem Thema anfangen könnt, schaut euch das Buch gerne genauer an und schreibt mir, wie es euch gefallen hat.

Bin gespannt mit welcher Geschichte Johanna Wolfmann uns als Nächstes überraschen wird.

Cover des Buches Als wir verschwanden (ISBN: 9783347366916)
Kleenkrams avatar

Rezension zu "Als wir verschwanden" von Johanna Wolfmann

eine dystopische Reise
Kleenkramvor einem Jahr

Was machst du, wenn du eben noch mit Bruder und  Freunden auf einer Yacht unterwegs warst, plötzlich aufwachst ... und völlig allein bist? Nirgendwo eine Menschenseele?

Was auf den ersten Seiten wie ein spannender Thriller anmutet, entwickelt sich bald zu einer aufregenden, dystopischen Reise.

Anna ist völlig auf sich gestellt und muss eine Lösung finden. Ihr Weg zurück nach Hause führt sie nicht nur durch verlassene Orte, es ist auch ein Weg der Erkenntnis, des Entdeckens und Verstehens. Nichts kommt von alleine, alles hat einen Ursprung, einen Grund, ein Vorher.

Die Autorin hat hier eine sehr umfangreiche, fast sechshundert Seiten lange, Geschichte geschrieben. Hier wird nichts schnell abgehandelt. Viele interessante Dialoge gehen den Dingen auf den Grund und werden ausführlich behandelt.

Ich lese gerne Dystopien und bei vielen gibt Wesen, die durch die Apokalypse entstanden sind. Das ist spannend und macht auch Spaß zu lesen. Aber hier bedient sich die Autorin einfach nur der Menschen, die für dieses Unglück verantwortlich sind. Das ist sehr interessant und unterhaltsam.

Ein Roman, auf den man sich einlassen muss, um in den vollen Lesegenuss zu kommen. Aber es lohnt sich auf jeden Fall.

Cover des Buches Als wir verschwanden (ISBN: 9783347366916)
Gina_Grimpos avatar

Rezension zu "Als wir verschwanden" von Johanna Wolfmann

Vom Anfang und vom Ende
Gina_Grimpovor 2 Jahren

Das Buch beginnt wir eine klassische postapokalyptische Dystopie:


die Protagonistin Anna erwacht ohne Erinnerung mutterseelenallein auf einer Yacht im Meer und kämpft sich auf eigene Faust, nachdem sie vergeblich auf Hilfe gewartet hat, zurück an Land. Dort beginnt der eigentliche Horror, denn egal, wohin es Anna verschlägt, nirgends ist eine Menschenseele zu finden, alle Orte sind verlassen und es scheint, als hätte die Menschheit sich von jetzt auf gleich in Luft aufgelöst. Doch warum? Und warum hat Anna überlebt?

Ich hätte mit allem gerechnet. Zumindest mit allem Üblichen: Zombies, ein Virus, Aliens, was man halt so kennt. Doch die Geschichte entwickelt eine ganz andere Dynamik. Die Suche nach einer Antwort und der Hoffnung auf andere Überlebende bleibt zentraler Punkt bei der Geschichte, die einen extrem hohen Spannungsbogen hat. Die Autorin füttert die Lesenden gerade mit soviel Häppchen, dass man unbedingt weiterlesen und mehr erfahren möchte, aber nicht genervt aufgibt, weil zu viele Fragen aufkommen und zu wenig Antworten gegeben werden.

Auf der Suche nach des Rätsels Lösung beginnt das, was mich sehr überrascht hat, weil der Klappentext mich zunächst in eine andere Richtung gelenkt hat. Das Buch ist unerwartet philosophisch, gesellschaftskritisch, lebt von wahnsinnig spannenden und tiefgründigen Dialogen und Gedankengängen. Ich kann verstehen, wenn das Buch nicht jeden abholt, denn für einen gemütlichen Berieselungsabend auf dem Sofa ist es definitiv nicht geeignet. Davon musste ich mich auch erst lösen, ist nämlich eigentlich meine bevorzugte Art zu lesen, aber als ich mich dann vollends auf die Geschichte einlassen konnte, hat das Buch mich voll und ganz in Beschlag genommen.

Große Empfehlung meinerseits.


Gespräche aus der Community

Ein intelligent geschilderter Roadtrip durch eine fast menschenleere Welt, auf dem wir Anna begleiten, die sich Schritt für Schritt ins Unvorstellbare hinaustasten muss. Aber es finden sich Überlebende, die in der Apokalypse zu Freunden werden. Eine sommerliche Reise, die mit jedem Tag erschreckender und erstaunlicher wird. Wir verlosen 15 eBooks (ePub) der brandaktuellen Dystopie.

195 BeiträgeVerlosung beendet
Frechdachss avatar
Letzter Beitrag von  Frechdachsvor 3 Jahren

Ich hab dem Buch eine zweite Chance gegeben, aber es konnte mich leider nie richtig in den Bann ziehen.

Danke für die Leserunde.

Anbei noch meine Leseeindrücke dazu.

https://www.lovelybooks.de/autor/Johanna-Wolfmann/Als-wir-verschwanden-3017218959-w/rezension/4609646344/

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

in 22 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 4 Leser*innen gefolgt

Worüber schreibt Johanna Wolfmann?

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