Johanne Lykke Holm

 3,8 Sterne bei 6 Bewertungen
Autor*in von Strega und Rote Sonne.

Lebenslauf

JOHANNE LYKKE HOLM, geboren 1987, ist Autorin und Übersetzerin. Zusammen mit der dänischen Autorin Olga Ravn gibt sie einen Literatur- und Schreibkurs, Hekseskolen (Die Schule der Hexen), der sich auf verschiedene Weisen mit den Stimmen junger Frauen beschäftigt. Johanne Lykke Holm hat u. a. Yahya Hassan, Josefine Klougart und Hiromi Itō ins Schwedische übersetzt. 2017 erschien ihr Debütroman Natten som föregick denna dag. Strega erschien 2020 in Schweden und wird derzeit in neun Sprachen übertragen. Johanne Lykke Holm lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Malmö.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Rote Sonne (ISBN: 9783311350194)

Rote Sonne

Neu erschienen am 17.09.2024 als Gebundenes Buch bei AKI Verlag.

Alle Bücher von Johanne Lykke Holm

Cover des Buches Strega (ISBN: 9783311350095)

Strega

 (6)
Erschienen am 22.09.2022
Cover des Buches Rote Sonne (ISBN: 9783311350194)

Rote Sonne

 (0)
Erschienen am 17.09.2024

Neue Rezensionen zu Johanne Lykke Holm

Cover des Buches Strega (ISBN: 9783311350095)
bookfeminist_lenas avatar

Rezension zu "Strega" von Johanne Lykke Holm

Düster, surreal und bedrohlich
bookfeminist_lenavor 2 Jahren

Mit 19 Jahren wird Rafaela nach Strega geschickt, in das verlassene Hotel tief in den Bergen, das nur mit einer Seilbahn erreicht werden kann. Im Hotel sollen Mädchen auf das Leben als Frauen vorbereitet werden. Neben Rafaela treffen wir noch acht weitere junge Frauen an. Sie alle arbeiten als Saisonkräfte jeden Tag von früh bis spät im Hotel und richten das Gebäude so an, als würden bald Gäste anreisen. Aber es kommt niemand. Die Mädchen müssen sie sich dabei an viele strenge Regeln halten und ihr Fehlverhalten wird von ihren Aufseherinnen sanktioniert. Zudem kommen seltsame Übungen dazu.

Dieses ganze Vorgehen in dem Hotel dient letztendlich dazu, die jungen Frauen psychisch und physisch zu unterdrücken und zu beherrschen. Die Autorin spielt mit der Geschichte auch darauf an, dass Mädchen in Familien oftmals von ihren Müttern und anderen weiblichen Familienmitgliedern von Kindesbeinen an lernen, wie sie sich zu verhalten haben, um eine gute Frau zu sein und zu werden.

In dem schmalen, liebevoll gestalteten Buch steckt ganz viel Gesellschaftskritik, die in Form eines dunklen Märchens verpackt ist. Die Stimmung ist durchweg sehr surreal, düster und bedrohlich. Die Sprache ist poetisch, sanft und voller Bilder. Strega ist ein besonderes Buch. Es war für mich ein sehr wuchtiges Leseerlebnis. Die Geschichte wird von schönen Illustrationen der Künstlerin Ida Sønder Thorhauge begleitet und jedes Kapitel ziert eine Mondphase, die Gestaltung ist wirklich wunderschön. Das Buch lohnt sich definitiv!

Aus dem Schwedischen übersetzt von Hanna Granz

Cover des Buches Strega (ISBN: 9783311350095)
KataRafs avatar

Rezension zu "Strega" von Johanne Lykke Holm

Surreal betörend feministisch
KataRafvor 2 Jahren

»Ich betrachtete mich selbst im Spiegel. Ich erkannte das Bild einer jungen, aber gefallenen Frau. Ich beugte mich vor und drückte den Mund gegen den Spiegel. Der Wasserdampf beschlug das Glas wie Kondensat in einem Zimmer, in dem jemand tief geschlafen hat, wie ein Toter. Hinter mir sah ich das Zimmer widergespiegelt. Im Bett lagen Haarnadeln, Schlaftabletten und ein Baumwollschlüpfer. Auf dem Laken waren Flecken von Milch und Blut.«

Der »Strega«-Sound ist zart, harmonisch, surreal und hintergründig vergiftet. Meditativ zieht es uns in die mystische Erzählung einer Initiation. Aus der Ferne erzählt Rafaela von einer beschlagen Vergangenheit. Sie ist neunzehn, als ihre Kindlichkeit endet. Ihre Mutter schickt sie nach Strega, in jene wage abgeschiedene Zwischenwelt, die sie zeitlos, zwischen Wachen und Träumen auf das Leben als Frau vorbereiten soll.

Im verblichenen Hotel Olympic gibt es keine Gäste, nur sie und acht weitere Mädchen. Sie sind Saisonarbeiterinnen in strenger Uniform, die in Hingabe dienen, Regeln befolgen und Strafen empfangen. Sie sind lieb, sie sind naiv, sie Begehren auf. Die Mädchen entdecken in ihrer eifrigen Devotion das Böse in Gestalt eines Mädchenmörders, in der übernahme des gewaltvoll-männlichen Blicks und sie finden zu ihrer eigenen Macht.

Bei »Strega« ist nicht zu merken, dass es sich um eine Übersetzung handelt, denn egal welche Seite ich aufschlage, die Sprache ist betörend sinnlich. Bei »Strega« sitzt jeder Satz. Ich spüre den Impuls, Passagen herausschreiben, weil ich sie halten möchte. Zur gleichen Zeit folge ich der rhythmischen mystischen Stimme, treibe im Text, der gehalten wird durch den Einband, den Vorsatz und den Nachsatz, die die Künstlerin Ida Sønder Thorhauge gestaltete.

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