Cover des Buches Das leise Kratzen in der letzten Rille. Absurditäten aus dem Leben eines Taugenichts (ISBN: 9783862823017)
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Rezension zu Das leise Kratzen in der letzten Rille. Absurditäten aus dem Leben eines Taugenichts von Johannes Finkbeiner

Das leise Kratzen in der letzten Rille

von KleinerVampir vor 9 Jahren

Rezension

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KleinerVampirvor 9 Jahren
Buchinhalt:

Das Buch handelt von Savićević, einem faulen, arbeitsscheuen Mid-Zwanziger, der sich selbst unglaublich wichtig vorkommt und vor Selbstüberschätzung nur so strotzt. Geld hat er allenthalben, hatte er doch einmal beim Fußballwetten Glück. Savićević tut zwar den ganzen Tag nichts, ist davon aber so gestresst, dass er meint, in Urlaub fahren zu müssen – sein „Gepäck“: ein Panther und eine Kobra sowie andere Unwichtigkeiten. Auf seiner Reise lernt er eine Frau kennen und reist fortan mit ihr.

Persönlicher Eindruck:

Mir fehlen die Worte. Nein, nicht, weil ich so fasziniert bin von all den auf dem Klappentext versprochenen „skurrilen Charakteren, Witz, gute Laune, Genie und Wahnsinn“ – nein, allein deshalb, weil ich noch nie bis jetzt so viel absurden Blödsinn auf einem Haufen gelesen habe. Pardon, aber auch Skurrilität und Kuriosität haben ihre Grenzen!

Nach rund 180 brav durchgehaltenen Seiten weiß ich noch immer nicht, was mir der Autor jetzt sagen wollte. Verzapft er derart Zusammenhangloses, das nur er zu verstehen in der Lage ist oder ist das Absicht? Man weiß es nicht und auch wenn ich erwartet habe, dass „Das leise Kratzen in der letzten Rille“ ein komischer Ausflug in den Urlaub eines Taugenichtses sein würde, hätte ich nie damit gerechnet, dass meine Nerven so dermaßen strapaziert werden. Ganz ehrlich: ich fühlte mich mehr als verschaukelt.

Savićević lebt in einer Art Parallelwelt, den „Föderativen Republiken Europas“, einer Welt mit anderer Währung, sprechenden Tieren und skurrilen Bewohnern. Zumindest habe ich es so verstanden. Er ist ein Unsympath, arbeitet nichts und lebt in den Tag hinein: eine Art Negativheld, der vermutlich auch keinen gesteigerten Wert auf Nachvollziehbarkeit oder Identifikationspotential legt.

Der Schreibstil Finkbeiners war gewöhnungsbedürftig, denn so wunderlich seine Geschichte ist, so erzwungen intellektuell-komisch wirkt die Erzählart. Ist es nun eine Abrechnung mit konventionellen Literaturgenres, der Politik oder der Welt an sich? – das wird nur der Autor selber sagen können.

Insgesamt ist das Buch eine Ansammlung an Absurditäten, die für mich absolut keinen Zusammenhang vermitteln können, außer dem im Klappentext versprochenen Wahnsinn – das Genie suchte ich leider vergeblich.

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