Inhalt:
60 Gedichte
Rezension:
Dies ist das neuste Buch von Florian und das Erste das er mir schickte.
Schon das Backcover mit einem Zitat aus dem Rolling Stone "Günther schreibt mit einer Wucht, als bestünde noch Hoffnung." ließ Großes erwarten. Was dann jedoch auf mich einschlug erinnerte mich an die Anfangssequenz aus "Zurück in die Zukunft" als Marty die Gitarre an den überdimensionierten Verstärker anschloß und quer durchs Zimmer flog.
Gedichte, die einen ins Mark treffen. Zielsicher, ohne großen Firlefanz. Einfach nur auf den Punkt. Natürlich kommt einen Buk in den Sinn und das ist gar nicht negativ gemeint oder ein Vergleich mit dem üblichen Verdächtigen, nein, hier ist einfach die Ehrlichkeit, die durch die Zeilen schimmert vorhanden. Nichts ist gestelzt oder kling bemüht. Hier schreibt einer, der nicht anders kann. Der Beoabachtungsgabe hat und Kraft seiner Worte diese Beobachtungen sezieren kann und die Essenz offen legt.
Und dann kommt auf Seite 38 dieses Gedicht, "Sommer 2006", welches mich durchgerüttelt hat wie "Elegy for the Poet" von Cherkovski:
"Die Hitze ist kaum/auszuhaltn./Das Gegröle/von der Straße dringt wie/durch eine Wand/aus Nichts zu mir ins/Zimmer./Und plötzlich kommt/mir Fauser in den/Sinn, der einzige deutsche/Schriftsteller,/der mir je etwas/bedeutet hat und von/einem Laster überrollt/wurde./Jörg, die sagen,/du seiest betrunken/gewesen, als/dich der Laster/überrollte, du hättest/ihn nicht kommen/sehen./Ich aber glaube,/du hast ihn sehr wohl/kommen sehen./Und es/war dir ganz/egal."
Sechzig Gedichte - und von denen erwischen Dich mindestens neunundfünfzig. Eins schwach zu finden, erlaube ich Euch :-)