Rezension zu "Kalte Schatten" von John-Henri Holmberg
409 Seiten (inklusive Quellenverzeichnis und Nachwort) erschienen im Goldmann verlag.
Inhalt: Als Sammlung verschiedener Kurzgeschichten ist der Inhalt insgesamt natürlich schwer festzuhalten, trotzdem eine kleine Zusammenfassung; Insgesamt wurden in diesem Buch 19 Autoren verewigt. Meist handelt es sich um Kurzgeschichten von einzelnen Autoren, aber es gibt auch Geschichten aus der Zusammenarbeit von zwei Autoren (z.B. "Eine unwahrscheinliche Begegnung" von Henning Mankell und Hakan Nesser und "Der Multimillionär" von Maj Sjöwall und Per Wahlöö). Als Einsteiger für schwedische Krimis habe ich mir diese Sammlung vorgenommen um auch einen Überblick über die Krimilandschaft zu bekommen. Und ich muss sagen ich wurde nicht enttäuscht. Neben den bekannten Autoren wie Hakan Nesser und Stieg Larsson von denen ich aktuell auch noch das Eine oder Andere Buch auf meiner Leseliste für die nächste Zeit habe, entdeckte ich gleich mehrere, mir bis dahin unbekannte schwedische Autoren, die auch auf diese Liste kamen. Darunter z.B. Anna Jansson und Camilla Läckberg, die es bereits mit einem Roman in mein Bücherregal geschafft haben. Den Einstieg in die Krimisammlung macht allerding Tove Alsteradl mit der Erzählung "Wiedersehen", eine Geschichte über 3 ehemalige Schulfreundinen, die sich nach langer Zeit wiedersehen und die ein dunkles Geheimnis verbindet... Die Geschichte ist für mich ein gelungener Einstieg in das Buch, der Leser bekommt neben einer spannenden Geschichte, auch eine schöne Gedankenreise an einen See in Schweden. In dervom Autorenduo Börjlind, die dann folgt ("Sein Haar gefiel ihm") verlässt der Leser die idyllische Landschaft und man wird sofort in die Psyche eines Mörders gezogen. Ich werde hier nicht über jede Geschichte schreiben können, aber die nächste Geschichte muss auch erwähnt werden. Ake Edwardsen, einer der bekannten Vertreter schwedischer Spannungsromane, entwirft in "Nie in Wirklichkeit" eine spannende Geschichte über ein Pärchen, dass man im Urlaub begleitet und entwickelt für mich ein sehr unerwartetes Ende. Auch die folgenden Kurzgeschichten sind sehr abwechslungsreich und spannend. Trotzdem sind mir zwei der Kurzgeschichten besonders in Erinnerung geblieben. Zum Einen die Zusammenarbeit zwischen H. Mankell und H. Nesser, auch zwei der bekanntesten schwedischen Autoren, die in "Eine unwahrscheinliche Begegnung" Ihre beiden Protagonisten aus anderen Krimis, Van Veeteren und Wallander aufeinander treffen. Eine recht komische Begegnung, die mir aber großen Spaß gemacht hat. Zum Anderen Stieg Larssons "Superhirn". Die Geschichte ist für mich deshalb so ungewöhnlich, da ich bisher kein Fan von Sci-Fi Krimis war, aber Larsson mich hier davon überzeugt hat, dass es auch davon sehr spannende Vertreter gibt.
Fazit: Mit "kalte Schatten" hat John-Henri Holmberg eine abwechslungsreiche Samlung geschaffen, die jeden Krimifan begeistern dürfte. Die Vielfalt der Geschichten ist so groß, dass für praktisch jeden Geschmack etwas zu finden ist. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und ich freue mich schon auf die Romane, der Autoren, die ich durch diese Kurzgeschichtensammlung entdeckt habe.
Absolute Leseempfehlung für alle Krimi- und Schwedenfans. Viel Spaß beim Lesen.