Rezension zu The House of Special Purpose von John Boyne
Rezension zu "The House of Special Purpose" von John Boyne
von walli007
Rezension
walli007vor 13 Jahren
Georgys Frau Zoya ist schwer an Krebs erkrankt, die Hoffnung schwindet immer mehr dahin. Gleich von Anfang an hat Zoya eine Behandlung verweigert, sie will, dass die Krankheit ihren Weg nimmt. Mit 78 so meint sie war sie lange genug auf der Welt. Die gemeinsame Zeit, die Greorgy und Zoya noch bleibt, ruft vor allem in Georgy Erinnerungen wach. Ein gutes Buch, in dem ein sehr spannender Teil der russischen Historie mit einer epischen Liebesgeschichte verwoben wird, wodurch der Roman schon etwas Besonderes bekommt. Sehr gut hat mir die Art der Komposition gefallen, wie Gegenwart zur Vergangenheit wird und sich die Vergangenheit der Gegenwart annähert. Dadurch wird die Schwermütigkeit vor allem Zoyas dem Leser verständlich. Georgy, der ein Mitglied der Zaren-Familie vor einem Anschlag rettet, ist eigentlich ein einfacher Bauernsohn. Durch seine Tat, die er selbst gar nicht heldenhaft findet, empfiehlt er sich für den Posten als Leibwächter des Zarewitsch. Durch diese einmalige Gelegenheit löst er sich völlig von seiner Familie, sein Verhalten der eigenen Schwester gegenüber war für mich nicht ganz verständlich. Georgy wird so etwas wie der Romanovs treuester Diener, doch wo bleibt die Loyalität zur Ursprungsfamilie? Dennoch war es für mich sehr interessant die Lebensreise von Georgy und Zoya zu verfolgen, denen zwar viel Leid geschieht, die sich aber für ihr Leben gefunden haben. Allerdings, so muss ich gestehen, ist mir keiner der Charaktere des Buches so richtig nahe gekommen. Für mich bestand eine gewisse Distanz, die ich mir nicht recht erklären kann. Ich hatte die Gelegenheit, die englische Version des Buches erwerben zu können. Darauf bezieht dann auch diese Rezension.