Cover des Buches Zu schnell (ISBN: 9783596811274)
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Rezension zu Zu schnell von John Boyne

Rezension zu "Zu schnell" von John Boyne

von robbylesegern vor 12 Jahren

Rezension

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robbylesegernvor 12 Jahren
John Boyne ist mir schon durch seine Bücher "Der Junge im gestreiften Pyjama " und "Das Haus zur besonderen Verwendung " bekannt. Sein Jugendbuch " Zu schnell", das für die Altersgruppe 12-15 Jahre vorgeschlagen wird, zeigt sehr einfühlsam, wie eine Familie durch ein schicksalhaftes Erlebnis fast auseinanderbricht. Danny ist ein dreizehnjähriger Junge, der seinen Bruder Pete, der wegen des Studiums das Elternhaus verlassen hat und jetzt, während der Semesterferien durch Europa tourt, sehr vermisst. Die Sommerferien halten aber noch ein weiteren Verlust für ihn bereit.Seine Mutter wird schuldlos in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem ihr ein kleiner Junge vors Auto läuft. Der Junge ist so schwer verletzt, dass er ins Koma fällt und Dannys Mutter ist von diesem Augenblick an für Danny nicht mehr erreichbar. Zu sehr quälen sie Schuldgefühle und Selbstvorwürfe, obwohl sie nichts für diesen Unfall kann.Auch Dannys Vater ist nicht mehr für Danny präsent, da er sich um seine Frau, der es immer schlechter geht kümmert.Kein fragt, wie es Danny geht. Als er eines Tages die Schwester des verletzten Jungen trifft, die in der gleichen Situation wie Danny steckt, denn auch ihre Eltern haben nur noch Gedanken für ihren verunglückten Sohn, versuchen die beiden zusammen mit dieser Situation umzugehen.Als Danny dieser Kontakt verboten wird, entscheidet er sich zu einem folgenschweren Schritt. In diesem Jugendbuch beschreibt John Boyne sehr treffend und einfühlsam, was in einer Familie geschieht, wenn ein Familienmitglied durch einen Schicksalsschlag getroffen wird.Wie sich die restlichen Familienmitglieder, vor allem die Kinder fühlen, die an den Rand gedrängt werden, wenn man sie nicht mit in das Geschehen einbindet und ihnen das Gefühl gibt, dass sie trotz allem noch genauso wichtig sind wie vorher. Das Buch wird aus der Perspektive des kleinen Danny geschrieben und der Leser kann sehr gut nachvollziehen , wie verloren er sich vorkommt und wie dieses Ereignis auf ihn als Kind wirkt. Dessen sind sich die Erwachsenen häufig nicht bewusst, welche Gedanken in diesem Moment in einem Kinderkopf vorgehen. Danny merkt, dass es seiner Mutter schlecht geht, er will ihr sogar helfen, aber er wird eigentlich gar nicht gehört von den Erwachsenen, weil sie auf einer ganz anderen Gefühlsebene denken. Das Buch hat mir gut gefallen, die Sprache war sehr prägnant und einfühlsam und wie ich finde für das vorgeschlagene Alter, aber auch für Erwachsene durchaus zu empfehlen.
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