Cover des Buches Noggin (ISBN: 9781442458741)
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Rezension zu Noggin von John Corey Whaley

Vergesst YOLO: You only live twice!

von Deengla vor 10 Jahren

Rezension

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Deenglavor 10 Jahren

Kurzmeinung

Ein Buch, das mich vor allen Dingen durch seine Charaktere überzeugt hat, welches einen berührt, zum Lachen bringt und zum Nachdenken anregt.

Inhalt

Überraschung: Travis ist nicht länger tot und wieder zu den Lebenden zurückgekehrt. Der 16-Jährige hatte Krebs und seinen Kopf, den einzigen krebsfreien Körperteil, der Wissenschaft zur Verfügung gestellt und einfrieren lassen für den Fall, dass sie es eines Tages tatsächlich schaffen, ihn wieder zum Leben zu erwecken.

Dass sie dies tatsächlich erfolgreich geschafft haben, ist schon unglaublich genug. Aber dass es nur 5 Jahre nach seinem eigentlichen Tod geschieht, fast noch unglaublicher. Travis ist erst der zweite Mensch, bei dem diese OP geglückt ist. Und jetzt muss Travis damit klar kommen, dass seine Freundin und sein bester Freund älter sind als er und er wieder auf die High School muss.

Meine ausführlichere Meinung

Die Idee fand ich ganz interessant. Das Cover ist für mich jedoch irgendwie ein bisschen irreführend, denn so lustig und leicht, wie es anmutet, ist die Lektüre nicht. Wenn ich davon absehe und auch die meine kleinere innere Stimme ignoriere, die sich denkt, dass selbst im Fall des Falles einer derart erfolgreichen Transplantation Travis sicherlich nicht sofort ohne Schmerzen und Probleme ist und gewiss öfter oder zumindest einmal zu einer Nachuntersuchung müsste, finde ich das Buch jedoch äußerst gelungen.

Travis ist eine wirklich sympathischer Kerl, der nun irgendwie klar kommen muss, dass sich alles und jeder weiterentwickelt hat. Irgendwie ist alles das Alte und eben doch nicht. Ich finde es bewundernswert, wie er damit umgeht, ein Freak zu sein und versucht, sein Leben so gut es geht zu leben: er geht wieder zur Schule, macht seinen Führerschein und ähnliches.

Besonders gut gefielen mir jedoch auch die anderen Figuren im Roman - alle wirkten echt und insbesondere Travis' alter bester Freund Kyle und sein neuer Freund Hatton haben mir viel Freude bereitet. Besonders schön fand ich jedoch auch die Rückblicke in Travis' altes Leben und insbesondere seine Liebe zu seiner Freundin Cate. Das war wirklich süß. Aber auch seine Leiden und Beschwerden als Krebspatient werden nicht ausgespart.

Es gab des öfteren Stellen, wo nach dem Sinn des Lebens gefragt wird und insbesondere eine Szene, in der Travis endlich von einem Teil seines früheren Lebens loslässt, die mich sehr berührt hat. Es gab jedoch auch viele Schmunzel- und einige Fremdschämmomente, wobei ich diese ebenfalls für gelungen halte. Denn es ist so, wie Travis es sagt: alle anderen hatte fünf Jahre Zeit, sich von den Personen, die er kennt, zu entfernen und für ihn selbst ist es nur so, als ob er eine Woche im Urlaub war. Schön fand ich auch, dass man hier gut sehen konnte, wie sehr eine Person bzw. dessen Tod eine Lücke bei anderen hinterlässt und wie diese damit umgegangen sind.

Sehr nett fand ich auch die Idee, jeweils die Worte des letzten Satzes eines Kapitels als Überschrift für das nächste Kapitel zu nehmen. WIrklich gut umgesetzt! Und das Ende gefiel mir auch prima, obwohl es nicht das klassische Happy End ist - es ist eher offen, aber realistisch und darum mag ich es so.


Fazit

Travis zeigt in diesem Buch, wie schwer es ist den Kopf zu bewahren, wenn sich viele Dinge und Personen geändert haben. Ich wurde gut unterhalten, aber manchmal wurde es auch nachdenklich. Keine seichte, leichte Lektüre, aber gut zu lesen und mit viel Herz.

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