John Freeman Gill

 3,7 Sterne bei 10 Bewertungen
Autor*in von Die Fassadendiebe.

Lebenslauf

John Freeman Gill ist gebürtiger New Yorker. Er schreibt seit Jahren, auch als Spezialist für Architektur und Architekturgeschichte für Zeitungen und Zeitschriften, darunter die New York Times, The Atlantic, The New York Times Magazine, The New York Observer, International Herald Tribune, Premiere, Avenue und The New York Times Book Review. Der in Yale promovierte Autor lebt mit Frau, drei Kindern und einer Handvoll Wasserspeier in New York. »Die Fassadendiebe« ist sein erster Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von John Freeman Gill

Cover des Buches Die Fassadendiebe (ISBN: 9783827013200)

Die Fassadendiebe

 (10)
Erschienen am 01.09.2017

Neue Rezensionen zu John Freeman Gill

Cover des Buches Die Fassadendiebe (ISBN: 9783827013200)
katzenminzes avatar

Rezension zu "Die Fassadendiebe" von John Freeman Gill

Mangelhaft
katzenminzevor 3 Jahren

Der 13jährige Griffin steckt in einer schwierigen Situation: Seine Eltern haben sich getrennt und nun versucht er, seine flatterhafte Mutter vor dem Zorn seines meist abwesenden Vaters zu schützen. Beide Eltern machen wahrlich keinen guten Job. Aber zumindest zu seinem Vater Nick findet Griffin eine neu Verbindung, als er ihn bei seinem faszinierenden, wenn auch nicht ganz legalen Hobby zu begleiten beginnt: Fassadendiebstahl.

Um in New York etwas Neues zu bauen, muss etwas Altes weichen. Und genau an diesem Alten hängt Nicks Herz. Er liebt die Wasserspeier, Fassadenreliefs und Terrakottafiguren, die grotesken Gesichter in den Schlusssteinen und die besonderen Eisenfassaden mancher Häuser. Und bevor all das in Schutt und Asche gelegt wird, will er so viel wie möglich davon retten.

So weit kling das nach einer durchaus spannenden Geschichte! Doch leider hat der Roman einige Mängel. Zum einen ist da Griffin: Er ist zwar ein durchaus sympathischer Erzähler, aber leider verhält er sich oft nicht altersgemäß. Er wirkt entweder älter als 13 oder er macht kompletten Teeniequatsch mit Fremdschampotential, was wiederum nicht dazu passen will, dass ja eigentlich der erwachsene Griffin rückblickend erzählt!

Sprachlich ist es ebenfalls kein großer Wurf, was zu großen Teilen am Erzähler im Teenageralter liegt, und leider zieht sich die Geschichte stellenweise so sehr, dass ich einige Seiten nur überflogen habe, ohne etwas Wichtiges zu verpassen. Und dann gibt es noch Lücken im Plot, wie ein Rätsel um Hinweise auf bestimmte Fassaden und ihre Figuren, die Griffin findet, das letztlich nie aufgeklärt wird.

Was mich zu großen Teilen durch den Roman gezogen hat, war die Dynamik innerhalb Griffins Familie. Seine nerdige Schwester, die die Eltern wieder zusammenbringen will oder die überforderte Künstler-Mutter, die ihre Kinder aus dem Blick verliert. Ich habe mir hier eine Aussprache gewünscht, eine Versöhnung oder einen Streit der die Mutter – oder gerne auch den Vater! – zum überdenken des eigenen Handelns zwingt. Aber nichts davon passiert hier! Letztlich verstehe ich deswegen auch die Intention des Erzählers nicht ganz. Er berichtet von seinem Vater, der zwar ein charismatischer Mann ist und eine enorme Passion für New Yorks Architekturperlen hat, die er zum Teil an seinen Sohn weitergegeben hat. Aber er ist kein guter Vater und stellt sich als sogar noch weitaus schlechterer Mensch heraus, als man Anfangs denkt. Warum dann diese Hommage an ihn? Wo bleibt die Wut unseres Erzählers? Ich an seiner Stelle wäre furchtbar furchtbar wütend! Griffin erzählt mit einer Abgeklärtheit, die ich absolut nicht verstehen kann.

Für New York-Fans, denen die Schauplätze des Romans bekannt sind und die die Fratzen an mancher Hauswand aus eigener Erfahrung kennen, könnte dieser Roman durchaus etwas sein. Mir fehlte Kritik – am Vater, an seinem Hobby, an seinen Manipulationen – mir fehlte Emotion und mir gab es zu viele Längen. Schade, dass es bei dem tollen Thema so viele Macken gab!

Cover des Buches Die Fassadendiebe (ISBN: 9783827013200)
bluesjjs avatar

Rezension zu "Die Fassadendiebe" von John Freeman Gill

Das Buch steigert sich von Seite zu Seite
bluesjjvor 4 Jahren

Lange stand die „Fassadendiebe“ von John Freeman Gill auf meiner Wunschliste. Dementsprechend groß waren auch meine Erwartungen. Und was soll ich sagen? Ich denke, ein „lachendes und ein weinendes Auge“ fasst es ganz gut zusammen. Faszinierend fand ich vor allem die Thematik des Buches: Weil der Vater des Protagonisten architektonische Juwelen des alten New York vor dem möglichen Abriss oder der Modernisierung retten will, wird er zum Kriminellen und lässt die Grenzen zwischen Richtig und Falsch und Leidenschaft und Wahn verschwimmen. Den Hauptcharakter des Buches, ein 13-jähriger Junge, treibt ein ganz anderes Motiv zur Mittäterschaft an: er sehnt sich aus tiefstem Herzen nach der Aufmerksamkeit seines Vaters. Dieser Vater-Sohn-Konflikt zieht sich als roter Faden durch das Buch. Ebenso die Liebe zur Architektur und zu New York, die der Autor an vielen Stellen auf fast poetische Weise zum Ausdruck bringt. Der heimliche Hauptdarsteller ist die Stadt an sich.
Nicht gefallen haben mir dagegen die Längen, die das Buch vor allem in der ersten Hälfte hat und die die Aufmerksamkeit immer mal wieder abschweifen ließen. Das änderte sich später aber. ‚Genial oder haarsträubend?‘, stellte sich mir die Frage an den Stellen, in denen der Vater auf Beutezug geht. Er „rettet“ (natürlich illegal) Wasserspeier und Co. aus Angst, dass diese für alle Zeit für die New Yorker verloren gehen könnten. Genau genommen ist er es aber, der ihren Glanz zerstört, indem er sie klaut und so ihrer wahren Bestimmung beraubt. Eine Widersprüchlichkeit, die ein unermessliches Ende nimmt.

Cover des Buches Die Fassadendiebe (ISBN: 9783827013200)
schokoloko29s avatar

Rezension zu "Die Fassadendiebe" von John Freeman Gill

New York
schokoloko29vor 5 Jahren

Dieses Buch ist eine Ode an New York. Ich persönlich finde Bücher, die in New York spielen immer interessant. Der Inhalt:
Griffins Eltern haben sich getrennt. Sein Vater kommt mit den Monatsraten des Hauses nicht mehr hinterher, aus diesem Grund schneiden sie Wasserspeier (Gargoyles) von alten Häusern ab. Er verkauft diese an zahlungswillige Kunden.
Darüber hinaus werden sie Sorgen und Nöte von den dreizehnjährigen Griffin porträtiert. Leider ist es so, dass Griffin nicht wie ein typischer Jugendlicher agiert. Er wirkt in vielen Bereichen älter; wie ein Erwachsener.
Leider hat das Buch einfach Logikfehler, die mir negativ auffallen. Darüber hinaus wiederholt sich das Buch immer wieder, so dass ich nach 264 Seiten einfach "satt" war und kein Interesse hatte wie die Geschichte weiterläuft.

Darüber hinaus fand ich es schade, dass es keine Zeichnungen über die Gargoyles gab. Denn wenn man kein Architekturstudium hinter sich hatte, konnte man viele sich nicht bildlich vorstellen. Auch fand ich es schade, dass es keine Karte/ Bilder von New York und den Häusern gab, denn wenn man nicht in New York zuhause ist, kann man sich die einzelnen Wohngegenden nicht so richtig bildlich vorstellen.

Fazit:
Ein guter Einstieg ins Buch, es konnte gut das Lebensgefühl der 1970er Jahre in New York wiedergeben. Leider gab es Logikfehler, Wiederholungen der Handlung ohne Steigerung, keine Bilder von den Gargoyles und keine Karten von New York/ den Häusern.

Empfehlenswert für New York Fans und Freaks!

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