Rezension zu Das Herrenhaus von John Galsworthy
Rezension zu "Das Herrenhaus" von John Galsworthy
von Poiree
Rezension
Poireevor 15 Jahren
Auf Worsted Skeynes, dem Herrenhaus der Familie Pendyce spielt sich ein pienlicher Skandal ab: der Erstgeborene George verfällt nicht nur den Fängen der verheirateten Helen Bellew, sondern auch der Pferderennbahn. Dieses Benehmen sorgt für Unruhe auf dem idyllischen Landsitz und führt sogar zum Krach innerhalb der Eheleuten. In diesem Roman potretiert John Galsworthy den Landadel am Ende des 19. Jahrhunderts auf eine satirischen Weise. Diese Gesellschaftsschicht zeichnet sich nicht nur durch ihre Steifheit aus, sondern ist in ihren Konventionen so festgefahren, dass es kein Verständniss und Platz gibt für Menschen, die aus dem Rahmen fallen. Galsworthy gelingt die Charakterisierung der Protagonisten. Ein Hang zu Details, humorvoll, liebevoll und manchmal sogar melancholisch werden Beobachtungen aufgestellt. Besonders Gregory Vigil hat es mir angetan. Ein Romantiker, der die Welt durch die Brille eines Idealisten sieht und hungrig nach Liebe durchs Leben schreitet; immer der Illusion nachhengend, sein Mündel Helen Bellew könnte ihn lieben. Diese kleine "Familiensaga" sichert einem ein Vergnügen beim Lesen.