Cover des Buches An Abundance of Katherines (ISBN: 0142410705)
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Rezension zu An Abundance of Katherines von John Green

erds, Liebeskummer und ein Roadtrip ( mit einem kleinen Schuss Mathe )

von throwingstones vor 11 Jahren

Rezension

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throwingstonesvor 11 Jahren
Ein weiteres Buch von John Green fand also seinen Weg in meine Hände. Wieder auf Englisch lesend, hatte ich anfangs kleine Schwierigkeiten mit den mathematischen Formeln in An Abundance of Katherines. Worum es geht? Das Wunderkind Colin Singleton wurde gerade von seiner Freundin verlassen. Eine von vielen Katherines. Denn was für viele ein äußerliches Merkmal ist, dass ist für Colin der Name Katherine. Jedes Mädchen, dass er datete hieß bisher Katherine und er glaubt fest daran, dass auch seine nächste Freundin Katherine heißt. Getroffen von dem Ende seiner letzten Beziehung mit Katherine 19 und auf der Suche nach einer Theorie, die ihn zum Genie macht, überredet sein bester Freund Hassan ihn zu einem Roadtrip, der ziemlich schnell in einer kleinen Stadt in Tennesse endet. Dort nimmt sein Leben dann eine recht andere Wendung, aber wer mehr wissen will, muss selbst lesen.

Als eingeschworener John Green Fan und Nerdliebhaber, erschien mir Colin zunächst nicht unsympathisch. Direkt im ersten Kapitel tat er mir Leid und kurz darauf, verstand ich sein Bedürfnis etwas zu erreichen. An Abundance of Katherines hat vielleicht nicht die Traurigkeit von John Greens anderen Werken, aber durchaus Tiefe. Witzig, teilweise etwas absurd und unglaublich liebevoll, wird der Leser in eine andere Welt gefühlt, leidet, flucht und ärgert sich mit Colin und auch wenn man zeitweise die mathematischen Formeln, die er in den Raum wirft nicht verstehen kann, so macht es doch Sinn. Die Fußnoten an den Seiten ergänzen das Buch und machen es rund. Sie stören den Fluss des Lesens nicht, sondern tragen dazu bei, dass die Geschichte noch lebendiger wird.
Für jeden Deutschen kommt das ein oder andere deutsche Wort oder der ein oder andere deutsche Satz nur noch lustiger, man schüttelt über nicht nur eine Szene den Kopf und doch ist es herzlich echt und ergreifend. Die Suche nach dem Selbst und nach dem Sinn des Lebens.

Gerade das Colin sehr intelligent ist und augenscheinlich Probleme hat, sich zu integrieren, macht ihn zu einem Protagonisten, der zwar nicht unbedingt viel Einfühlspotential bietet, aber dennoch Gedanken aufgreift, die wohl viele Teenager haben. Green reißt außer der Frage nach Liebeskummer, die Frage nach Ruhm, Bedeutung und Mobbing an. Wie in allen seinen Werken spielt auch hier die Freundschaft eine große Rolle. Hassan, fast sympathischer als sein bester Freund, erscheint als witziger und lebensfroher Jugendlicher am Rande, den alle mögen. Green schafft es wie immer allen seinen Charakteren Tiefe zu verleihen, auch wenn es schade ist, dass manche vor allem die Antagonistin wie TOC zu kurz kommen.

Trotzdem kann ich dieses Buch nur weiter empfehlen. Es reißt vielleicht nicht so mit wie The Fault in our Stars, ist aber auch nicht so herzzerreissend. Für jeden der ein Herz für Randgruppen hat, sich selbst hin und wieder fragt, ob die Sehnsucht nach 'Sinn' das einzige im Leben ist und ob Liebe wirklich berechenbar ist, ist dieses Buch perfekt. Für jeden John Green Fan unverzichtbar.
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