Cover des Buches Margos Spuren (ISBN: 9783423624992)
Rezension zu Margos Spuren von John Green

Auf "Margos Spuren" bis zur Erkenntnis

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Margo ist ein sonderbares Mädchen - und trotzdem (oder genau deswegen) ist Quentin vollkommen fasziniert von seiner Nachbarin, die in Kinderzeit mit ihm befreundet war und die für ihn unerreichbar scheint. Als sie auf einmal vor seinem Fenster steht und ihn zu einem Abenteuer einlädt, erlebt er die seltsamste Nacht seines Lebens - und dann, verschwindet Margo spurlos.



Jetzt habe ich das Buch seit fünf Monaten ausgelesen und noch immer keine Rezension geschrieben. Dabei habe ich das Buch gar nicht so schlecht in Erinnerung! Eine Bücherkiste hat mir das Buch beschert, das mir so viel besser gefallen hat als der Film.

Meiner Meinung hat das Buch sich immer mehr gesteigert. Die Anfänge fand ich noch ein bisschen fragwürdig und ich habe mich gefragt, warum ich es überhaupt lese. Weil es mir nicht den Anschein machte, als ob es mir wirklich gefallen würde. Es war ein bisschen platt, ein bisschen stumpf. Die Perspektive fand ich ein klein wenig fragwürdig, wenn auch verständlich.

Aber umso weiter ich gelesen habe, desto tiefer ging das Buch. Ich habe mich immer mehr einfühlen können, habe ein bisschen mit Quentin auf seiner Suche mitgefiebert. Und am Ende konnte ich sogar weinen. Eine Stelle habe ich besonders fest in Erinnerung:

"Vielleicht ist es mehr so, wie du vorher gesagt hast, dass wir Risse bekommen. Am Anfang sind wir alle wasserdicht, aber dann passieren Dinge - Leute verlassen uns, lieben uns nicht oder verstehen uns nicht, oder wir verstehen sie nicht, und wir verlieren und scheitern und tun einander weh. Und so bekommen wir Risse. [...] Trotzdem - da ist eine Menge Zeit zwischen den ersten Rissen und dem Ende, wenn wir auseinander sehen können, weil wir durch unsere Risse hinausblicken können und durch die Risse der anderen in sie hinein. Wann haben wir uns das erste Mal richtig wahrgenommen? Als du durch meine Risse gesehen hast und ich durch deine. Davor haben wir nur die Bilder angesehen, die wir voneinander hatten, so wie ich dein Rollo angesehen habe, aber nie dahinter. Erst wenn wir Risse haben, kommt das Licht herein. Und das Licht kann heraus." (S. 328)

Mit dieser Stelle hatte mich das Buch. Es beschreibt so realistisch und auf so eine tolle Art und Weise eine Möglichkeit, wie man die Menschen und ihren gemeinsamen Umgang sehen und erklären kann. Es ist das Bild einer Realität, das ich irgendwie mag.

Das Buch ist nicht perfekt. Die Personen sind nicht wirklich plastisch und ich bin nicht mit jedem wirklich warm geworden. Das Layout ist eigentlich ganz hübsch gemacht mit den Rissen und den Linien, der Art der Reisedarstellung. Aber in seiner fehlenden Perfektion ist es irgendwie passend. Es stimmt einfach alles. Es strahlt irgendwie eine gewisse - Normalität aus. Und hat damit einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.



Ich hab dem Buch nicht wirklich getraut. Auch nicht, als ich es aus der Kiste herausgeholt habe. Gerade, weil ich den Film kannte und damit nicht wirklich glücklich gewesen bin. Aber das Buch hat mich mit seiner Art nicht enttäuscht. Vielleicht habe ich eine Weile gebraucht, um mich einzulesen und meine kleinen "Vorurteile" beiseite zu schaffen (vor allem, weil ich dauernd die Schauspieler vor Augen hatte - die ich nun wirklich nicht gerne mochte), aber am Ende war ich doch froh, es gelesen zu haben.
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