Cover des Buches Paper Towns (ISBN: 9781408806593)
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Rezension zu Paper Towns von John Green

“The town was paper, but the memories were not.”

von carolin_coralinart vor 9 Jahren

Rezension

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carolin_coralinartvor 9 Jahren

Ich war sogleich mitgerissen von der Story rund um Quentin und die rätselhafte Margo. Q ist der Erzähler der Geschichte. Er schildert das Geschehen und wird dabei schnell zum absoluten Sympathieträger. Schon im Prolog wird klar, dass Q bereits seit Jahren mehr als nur Freundschaft für seine Nachbarin Margo empfindet. Als Kinder haben die beiden viel zusammen unternommen, teilten sogar ein ziemlich komisches Erlebnis miteinander.
Neun Jahre später gehen die Teenager getrennte Wege. Vermutlich liegt es daran, dass Quentin und seine Clique eher zu den Außenseitern gehören, während Margo sowas wie die Queen der High School ist. Allseits bekannt und beliebt. Für Q ist Margo kein normales Mädchen. Sie ist Margo Roth Spiegelman. DIE Margo Roth Spiegelman! Eine Göttin, ein Wunder, ein Mythos.
Mir tat Quentin fast ein bisschen leid, als er sie so aus der Ferne anschmachtete.

Als Margo jedoch eines Nachts wie in alten Zeiten vor Quentins Fenster steht und ihn bittet, ihr bei einem außergewöhnlichen Plan zu helfen, zögert er nicht lange. Und los geht das Abenteuer!
Während ihrem Trip durch die Nacht nähern sich die Charaktere nur ganz zaghaft an. Allerdings stellen die beiden ein extrem unterhaltsames Duo dar, da es sich bei den zwei um völlig gegensätzliche Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Vorstellungen handelt. Quentin Jacobsen legt viel wert auf Normalität und ein geregeltes Leben, hat genaue Pläne für die Zukunft. Margo hingegen ist temperamentvoll, chaotisch, mysteriös. Sie möchte kein langweiliges Leben führen und lässt niemanden so wirklich an sich ran. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ob Margo Roth Spiegelman vielleicht nur eine gut einstudierte Rolle spielt, denn an manchen Stellen bröckelte die ach-so-toughe Fassade und brachte ein verletzliches Mädchen zum Vorschein.

Im Grunde ähnelt dieses Konzept dem Buch "Eine wie Alaska" stark und dennoch ist "Paper Towns" anders. Es geht um Wunschvorstellungen, um die Idealisierung einer Person und darum, ob man diese jemals richtig kennen kann. Zwischen High School-Alltag und Roadtrip-Abenteuern sind immer wieder clevere Lebensweisheiten verpackt.

Am Morgen nach ihrem gemeinsamen Abenteuer ist Margo verschwunden. Zwar ist die Schülerin bekannt dafür hin und wieder für ein paar Tage von zuhause abzuhauen, doch diesmal ist es anders. Quentin findet heraus, dass Margo ihm Hinweise hinterlassen hat, die er nun entschlüsseln muss und die Q an längst verlassene Orte führen. Seine Freunde Ben und Radar stehen ihm dabei zur Seite.
An dieser Stelle muss ich einfach erwähnen, dass die Jungs ein grandioses Dreiergespann abgeben! Jeder von ihnen hat seine Macken, doch besonders Ben mit seinen ständigen Sprüchen über Honeybunnies und Vorbereitungen für den Abschlussball brachte mich häufig zum Lachen! Außerdem nehmen die drei sich ständig gegenseitig auf die Schippe, was für den Leser ein echter Genuss ist. Manche Dialoge sind geradezu köstlich! Irgendwie stellt man sich eine echte Freundschaft zwischen jungen Kerlen genau so vor!

Mit jeder Seite tauchte ich weiter in die Geschichte ein. Genau wie Quentin war ich besessen davon, Margos Rätsel zu lösen und endlich ihre Beweggründe zu erfahren. Es fiel mir extrem schwer, das Buch zur Seite zu legen. Als ich schließlich am Ende angelangt war, machte sich ein wenig Ernüchterung breit. Ich kann nicht genau sagen wieso. Vielleicht hatte ich mir mehr Antworten erhofft oder vielleicht wollte ich auch einfach nicht, dass die Geschichte endet. Das Ende eines Buches ist einfach immer so ein Thema. Jeder hat eine andere Meinung dazu.
Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt, der dem Gesamteindruck keinen Abbruch tut.

Fazit: "Paper Towns" ist eine wunderbare Geschichte über Freundschaft, Liebe und das Erwachsenwerden. Auch nach Beendigung ließ mich die Handlung so schnell nicht mehr los, weswegen ich den Titel zu meinen Lieblingsbüchern zähle. Empfehlenswert für alle die YA-Lektüre mögen!
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