Rezension zu Das letzte Kind von John Hart
Rezension zu "Das letzte Kind" von John Hart
von Monsignore
Rezension
Monsignorevor 14 Jahren
Einsame Helden mit verwüsteter Seele in der durch und durch kaputten Welt - dieses Muster kennt man vom längst vergangenen klassischen amerikanischen Kriminalroman. Doch John Hart ist anders, ganz anders. Bei ihm saufen nicht die Helden, sondern die Opfer hochverzwickter und unendlich brutaler Kriminalfälle. Fast alle haben am Ende des Buches Dreck am Stecken. Dabei wagt es der Autor sogar, die Schuldfrage zu stellen - das Ergebnis ist desaströs. Doch die Worte, die Sätze, die er dabei benutzt, sie treffen direkt ins Herz, sie rühren zu Tränen. John Hart durchforstet in einem Gewaltritt die Untiefen der menschlichen Seele, bricht deren Krebsgeschwüre auf. Dabei schafft er es tatsächlich, die ganz wenigen Guten am Ende siegen zu lassen - auch wenn sie vor Gräbern stehen. Ganz großer Kriminalroman, der in dieser Qualität nur selten anzutreffen ist!