John Higgs

 4,1 Sterne bei 42 Bewertungen
Autorenbild von John Higgs (© Quelle: Insel Verlag)

Lebenslauf

John Higgs wurde 1971 geboren und ist neben der Arbeit als Buchautor auch als Journalist tätig. Neben dem Schreiben produziert er zudem Videospiele und arbeitet für die BBC. Bekannt wurde er durch die Biografie, die er über Timothy Leary schrieb, und durch ein Buch über die britische Band The KLF. In seinem neuesten Buch, "Alles ist relativ und anything goes", das im März 2016 in Deutschland erscheint, führt er den Leser unterhaltsam durch die spannendsten Etappen des 20. Jahrhunderts.

Alle Bücher von John Higgs

Neue Rezensionen zu John Higgs

Cover des Buches Alles ist relativ und anything goes (ISBN: 9783458176633)
Schlehenfees avatar

Rezension zu "Alles ist relativ und anything goes" von John Higgs

Ein ungewöhnlicher Blick auf das 20. Jahrhundert
Schlehenfeevor 5 Jahren

John Higgs' Rückblick auf das 20. Jahrhundert ist insoweit ungewöhnlich, als dass er politische Ereignisse mehr oder wenig links liegen lässt und nicht exakt chronologisch vorgeht. Der Autor konzentriert sich vielmehr auf die Fragen, wie sich das Denken der Menschen im Gegensatz zum 19. Jahrhundert veränderte und welche Auswirkungen dies auf Wissenschaft, Kunst und Gesellschaft hatte.

Dabei berichtet er von der Relativitätstheorie, der Chaostheorie oder einer zunehmenden Vernetzung, aber auch von Individualismus, Wachstum oder der Eroberung des Weltalls.

Leider war die Qualität der einzelnen Kapitel meiner Meinung nach schwankend. Manche ließen sich sehr gut und flüssig lesen, bei anderen verlor ich immer wieder den Faden. Ob das an persönlichen Präferenzen lag, weiß ich nicht, vermutlich aber nicht, denn Schrödingers „Katze“ oder die Heisenberg'sche Unschärferelation habe ich schon im Studium behandelt, hier konnte mich das Kapitel überhaupt nicht packen und ich konnte Higgs' Argumentation bzw. Erklärung kaum nachvollziehen.


In anderen Kapiteln, vor allem zur Kunst, hätte ich mir gewünscht, dass die Bilder, von denen gesprochen wird, auch abgebildet sind. So hätte ich mir den Kubismus besser vorstellen können.


John Higgs' Schlussfolgerung, dass sich der Omphalos, also der Mittelpunkt der Welt/des Denkens im 20. Jahrhundert entscheidend gewandelt hat bzw. ganz fehlte und dass der Individualismus die Gesellschaft prägte, stimme ich zu. Immer wieder lässt der Autor diese Schlussfolgerung einfließen und erinnert daran. Im Nachhinein finde ich diese stetige Wiederholung gar nicht so schlecht.


Wie subjektiv oder individuell die Perspektive der Menschheit geworden ist, merkt man natürlich auch diesem Buch selbst an. Der Autor ist Brite und nennt immer wieder Persönlichkeiten, die mir nichts sagten. Ich verstand seine Obsession mit Aleisteir Crowley nicht, wahrscheinlich dachte Higgs sich, je exzentrischer, desto besser. Im Kapitel „Netzwerk“ hätte ich mir etwas über Konrad Zuse und seinen „Z1“ gewünscht, aber das blieb völlig außen vor.


Andere Details, wie zum Beispiel über den Chefkonstrukteur im Weltraumprogramm der Sowjetunion, waren mir neu und vor allem dieses Kapitel konnte mich fesseln. Auch die Erklärung der Einsteinschen Relativitätstheorien (allgemeine und spezielle) waren gut und einprägsam.


Dieses Buch deckt natürlich nicht alles ab, was das 20. Jahrhundert ausmachte. Ich fand es manchmal zäh, manchmal spannend und vergebe 3 Sterne.

Cover des Buches Alles ist relativ und anything goes (ISBN: 9783458176633)
mysticcats avatar

Rezension zu "Alles ist relativ und anything goes" von John Higgs

So wird Geschichte lebendig.
mysticcatvor 8 Jahren

Das Buch „Alles ist relativ und anything goes“ von John Higgs ist im März 2016 im Insel Verlag als Taschenbuch und Hörbuch erschienen. Obwohl ich mich nicht für Zeitgeschichte interessiere, hat es das Buch mit dem Aufhänger „Alles ist relativ“ geschafft, mich zum Lesen zu verführen.

Worum geht es?

In 15 Kapiteln von Kunst über Relativitätstheroie, Wirtschaft, Politik und SciFi werden die historischen Meilensteine des 20. Jahrhunderts vorgestellt. Teilweise gibt es Zeitsprünge auf davor und auch der Bezug zur Gegenwart wird hergestellt. Historische Fakten werden dabei mit biografischen Inputs oder witzigen Vergleichen erklärt.

Meine Meinung:

Obwohl ich mich nicht für Geschichte erwärmen kann, finde ich dieses Buch toll. Einfach und oberflächlich wird das 20. Jahrhundert umrissen. Sogar Themen wie Kunst, die mich normalerweise gar nicht interessieren, haben es geschafft, mich hier zu fesseln. Ich konnte mir dadurch viel Wissen aneignen und habe nach dem Hören das Gefühl, endlich den Zusammenhang zwischen den einzelnen Errungenschaften verstanden zu haben.

Was mir, neben den naturwissenschaftlichen Themen, die ich aber ohnehin schon zur Genüge kenne, sehr gut gefallen hat, war die Erklärung der Haltung der Menschen aus einigen Geburtsjahrgängen. Dadurch ist mir die unterschiedliche Lebenseinstellung meiner Generation (1980er) und der beiden Generationen davor bewusst geworden und durch das Kapitel über neue Medien habe ich auch ein besseres Verständnis für die Jugendlichen gewonnen, die in der heutigen Zeit aufwachsen.

 

Fazit: Das Buch über das 20. Jahrhundert für Menschen, die normalerweise nicht viel mit Geschichte am Hut haben.

Cover des Buches Alles ist relativ und anything goes (ISBN: 9783458176633)
elohweihs avatar

Rezension zu "Alles ist relativ und anything goes" von John Higgs

Das 20. Jahrhundert einmal anders
elohweihvor 8 Jahren

In seinem Buch "Alles ist relativ und anything goes" nimmt John Higgs uns wortwörtlich mit auf eine "Reise durch das unglaublich seltsame und ziemlich wahnsinnige 20. Jahrhundert".

In insgesamt 15 Kapiteln erzählt er uns auf verständliche Weise und mit ganz viel Humor von jeweils einer Sache, die das 20. Jahrhundert geprägt hat. Sei es die Relativitätstheorie, Schrödingers Katze oder wichtigen historischen Ereignissen und Persönlichkeiten ohne jedoch das zu wiederholen, was man in jedem Geschichtsbuch finden kann. Gleichzeitig weiß er die Dinge aber auch in einen größeren Zusammenhang einzuordnen, sodass man als Leser einen ganz anderen Blickwinkel auf die Geschehnisse der Vergangenheit bekommt. Durch die Kapitel zieht sich ein roter Faden und die Kapitel nehmen aufeinander Bezug und stehen nicht nur für sich.
Außerdem zieht Higgs Vergleiche mit unserer heutigen Gesellschaft, was einen lachend, aber auch nachdenkend zurücklässt. 

Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel Recherche hinter diesem Buch steht. Die Fülle an Informationen ist unglaublich.

Ich selbst bin kein Fan von Sachbüchern. Da dieses Buch aber überhaupt kein typisches Sachbuch ist, kann ich es jedem nur empfehlen. 

Gespräche aus der Community

Bisher gibt es noch keine Gespräche aus der Community zum Buch. Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

in 74 Bibliotheken

auf 9 Merkzettel

von 2 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks