Um es gleich vorweg zu sagen: Wer Action und Drama erwartet ist mit diesem Buch fehl am Platz. Auch sollte man Tiere mögen, da sie eine große Rolle in der Geschichte spielen.
John Inman hat einen eigentlich ereignislosen, aber wunderschönen und intensiven Liebesroman geschrieben. Ich hatte bisher noch nichts von ihm gelesen doch er hat es geschafft dass ich die kalifornische Wüste förmlich vor mir sah und roch, die Hitze und Einsamkeit, aber auch die sternendurchleuchteten, kühlen Nächte spürte. In erster Linie die Einsamkeit war zu spüren. Nicht nur die der Wüste sondern vor allem die des Protagonisten Eddie. Nicht mehr ganz jung, nicht mehr ganz frisch, kein Partygänger und deshalb ohne Chance, einen Mann kennenzulernen der zu ihm passt. Bis sich die Ladenbesitzerin Ruth als Kupplerin betätigt. So lernt Eddie Gray kennen. Der ist stachelig wie ein Kaktus in seinem Verhalten, 21 Jahre jünger als Eddie – aber irgendwie doch interessiert. Oder doch nicht? John Inman schrieb eine sehr ruhige Geschichte, die sich über Wochen hinzieht und damit die langsame Annäherung der beiden einsamen Männer sehr glaubwürdig macht. Es gibt keine großen Missverständnisse zwischen den beiden, nachdem sie endlich zueinander gefunden haben, keine Dramen, sie müssen sich weder mit Homophobie noch mit Anfeindungen wegen des Altersunterschieds plagen. Dadurch liegt der Fokus fast komplett auf der zarten Liebesgeschichte – und den Tieren.
Ich bin eigentlich eher der Action- und Missverständnis-Fan, doch diese ruhige, intensive Liebesgeschichte konnte mich komplett überzeugen und ich habe sie auf einen Rutsch gelesen. Es wird mit Sicherheit nicht das letzte Buch des Autors gewesen sein!
John Inman
Alle Bücher von John Inman
Payback (Deutsch)
Baustelle – Betreten auf eigene Gefahr! (der Belladonna Arms 2)
Ein Ständchen für Stanley (Belladonna Arms (Deutsch) 1)
Geliebter Streuner
Zerbrochenes Glas
Worte
Shy
The Boys on the Mountain
Neue Rezensionen zu John Inman
Tom has social anxiety disorder and hates group gatherings. But his ex, Jerry, invited him to a "little" party, and Tom still can't say no to the guy even two years after their break up.
But not only the party is looming like a black cloud, Jerry's new asshole boyfriend Stanley also has his brother Frank coming from rural Indiana and decided that Tom is the best person to take his brother in and bring him to the party, since Frank also has social anxiety and is about as shy as Tom is.
Tom and Frank actually do end up getting along great, helped by their mutual aversion to Stanley's dickery.
This is a weird book. It has something from a daily soap... or maybe a cartoon series? Very over the top, kinda silly, some slapstick, lots of drama... it's obviously meant to be funny, but I mostly just found it slightly amusing. But it also has a lot of really romantic, sweet moments, some sad moments, but also often with a kinda mundane to silly edge to it.
The characters are a bit... one-dimensional. Like cartoon characters. Theirs the unapologetic villain, the scheming ex, the slimy boss... Frank and Tom have a bit more depth, but everyone has pretty much their role and is stuck with that.
It's barely a romance though. It's insta-love and the relationship is pretty much perfect and problem free. Not that there are not plenty other problems and dramas popping up everywhere else.
The thing is, in the beginning you have Tom, who's horribly shy and a total drama queen. It would be annoying if his inner voice wouldn't be so exaggerated and descriptive that it's funny again.
Then add Frank to the mix who's even more shy and even though it took them an enormous amount of pages to get to know each other (though it was just one day in time), I felt we didn't really get to see Frank as a character until afterwards, because he was barely saying anything. Tom was just as bad, but at least we had his narration to characterize him.
But then they are off to the country soon after and the whole shyness is never really brought up again and it's like they are two entirely different people.
After they get together the relationship is pretty much set and done with. They are good together and there is little drama or angst in that regard. They are mostly honest with each other and there's really nothing that can come between them.
As I said there is plenty other, external drama going on, and that really took the focus away from the relationship. It was more about the farm, about Stanley and Frank's dad and all the related issues. There where still a bunch of cute couple moments, but that wasn't the main event anymore.
It's not a bad book, and I did enjoy it for the most part, but it has a very unusual voice. Not just an unusual humor, the whole plot and focus is different. It is very much not your typical romance novel.
Tylers Entwicklung von dem Mann, der sich von Glück und Liebe gesegnet fühlt, hin zu dem, der in seinem Vertrauen in die Welt erschüttert wird, ist eindrücklich und intensiv. Der Verlust sämtlichen Sicherheitsgefühls erscheint absolut nachvollziehbar und ist glaubwürdig und detailliert ausgearbeitet. Überhaupt empfand ich die emotionalen Aspekte in diesem Buch hervorragend umgesetzt und auf ihnen liegt auch der Fokus der Geschichte. Ich nehme gleich vorweg, dass das letztlich auch die größte Stärke des Buches ist.
Es kommt nicht so häufig vor, finde ich zumindest, dass lineal-sympathische Figuren nach der Einführung in die andere Richtung abrutschen. Mit der Tiefe die Tyler bekommt, wird er mir auch ein Stück weit unliebsamer und sein Handeln scheint manchmal abstrakt. Für die Handlung ist das definitiv ein Gewinn, die Überforderung, Verzweiflung, Trauer und ohnmächtige Wut bekommen damit eine Basis, auf der sie ihre Wirkung auf den Leser voll ausfalten können.
Chris hingegen ist sympathisch, bleibt es auch und besticht mit einem, sagen wir, ungeschickten Charme (falls es so etwas gibt). Er erlangt nicht dieselbe Tiefe in der Entwicklung wie Tyler, wird aber durch diesen erstaunlich empathisch gezeichnet. Ich freue mich jedes Mal, wenn Autoren etwas durch den Hauptprotagonisten entstehen lassen können, was dieser noch nicht zur Gänze erfasst hat. John Inman hat in dieser Disziplin alles richtig gemacht und mir den Hauptgrund für die Leseentscheidung damit voll bestätigt.
Tyler und Chris bilden nicht nur den Kern der Geschichte, sie sind strenggenommen auch die einzigen Protagonisten. Was langweilig sein könnte, wird durch die inneren Konflikte der Parteien aufgefangen und die zarten Gefühlsknospen lassen nach und nach mehr Hoffnung durchschimmern. Ich sage es gern noch einmal: Die Entwicklungen der Gefühle in den unterschiedlichen Phasen der Handlung, gefällt mir ausgesprochen gut.
Kommen wir zum etwas weniger positiven Teil:
Es gibt viele Kleinigkeiten, die mich im Buch stolpern lassen. Nicht alles passt zusammen und löst sich auf. Die Motivation der Täter, die genaue Durchführung des Plans, medizinische Details, entscheidende Elemente zum Ende der Handlung/ Auflösung und die Situation im Umfeld Tylers wollen sich für mich nicht stimmig darstellen. Es gibt auch Dinge, die könnte ich unter unscheinbar verbuchen, aber gerade das Finale ergibt nach meiner Auffassung so keinen Sinn. Dazu kommt auch, dass das Ende im Gegensatz zum vorhergegangenen Teil zu dicht und gepresst wirkt. Hier wäre es schön gewesen, wenn die Ereignisse mehr Luft zur Entfaltung bekommen hätten. Dann wären ein paar der Lücken höchstwahrscheinlich auch auffüllbar gewesen.
Ich mag es, wenn nicht alles an einer Geschichte bis zum Ende durchexerziert wird, aber der Grat zwischen offener gestalteter Handlung und einer, die dadurch Logiklücken bekommt, kann erstaunlich schmal sein und hier läuft es ein paar Mal in die eher unschöne Richtung.
Zum Ende stehe ich daher entsprechend ambivalent. Die Auflösung, wie präsentiert, fand ich unnötig und nach hinten raus fehlt mir dann etwas Handlung um mit der Geschichte verständlich abschließen zu können. Nichtsdestotrotz ist die Schlussszene an sich wieder wunderbar gefühlvoll und, an den Anfang erinnert, funktioniert als Rahmen, der die Handlung abschließt oder zumindest abschließen könnte. An Potential dazu fehlt es auch nicht, nur die Szenen davor schwächen das leider ab.
Sprachlich gefiel mir die Übersetzung soweit ganz gut, auch wenn es ganz vereinzelt Fehlerchen gibt. Mit denen lässt es sich aber leben und zumindest mein Lesefluss wurde dadurch nicht beeinträchtigt.
Fazit: Eine sehr gefühlsbetone Geschichte, die kein Krimi und Thriller sein kann (wie teilweise angegeben wird), weil ihr Fokus weder auf der Verbrechensaufklärung, noch auf das Zusteuern eines Finales liegen. Für mich war das menschlich unheimlich spannend und der Werdegang der beiden einfach klasse. Der etwas schale Eindruck des nicht zu Ende gedachten verblasst dagegen allerdings nicht, sodass ich das in der Endbewertung deutlich zeigen muss. Unterhalten hat mich die Geschichte gut und wer eine Gefühlsachterbahn sucht, wird hier sicherlich fündig werden (Taschentücher werden in jedem Fall gebraucht!).
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