Cover des Buches Die vierte Hand (ISBN: 9783257233704)
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Rezension zu Die vierte Hand von John Irving

Die Odyssee des Löwenmanns

von BluevanMeer vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Zwischendurch einige Längen, ansonsten aber ein schöner Irving.

Rezension

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BluevanMeervor 6 Jahren

Patrick Wallingford hat alles, was man sich vorstellen kann. Er ist erfolgreicher Journalist, er lebt in New York und die Frauen reißen sich um ihn. Bis zu jenem schicksalshaften Tag, an dem ihm vor laufender Kamera ein Zirkuslöwe die linke Hand abbeißt und frisst. Der Skandal ist riesig, Wallingford wird zum Medienstar - jeder möchte wissen, was ihm passiert ist und wie. Bei den Frauen kommt er ohne Hand sogar noch besser an.

Als ihn eine Anfrage von einer Mrs. Claussen erreicht, wird er stutzig. Mrs. Claussen behauptet, die Hand ihres Ehemannes würde vortrefflich zu Wallingford passen. Als Otto Claussen dann tatsächlich stirbt und Wallingford den Chirurgen Dr. Zajac kennen lernt, der ihm die Hand des Verstorbenen annähen möchte, scheint es wieder richtig gut für Wallingford zu laufen. Aber damit nicht genug. Mrs. Claussen wünscht sich ein Kind von ihrem Mann, also von ihrem verstorbenen Mann - Wallingford mit der Hand von Otto kommt ihren Wünschen da am nächsten. Immerhin hat Mrs. Claussen, die Otto nicht vergessen kann, ja auch ein Anrecht auf die Hand ihres verstorbenen Mannes. Zumindest ein bisschen. Doch das Wellingford sich tatsächlich in Mrs. Claussen verliebt, das war so nicht geplant...


Ich muss sagen, dass ich mich gerade anfänglich mit der Geschichte sehr schwer getan habe. Nach dem Löwenangriff plätschert die Geschichte sehr seicht dahin und Wallingford ist leider auch nicht der sympathischste Charakter, an jeder Ecke fliegen ihm die Frauen vor die Füße. Aber als er sich wirklich in Mrs. Clausen verliebt, beginnt sich die Geschichte zu drehen.


Es gibt herrlich absurde Szenen, wilden Kaugummisex mit Angie, die finstere Mary, die sich ein Kind von Wallingford wünscht, eine Frau, die ihm im Hotel trifft und ihre Lebensgeschichte erzählt und so viel mehr. Auch Dr. Zajac, ein Mann, dessen einziges Hobby es lange Zeit war, mit einem Hockeyschläger Hundescheißehaufen auf die Ruderer am Fluss zu schießen, findet am Ende sein Glück Und einen Hund, der seine eigene Scheiße frisst, sodass Dr. Zajac nicht mehr mit dem Hockeyschläger unterwegs sein muss. Allein für solche Ideen bekommt der Roman von mir vier Sterne. Das die Geschichte zwischendurch einige Längen hat, kann ich wegen der tollen Figuren deshalb verzeihen. Trotzdem kommt der Roman nicht im Geringsten an Bis ich dich finde oder Gottes Werk und Teufels Beitrag heran, die ich deutlich besser fand.


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