Teufel und Gott in einer Person
von anchsunamun
Kurzmeinung: Ein Tabuthema unheimlich gut herübergebracht.
Rezension
John Irving hat sich mit "Gottes Werk und Teufels Beitrag" an ein schwieriges Thema herangewagt. Erzählt wird die Geschichte des Jungen Homer Wells, der im Waisenhaus St. Cloud aufwächst, betreut von Dr. Larch. Doch Dr. Larch ist nicht nur der Engel der Weisen sondern betreibt direkt nebenan auch ein Abtreibungsklinik. Er vertritt die Überzeugung, dass jede Frau selbst entscheiden soll, ob sie das Kind bekommt oder nicht. Als Homer alt genug ist, übernimmt er im Waisenhaus und in der Klinik die Assistentenrolle bei Dr. Larch, da er im Waisenhaus bleiben möchte. Erst als er Wally und Candy kennenlernt, ändert sich dieser Wunsch, denn er verliebt sich in Candy und begleitet sie und Wally.
Als Wally im Krieg vermisst wird, kommt es zu einer Liebesbeziehung zwischen Candy und Homer, aus der ein Kind hervorgeht, ein Sohn, der den Namen Angel erhält. Angel wurde in St. Clouds geboren, denn weder Homer noch Candy wolle ihre Beziehung öffentlich machen. Wally kehrt invalide aus dem Krieg zurück und gemeinsam führen sie eine Apfelplantage. Als Angel sich in Rose, die Tochter eines der Plantagenarbeiter verliebt, kommt es zum Eklat, denn Rose ist von ihrem Vater schwanger. Homer erinnert sich an seine medizinische Ausbildung bei Dr. Larch und führt zum ersten Mal allein eine Abtreibung durch. Er begreift jetzt die Handlungsweise von Dr. Larch und übernimmt nach dessen Tod die Klinik.
Mir hat besonders gefallen, dass Homer zu Anfang wirklich Widerwillen gegen das was Dr. Larch tut und es erst sehr sehr viel später versteht. Er sieht ein, dass es nicht nur schlecht ist.