Cover des Buches Der Täter (ISBN: 9783426505342)
Rezension zu Der Täter von John Katzenbach

Rezension zu "Der Täter" von John Katzenbach

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 14 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 14 Jahren
Miami,1995: Eines Tages steht Simon's Nachbarin Sophie völlig verängstigt vor seiner Tür und bittet ihn um Hilfe. Sie habe den 'schattenmann' gesehen und nun große Angst, von ihm getötet zu werden. Denn sie ist fest davon überzeugt, dass auch schon einer ihrer Bekannten von ihm getötet wurde. Der Schattenmann sei jener, welcher vor 50 Jahren in Berlin zu den Greifern gehörter, dessen Aufgabe es war, Juden zu suchen um sie nach Auschwitz ins KZ zu bringen. Und so habe er auch Sophies Familie entdeckt und sie überlebt als einzige ihrer Familie den Holocaust. Simon bietet ihr seine Hilfe an, sie wollen am nächsten Tag gemeinsam etwas unternehmen, doch da ist es schon zu spät. Sophie wurde in der Nacht erdrosselt und ausgeraubt. Wenn man ein Buch von John Katzenbach beginnt, erwartet man Spannung, aussichtslose Situationen, Selbstjustiz etc. Man ist das ganze Buch über damit beschäftigt, sich zu fragen, wie man selbst in einer solchen Situation handeln würde, wie man selbst seine Probleme lösen würde, bei der selbst die Polizei nicht helfen könnte. Doch daran hat es mir bei diesem Buch leider sehr gemangelt. Auch wenn hier einige Personen den Tod fürchten und ihnen in ihrer Situation die Polizei nicht zu helfen vermögen kann und sie sich somit selbst helfen müssen, steht die Ermittlung der Polizei im 'alten' Mordfall nach dem falschen Mörder leider viel zu sehr im Vordergrund und auch an Spannung fehlt hier sehr viel. Dazu entwickelt sich auch noch eine Liebesgeschichte, die hier absolut überhaupt nicht rein passt und somit auch einfach nur unnötig ist. Und wieso sich Simon gleich zu Anfang des Buches das Leben nehmen wollte....auch eher zur Milderung für den weiteren Verlauf gedacht. (Ohne an dieser Stelle zu viel verraten zu wollen) Außerdem greift Katzenbach hier ein sehr ernstes Thema auf, was vielleicht nicht unbedingt für einen Thriller geeignet ist. Ich fand die Bewältigung der Personen mit ihren Erlebnissen des Krieges zwar interessant, aber als Grundlage für einen Krimi eher weniger gut. Die Personen sind meiner Meinung nach auch nicht alle sehr realistisch dargestellt. Erst sind die älteren Leute sehr verängstigt, brauchen unbedingt Hilfe anderer und plötzlich sind sie die Ruhe selbst und wollen es mit Schattenmann selbst aufnehmen. Der Schattenmann selbst lässt gegen Ende auch eher nach, aber am Ende muss er ja schlielich gefasst werden und so kommen die Ermittler doch sehr schnell durch einige Zufälle auf den Täter. Alles in allem eine eher schwache Leistung von Katzenbach. Man ist doch einiges besseres gewohnt von ihm.
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