Cover des Buches Der blaue Basalt Roman (ISBN: B003ZZLXMQ)
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Rezension zu Der blaue Basalt Roman von John Knittel

Ägypten

von Minje vor 9 Jahren

Rezension

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Minjevor 9 Jahren

Das Buch "Der blaue Basalt" von John Knittel erschien im Bertelsmann Lesering.

Der Ägyptologe Walter Beam kommt das erste Mal nach Ägypten, um die Ausgrabungen in Theben zu leiten. Er kommt an in der Pension Sphynx in Sharieh Imad el Din und lernt zuallererst Preston Cable kennen, den bisherigen Leiter der Ausgrabungen. Nach dem ersten Treffen mit Cable sieht Beam sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an.

Finanziell werden die Ausgrabungen von Bernheim, einem Juden, gefördert. Dieser hält sich für eine Reinkarnation von Ramses dem 3. Bernheim interessiert sich besonders für die 6. Dynastie, verrät aber nicht warum. Das Wissen über die 6. Dynastie endet bei der 3. Pyramide (Her).

Was man über das Ende weiß: Nitokris Ehemann Menere fiel einer Verschwörung zu Opfer. Nitokris lässt eine unterirdische Festhalle bauen. Alle Verschwörer lädt sie ein. Unter einem Vorwand verlässt sie die Halle und lässt die Tore schließen. Die Schleusen werden geöffnet und alle ertrinken im Festsaal. Nitokris lässt die 3. Pyramide zu Ende bauen, wählt für sich einen Sarkophag aus blauem Basalt und verübt Suizid.

In Theben angekommen, lässt Beam die Ausgrabungen an einer anderen Stelle fortsetzen. Dort findet sein Team zuallererst einen Schacht, der zu sechs unversehrten Grabkammern führt. Außerdem findet sich dort eine Urne an. Dieser wird zuallererst nicht weiter Beachtung geschenkt.

Beam vermutet direkt hinter der Urne eine weitere Grabkammer. In einer Nacht und Nebel Aktion macht er einen Durchbruch. Und er findet einen Sarkophag aus blauem Basalt. Den Sarg also von Nitokris die er unglaublich verehrt. Ihm lässt diese Entdeckung keine Ruhe. Ein weiteres Mal geht er dorthin. Im blauen Sarkophag befindet sich ein Sarg aus Gold. Unglücklicherweise fällt eine Holzverstrebung auf den Nacken von Beam.

Zwei Monate später erwacht Beam in Luxor in einem DRK Krankenhaus. Was ist in den zwei Monaten passiert? Wie geht es weiter?

Das Buch ist gut geschrieben, es kann durchaus Interesse wecken am alten Ägypten. Ein Nachwort wäre schön gewesen, mit Erläuterungen, welche Fakten wissenschaftlich gesichert sind und was dazu gedichtet wurde: es gab Nitokris, es stimmt, das ihr Tod das Ende der 6. Dynastie bedeutete, nur einen archäologischen Nachweis gibt es bis heute nicht.

Das Buch ist auch verwirrend geschrieben. So hält man für wahr, das Nitokris zum Leben erweckt wurde, um nachher zu erfahren, dass Beam 2 Monate lang im Krankenhaus lag und nur fantasierte. Ach so. Gut zu wissen. Die "Auflösung" wird etwas zu lange herausgezögert, man glaubt zu lange, was nicht stimmt.

Das Buch ist interesssant geschrieben. Duch Beam und Bernheim stellt Knittel uns zwei sehr unterschiedliche Menschen vor.
Beam, die anfangs für seine Wissenschaft lebt, jedoch auch die ethische Seite bedebkt, sich mit ihr auseinandersetzt und dementsprechend eine folgenreiche Entscheidung für die Wissenschaft fällt (Material verstecken).
Und Bernheim: Bernheim, der vorgibt, für die Wissenschaft zu leben. Bernheim, der Trinkorgien in Grabeskammern feiern lässt. Der "Freunden" zeigt, was ER alles gefunden habe (und dabei hat es jemand anders gefunden...). Bernheim, der eine Respektlosigkeit zeigt gegenüber den Ruhestätten der alten Ägypter. Ein Mensch, der nur interessiert ist an Geld und Berühmtheit, so scheint es.

Aufgrund dieser zwei unterschiedlicher Charaktere wirft das Buch Fragen auf, die in zwei verschiedene Richtungen gehen:
Wie weit darf Wissenschaft gehen? Ist es ethisch vertretbar, eine Mumie auszuwickeln, um daraus Rückschlüsse für die Wissenschaft zu ziehen? Stören wir dabei nicht die Ruhe der Toten? und Wozu ist Wissenschaft da? Darf alles neue (jede neue Erkenntnis, jeder neue Fund) sofort der Bevölkerung zugänglich gemacht werden?

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