Rezension zu "Der Mann, der seine Frau vergaß" von John O'Farrell
Inhalt
Von einem Tag auf den anderen, hat Jack Vaughan alles um sich herum vergessen. Er kann sich weder an seinen Namen erinnern, noch an seinen Hochzeitstag, oder ob er Kinder hat.
Als er Madeleine sieht, verliebt er sich Hals über Kopf ins sie.
Er ahnt nicht, dass es sich um seine eigene Frau handelt, und sie beide kurz vorm Scheidungstermin stehen.
Meinung
John O´Farrell beschreibt auf urkomische und unterhaltsame Art die Geschichte eines Mannes, der durch einen Gedächtnisverlust einen Neustart wagt und sein ganzes Leben ändern will.
Doch kann dies gelingen, wenn sich Probleme im Laufe der Jahre einschleichen und man Menschen von sich gestoßen hat, die man eigentlich liebt?
Kann man alte Gewohnheiten tatsächlich ablegen oder sogar vergessen?
So entwickelt sich die Handlung, die in der Ich-Perspektive von Jack erzählt wird, trotz der vielen unterhaltsamen Passagen mit einer gewissen Tiefe,.
Sie regt ein wenig zum Nachdenken an und man fühlt teilweise mit den Figuren, insbesondere Jack mit.
Denn der bringt sich gerne in die unmöglichsten Situationen und nimmt kein Blatt vor den Mund.
Das sorgt nicht nur für spannende Momente, sondern auch eine gewisse Situationskomik.
Sie gibt der Geschichte den nötigen Schwung und bewirkt somit viele lustige Szenen, in denen ich mir das Lachen nicht verkneifen konnte.
Obwohl es sich schon um die gekürzte Fassung handelt, schleichen sich leider immer wieder langatmige und wiederholende Szenen ein, die die Geschichte zwischenzeitlich ganz schön ausbremsen.
Gewisse Wendungen waren mir zu vorhersehbar und konnten mich teilweise nicht überraschen.
So hielt das Ende für mich ebenfalls keine Überraschung mehr bereit, dennoch fand ich es als Abschluss der Geschichte in Ordnung.
Selbst die Charaktere wirkten recht interessant, auch wenn sie stellenweise etwas übertrieben beschrieben waren.
Jack, der herrlich selbstironisch sein kann, ist nicht unbedingt ein Mensch, der es einem leicht macht, ihn zu mögen.
Doch gerade seine einfältige Art und im Gegenzug, gerissenen Hintergedanken, machten ihn mir im Laufe der Zeit sympathischer.
Dagegen blieb mir Jacks Kumpel zum Beispiel durchgehend unsympathisch, selbst wenn er es oft gut mit ihm meinte.
Doch auch Madeleine sorgt mit ihrer Art und Einstellung für spannende Momente und besonders mit ihr, konnte ich leicht mitfühlen.
Ihr Stärken und Schwächen gefielen mir gut, denn sie ließen sie glaubwürdiger wirken.
Sehr gute Arbeit leistet auch Johannes Raspe, der mit seiner Stimme perfekt zu Jack Vaughan passt.
Er verleiht mit seiner facettenreichen Stimme den unterschiedlichen Situationen, die nötige Atmosphäre und so war es eine Freude, ihm zuzuhören.
Fazit
„Der Mann, der seine Frau vergaß“ ist ein anspruchsloser und amüsanter Unterhaltungsroman, mit Stärken und Schwächen und kann ein kleinwenig zum Nachdenken anregen.
Eine Geschichte muss nicht auf ewig in Erinnerung bleiben, aber sie sollte gut unterhalten können und ich konnte tatsächlich sehr oft bei diesem Roman lachen.