John Rapley

 4,5 Sterne bei 4 Bewertungen

Lebenslauf

John Rapley ist ein politischer Ökonom an der University of Cambridge und ein Senior Fellow am Johannesburg Institute for Advanced Studies. 

Quelle: Verlag / vlb

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Neue Rezensionen zu John Rapley

Cover des Buches Stürzende Imperien (ISBN: 9783608982367)
M

Rezension zu "Stürzende Imperien" von Peter Heather

M.Lehmann-Pape
Aus der Vergangenheit lernen (0der auch nicht)

Aus der Vergangenheit lernen (0der auch nicht)

 

Es hat schon eine hohe Faszination. Eine konkrete Historie betrachten (Das römische Imperium in seiner Endphase), die über 1500 Jahre in der Vergangenheit ja schon liegt,  und beim Lesen der fundierten Erkenntnisse der beiden Autoren sich schon ohne die dann parallel stattfindende Übertragung auf die Moderne sich bereits stark an die Gegenwart zu erinnern.

 

Frappierend sind die Parallelen des „Niedergangs“. Gerade wenn man jedes populistische Getöse gegenüber „den Barbaren“ mal zur Seite legt, nachvollzieht, dass das römische Reich keineswegs an „Überfremdung“ zugrunde gegangen ist.

Aber auch die differenzierten Betrachtungen, das Schwinden der Ressourcen, die einander bekämpfenden Autokratien, das strikt egozentrisch-parteiische Denken zum Ende des Imperiums hin, all das glättet nicht gerade die Sorgenfalten, die einem angesichts der aktuellen Weltlage zuhauf zukommen.

 

Nicht umsonst wählen die Autoren zur Nachvollziehung der damaligen Ereignisse den gleichen roten Faden: Nicht folge dem Anspruch auf Macht, nicht folge der Völkerwanderung, sondern: „Folge dem Geld“.

 

Wie sich dann die Macht vom Zentrum zur Peripherie verlagert, warum das so ist, wie das auch heute im Blick auf mehr und mehr prosperierende „Schwellenlänger“ noch als historische Entwicklung par excellence betrachtet werden kann und wie folgerichtig das Absterben des römischen Imperiums aus den inneren, weniger aus den äußeren Entwicklungen, abgeleitet werden kann.

 

Nun ist es nicht so, zum Glück, wenn es fruchten sollte, dass die Autoren allein bei der Analyse und der bestechend herausgearbeiteten Parallelität zwischen Rom und der Gegenwart stehen bleiben würde.


Gerade beim Blick auf die Unterschiede an Ressourcen und die Unabhängigkeit vom Landbesitz alleine als Grundlage von Pfründen und Macht ergeben sich eben auch mehr, bessere politische Möglichkeiten, die liberalen Demokratien der „alten Welt“ zukunftsfähig zu machen.

Andererseits, die inneren Haltungen schienen dem nicht nachkommen zu wollen. Mitsamt zunehmender Erbitterung und Aggressivität. Was im Übrigen auch dem alten Rom in keiner Form ferne lag.

 

„Kann der Westen jemals wieder zu alter Größe gelangen? Und sollte er es überhaupt versuchen“?

 

Vielleicht, aber anders. So kann man am Ende der Lektüre feststellen. Vor allem aber überzeugt der Weg der Autoren, die aktuell überlauten „Vorurteile“, dass „die Fremden“, „die Elite“ oder eine Form der „Dekadenz“ den alten Westen an seine Grenzen führt. Sondern eher die zunehmend einander fast unversöhnlich gegenüberstehende feindliche Haltung verschiedener Gruppen der Gesellschaften.

 

Eine zu empfehlende, anregende und lehrreiche Lektüre.

Cover des Buches Stürzende Imperien (ISBN: 9783608982367)
lielo99s avatar

Rezension zu "Stürzende Imperien" von Peter Heather

lielo99
Klar formuliertes und bestens recherchiertes Sachbuch

Was hat der Untergang des Römischen Reiches mit den heutigen Problemen der „westlichen Welt“ zu tun? Immerhin 500 Jahre galt es als Weltmacht der Antike. Dennoch ging es sang- und klanglos unter. Lag es tatsächlich an der neuen Religion, dem Christentum? Oder gar dem Zuzug von Menschen aus anderen Ländern? Also um „Ausländer“, die den Frieden im Reich dauerhaft stören konnten? Es gibt etliche Mutmaßungen zum Niedergang. „Stürzende Imperien“ zeigt detailliert und bestens recherchiert, wie sich die Menschen damals und heute ähneln. Das gilt vor allen Dingen für die Verantwortlichen, also die Politiker. Es stellt sich also die Frage, ob der Westen ebenfalls irgendwann ganz von der Erde verschwinden wird?


Populismus gab es damals schon und auch hier wurde den Menschen viel versprochen. Die Schere zwischen Arm und Reich klaffte noch viel mehr auseinander als heute. Der Autor Peter Heather legt dar, welche Erkenntnisse wir aus dem Geschehen von einst gewinnen könnten. Die Sprache ist gehoben und es ist kein Buch für zwischendurch. Es braucht immer eine hohe Konzentration, die fürs Lesen und Verstehen notwendig ist. Der Übersetzer John Repley leistete hervorragende Arbeit. Meine Empfehlung gilt ohne Abstriche und wenn ich könnte, würde ich mehr als fünf Sterne geben.


Cover des Buches Stürzende Imperien (ISBN: 9783608982367)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Stürzende Imperien" von Peter Heather

Bellis-Perennis
Lassen sich aus dem Untergang des Römischen Reiches Lehren für die aktuelle Situation des Westens ableiten?

Steht dem Westen, vornehmlich den USA, demnächst ein ähnliches Schicksal bevor wie dem Römischen Reich das im 5. Jahrhundert untergegangen ist? 

Dieser kniffligen Frage gehen der Historiker Peter Heather und der politische Ökonom John Rapley nach. Dazu ziehen sie zahlreiche Vergleiche, die die Parallelen und Unterschiede darstellen. 

Nach einer längeren Einleitung legen sie Autoren in acht Kapiteln plus einem Abschluss ihre Argumente dar: 

  • Feiern wie um 399
  • Imperium und Bereicherung
  • Östlich des Rheins, nördlich der Donau
  • Die Macht des Geldes
  • Alles fällt auseinander
  • Barbareneinfälle
  • Macht und Peripherie
  • Tod der Nation?
  • Schluss: Tod des Imperiums? 

„Wenn die Bürger der westlichen Länder imstande sind, die vor ihnen liegenden Schlüsselaufgaben zu begreifen und unvermeidlich spaltende Meinungsverschiedenheiten demokratisch zu lösen, und das in einer Weise, die der breiten Bevölkerung das Gefühl der Einbeziehung und Fairness vermittelt, und insbesondere, wenn sie das in einer Weise tun können, die den Bürgern der aufstrebenden Peripheriestaaten das Gefühl vermittelt, dass auch ihnen ein Anteil an einer gleichberechtigteren Zukunft innerhalb eines umfassenderen Systems angeboten wird, das auf denselben gemeinsamen Werten beruht, sind die Gewinnen kolossal. Dann hätte es der westliche Nationalstaat - ursprünglich errichtet aus umgelenkten Wohlstandsströmen der übrigen Welt - nicht nur geschafft, eine potentielle Krise zu überwinden, sondern er hätte auch ein postkoloniales Erbe echter Größe hervorgebracht, auf das seine Bürger zu Recht stolz sein dürften.“ 

Meine Meinung: 

Grundsätzlich ist die Idee einen Vergleich zwischen dem Römischen Imperium und dem Westen zu ziehen eine recht interessante Idee. Leider werden so manche nachdenklich machende Gedanken in langen Schachtelsätzen, die sich über mehrere Zeilen erstrecken, erstickt. Ob das im englischen Originaltext auch so ist? Oder liegt es an der Übersetzung? Ich mag lange Sätze ja recht gerne, aber wenn ich jeden Satz mehrmals lesen muss, um den Sukkus zu erfahren, hält sich meine Begeisterung letztlich in Grenzen.  

Wer die Zielgruppe für dieses Buch sein soll, erschließt sich mir nicht ganz. Historisch und/oder ökonomisch interessierte Leser? Politiker? - Nein, die wohl kaum, sind sie ja in ihren eigenen Interessen verstrickt.  

Die Vorschläge, wie internationale Abkommen zu einer gleichen Besteuerung, um Steueroasen abzuschaffen, Verträge zu einer Treibhausgasreduktion etc. abzuschließen, sind recht nett gemeint. Solche Abkommen gibt es bereits, allerdings weigern sich zahlreiche Länder danach zu handeln bzw. sie überhaupt zu ratifizieren. Allen voran die USA, die sich mit ihren Slogan „America First“ selbst aus dem Spiel nimmt und sich von den riesigen Konzernen, die ihre Vormachtstellung rücksichtslos ausnützen, gegängelt werden. 

 Fazit:

Ein interessantes Buch, das mich allerdings nicht wirklich überzeugt hat. 3 Sterne.

 

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