Rezension zu "Unter einem Friedhofshimmel" von John Ringo
Ganz ok . Die Idee ist nicht schlecht
Quelle: Verlag / vlb
Ganz ok . Die Idee ist nicht schlecht
Die Menschen im 41. Jahrhundert brauchen nicht mehr zu arbeiten und haben alles, was sie brauchen. Eine fast allmächtige Steuerinstanz verwaltet die verfügbare Energie und teilt sie zu. Krankheiten gibt es nicht mehr, der menschliche Körper kann fast nach Belieben verändert werden - Utopia.
Die Welt wird von einem Rat regiert, der auch die Macht über die "Mutter" genannte Kontrollinstanz hat (der Name "Mutter" ist insofern vielsagend, als auch Kinder nicht mehr von Frauen geboren werden, sondern per künstlicher Befruchtung im Inkubator gezeugt und ausgetragen). Der Rat jedoch hat über die Notwendigkeiten für die Menschen verschiedene Ideen, und eines Tages eskaliert der Streit. Der Rat bricht in zwei verfeindete Parteien auseinander. Diese verbrauchen den Großteil der verfügbaren Energie für ihren Krieg, mit verheerenden Folgen: die gesamte hochentwickelte Zivilisation bricht zusammen, da keine Energie mehr für die Aggregate vorhanden ist, die sie ermöglichen. Die Menschen fallen auf eine präindustrielle Kulturstufe zurück.
In dem kleinen Ort Raven's Mill leben ein paar sogenannte Wiederaufführer, deren Hobby die alte Welt war - sie haben die alten Handwerke und Künste gelernt und lebten wie in alten Zeiten. Diese Leute werden nun der Keim für den Aufbau einer neuen Zivilistion, denn sie wissen, wie man Land urbar macht und bepflanzt, Lebensmittel und Werkzeuge erzeugt und Unterkünfte baut.
Aber nicht nur dort haben Menschen überlebt. Es gibt auch viele, die sich auf Banditentum verlegt haben, um über die Runden zu kommen. Viele von diesen versammeln sich um Dionys McCanoc, der mit seiner selbstgebauten Armee durch die Lande zieht und Mord und Verwüstung hinterläßt. Und der früher oder später auf Raven's Mill stoßen wird...
Die Geschichte ist gut geschrieben. Da sie nur der Auftakt zu einem Dreiteiler ist, kann ich zu dem Ende nichts sagen. Das Buch liest sich flüssig und macht Lust, sich die anderen Teile auch zu besorgen. Was etwas genervt hat, sind die vielen Betonungen durch Kursivschreibung - das ist übertrieben und stört manchmal. Zudem sind ein paar Rechtschreibfehler und schräge Übersetzungen aufgefallen, aber nicht so viele, das sie den Lesespaß verderben würden. Alles in allem kein Meisterwerk, aber gute Lektüre.
Wer die vorherigen Bücher zur Invasions-Reihe von John Ringo gelesen hat wird bei diesem Buch definitiv etwas enttäuscht werden. Der Gegenschlag der auf dem Cover angesprochen wird findet das gesammte Buch über nicht statt. Das Buch erscheint mir eher wie das große Luftholen vor dem Sturm. Um die Story weiter zu verfolgen sollte man sich dieses Buch auf jeden Fall zulegen doch die Erwartungshaltung sollte nicht zu groß gesteckt sein.
Fazit: Das Buch verspricht mehr als es einhält und könnte zur Abkühlung bei so manchem sorgen im Kampf um die Menschheit. Daher sollte man es schnell durchlesen und zum nächsten Band übergehen.
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