Rezension zu "The Thirty-First Of June (Linford Mystery Library)" von John Russell Fearn
Ein LovelyBooks-NutzerEine Limousine verlässt eine Party kommt aber nie an ihrem Bestimmungsort an. Irgendwo auf dem Weg nach Hause scheint sie sich in Luft aufgelöst zu haben. Hätte die Geschichte eine rationale Erklärung, wäre dies ein Krimi.
Tatsächlich ist The Thirty-First Of June aber eine waschechte Science-Fiction-Geschichte, die auch die Vorlage für eine Episode von The Twilight Zone oder The Outer Limits hätte liefern können.
Einige verwöhnte, reiche Menschen sind nach einer Feier auf dem Weg nach Hause, doch statt in ihrem luxuriösen Anwesen finden sie sich mitten im Nirgendwo wieder. Sie landen weit fernab der Stadt in einer menschenleeren Landschaft. Hat es zunächst den Anschein, als hätten sie sich verfahren, wird nach etlichen zurückgelegten Kilometern klar, dass etwas sehr viel Schwerwiegenderes geschehen sein muss.
Ironischerweise ist es gerade ihr Chauffeur, der sich als Intelligentester erweist. Er ist ein gescheiter und praktischer Mann anders als die weltfremden, gelangweilten Mitglieder des Geldadels. So übernimmt er bald die Führung der kleinen Gruppe. Er stellt auch eine Theorie auf, nach der sie sich bei ihrem Verschwinden gerade an einem Ort befanden , wo die Grenze zwischen zwei Dimensionen besonders dünn ist, und so sind sie aus einer Welt in die andere gewechselt.
Wird es ihnen jemals gelingen nach Hause zurückzufinden?
Zunächst müssen sie sich aber mit ihren neuen Lebensumständen arrangieren. Sie sind nun gezwungen wie die Nomaden zu leben, Nahrung zu sammeln und sich für die Nacht eine Behausung zu suchen. Obwohl sie die einzigen Menschen in dieser neuen Welt zu sein scheinen, ist auch dieses Universum nicht ohne Gefahren, wie sie bald feststellen müssen. Aber es ist vor allem der Zusammenhalt zwischen den Gruppenmitgliedern, der auf eine harte Probe gestellt wird. In ihrem ursprünglichen Leben waren sie Freunde oder hätten sich zumindest als solche bezeichnet. Nun kommt es zu Streitigkeiten, es zeigen sich bis dahin ungeahnte Differenzen zwischen ihnen. Auch ihre Beziehungen werden auf die Probe gestellt. Zwei von ihnen waren eigentlich bereits verlobt, nun droht ihre Liebe in die Brüche zu gehen. Es entwickelt sich ein spannender Kampf ums Zusammen- und Überleben.
John Russell Fearn war ein geborener Erzähler, der immer wieder, einfallsreiche, spannende Geschichten ersann. Auch diesmal weiß er glänzend zu unterhalten. Obwohl im Verlauf der Handlung die eine oder andere Albernheit das Gesamtbild trübt, ist Fearn doch eine hervorragende Abenteuer/Science-Fiction-Geschichte gelungen, an welcher wohl auch Jules Verne seine Freude gehabt hätte.