Rezension zu "Star Trek – Zeit des Wandels 2: Tod" von John Vornholt
Im ersten Teil zu „Star Trek - Zeit des Wandels“ haben wir den Rashanar-Sektor kennengelernt. Hier tobte eine der fürchterlichsten Schlachten des Dominon Krieges. Captain Picard und die Enterprise-Crew wurde hier hergeschickt, um bei der Bergung der Leichen zu helfen. Schon bei der Ankunft in diesem unwirklichen Friedhof gab es so viele Ungereimtheiten und ein Geheimnis, welches zu einer Bedrohung für den gesamten Quadraten werden könnte. Picard verlor sein Kommando und wurde vor Gericht gestellt. Er ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und so wird er mit Hilfe eines alten Freundes, doch noch einmal auf eine Gnaden-Mission in diesen Sektor zurückgeschickt, um seine Unschuld zu beweisen.
Wesley Crusher der als Reisender seinen Weg durch die Galaxie gefunden hat, tritt nach langer Abwesenheit endlich wieder in Erscheinung. Sein Auftritt kommt nicht von ungefähr, denn sein Auftauchen bringt alles erst richtig ins Rollen. Man lernt einiges über die Fähigkeiten der Reisenden und auch was der Sinn ihrer Existenz ist. Wesley konnte während seiner Ausbildung einen kurzen Moment in die Zukunft schauen und was er gesehen hat, versucht er jetzt ungeschehen zu machen. Die Enterprise ist indessen zurück am Ort des Schreckens und versucht es diesmal inoffiziell, was am Ende allerdings einen ähnlichen Ausgang wie zuvor zum Ergebnis hat.
John Vornholt hat die Geschichte diesmal ein wenig in die Länge gezogen. Die Ereignisse brauchen doch eine ganze Weile, eh sie zünden, auch wenn am Ende doch alles zusammenkommt und einen schrecklichen Verlust hervorbringen. Die Verhandlungen und Interaktionen mit den Plünderern hätten deutlich kürzer gehalten werden können. Dafür gibt es einen kleinen Einblick in das Leben der Ontailianer. Hier hätte der Autor ruhig länger ausholen können. Die Crew der Enterprise taucht diesmal nicht so deutlich auf wie noch in Band eins. Sie sind lediglich Begleitfiguren, was der Geschichte in Summe zwar nicht schadet, nur dem Fan bleibt weniger von seinen Lieblingen.
Die Spannungskurven der Geschichte sind diesmal eher auf das Ende zugerichtet. Man erwartet ständig mehr über die Bedrohung zu erfahren und muss doch lange warten, bis kleine Details preisgegeben werden. Der Tod spielt nicht nur in der Vergangenheit eine große Bedeutung für diese Region, auch in der Gegenwart verändert er das Leben aller. Damit ist nicht nur der geheimnisvolle Dämon gemeint, auch das kurze Zwischenspiel von Liebe und Tod liegen diesmal so dicht beieinander, wie das Umblättern von einer zur nächsten Buchseite. Eine gute Idee und zeigt, dass Star Trek mehr als nur Action und Weltraumschlachten zu bieten hat.
Fazit:
Das Leben endet, die Liebe bleibt! Der Werdegang des Wesley Crusher war bisher nicht von vielen glücklichen Momenten geprägt. Doch mit der Möglichkeit als Reisender sein Leben zu entdecken, eröffneten sich Perspektiven, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Das er irgendwann zurück zu Captain Picard und der Enterprise kommt, war mehr als absehbar, nur der Grund musste gefunden werden. John Vornholt nimmt den Leser aus dem ersten Band nahtlos mit zurück zum Ort des Grauens. Nicht ganz so stark wie zuvor und doch dreht er zum Ende hin noch einmal kräftig auf. Er lässt Tod und Liebe gegeneinander antreten und am Ende bleibt, was immer bleiben sollte. Vielleicht wirklich der Beginn, des Endes der alten Star Trek - The Next Generation Crew.
Matthias Göbel
Autor: John Vornholt
Übersetzung: Björn Sülter
Taschenbuch: 287 Seiten
Verlag: Cross Cult Verlag
Veröffentlichung: 06.11.2023
ISBN: 9783986661649