Cover des Buches Butcher's Crossing (ISBN: 9783423280495)
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Rezension zu Butcher's Crossing von John Williams

Ein amerikanischer Traum?

von Sikal vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Sprachlich top, doch erschreckendes Gemetzel als Hauptpart.

Rezension

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Sikalvor 8 Jahren

1870: Will Andrews bricht sein Harvard Studium ab und macht sich auf die Suche nach einem anderen Leben. Ist es das Abenteuer das lockt? Oder die Natur? Jedenfalls landet Will in dem kleinen Butcher’s Crossing in Kansas, wo er auf „richtige“ Männer trifft. Männer, die jagen, schnelles Geld mit Fellen machen und sich die Nächte mit Alkohol und Frauen um die Ohren schlagen. Einer davon ist Miller, der Will von Büffelherden in den Bergen vorschwärmt und ihn dazu bringt, eine Expedition dorthin zu finanzieren. Miller organisiert ein kleines Team und die vier Männer machen sich auf eine strapaziöse Reise. Dass es letztendlich in einer Katastrophe endet, war beinahe vorhersehbar…

John Williams beschreibt diese Reise und die darauf folgende Büffeljagd sehr detailliert. Beinahe kann man die Kälte, den Durst und das Konfliktpotential spüren, dem die kleine Gemeinschaft trotzen muss. Immer an der Grenze des Ertragbaren kommen die vier Männer letztendlich doch an den von Miller prognostizierten Ort und beginnen eine Schlacht gegen eine riesige Büffelherde. Ein Blutbad wird angerichtet, das seinesgleichen sucht. Zu Hunderten werden Büffel niedergemetzelt, gehäutet und einfach liegen gelassen. Es geht ihnen ja nur um die Felle, denn die bringen das große Geld – so denken sie zumindest.

Der amerikanische Traum vom schnellen Geld ist dann relativ schnell ausgeträumt, das muss auch Will auf seinem Weg zum Erwachsenwerden erfahren. Mit welcher Grausamkeit Menschen hier ihre Gier und Besessenheit ausleben, ist erschreckend.

Der Roman hat nicht allzu viel Handlung und nur wenige Akteure. Einiges blieb für mich ungeklärt, so konnte ich nicht ganz verstehen, welchen Antrieb Will Andrews hatte sich dieser wilden Horde anzuschließen, wo er doch eigentlich einer gebildeten Familie entstammt. Wie kann man eine derartige Lust verspüren zu töten?

Die Landschaftsbeschreibungen gefielen mir sehr gut, doch dieser Tötungswahn hat mich ziemlich abgestoßen.

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