Cover des Buches Die Wütenden und die Schuldigen (ISBN: 9783832181635)
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Rezension zu Die Wütenden und die Schuldigen von John Düffel

Viel poetisches Geschwurbel

von ninchenpinchen vor 3 Jahren

Kurzmeinung: Dümpelt so vor sich hin mit viel poetischem Geschwurbel. Ein roter Faden fehlt gänzlich.

Rezension

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ninchenpinchenvor 3 Jahren

Wenn ich ganz ehrlich bin, denke ich, diesen Wütenden-und-Schuldigen-Roman hätte ich ohne Gewinn samt Rezi-Verpflichtung nicht zu Ende gelesen. Zwar wird das Thema Corona belletristisch thematisiert, wie ich es mir gewünscht hatte und dagegen ist nichts einzuwenden. Der literarische Blick auf unsinnige Maßnahmen wird hin und wieder geschickt eingeflochten. Umarmt wird sich nur, wenn keiner zuguckt und corona-gläubige alte Frauen mit Maulkorb schnaufen auf der Straße. Zitat S. 282 dazu: „Kathi sah hinüber auf die andere Straßenseite zu einer gebeugten, alten Frau, die sich mit ihrem Gehwagen zentimeterweise voranmühte und immer wieder stehen blieb, um hinter ihrer Maske nach Luft zu schnappen.“

Quarantäne wird auch nicht sonderlich ernst genommen, bleibt hinter privaten Interessen (berechtigt) auf der Strecke.

Aber nun zum Stammbaum und Inhalt. Richard, Ex-Pastor und Großvater stirbt vor sich hin. Seine Tochter Maria hat zwei Kinder: Selma und Jakob. Die Kinder sind von Holger, den Maria nicht mehr wollte und der versucht hat, sich umzubringen. Richard, Maria und Jakob kommen dem Leser durchaus näher, Selma dagegen bleibt blass und Holger sowieso. Dafür kommen Nebenfiguren ins Licht: Kathi, Marias Freundin, und der Rabbi, bei dem Maria die Quarantäne absitzt.

Aber es gibt noch eine überaus gelungene tierische Hauptfigur: Das ist Morpheus, der Kater, der fast der einzige Grund ist, der dies Buch lesenswert macht. Das geht wahrhaft ans Herz und allein Morpheus und seine tierische Vorgängerin hätten einen eigenen Roman verdient. Da sind die Menschen fast Nebensache. Ach ja, der Tierarzt, der ist auch klasse.

Fazit: Es fehlt der rote Faden, der aus dieser Aneinanderreihung von Episoden einen Roman gemacht hätte. Sicher nur für eingefleischte John-von-Düffel-Fans geeignet, wozu ich definitiv nicht gehöre und nie gehören werde. Spannend war’s auch nicht. Zwei Sterne.

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