Rezension zu "Cash" von Johnny Cash
Ich bin ein sehr großer Fan von Johnny Cash’s Musik. Damit gehe ich auch manchmal meinen Umfeld auf den Keks, aber jeder hat so seine Macken, nicht wahr? Wie auch immer, neben seiner Musik finde ich aber auch sein Leben ziemlich interessant. Dieser Aspekt kam hinzu als ich das erste Mal “Walk the Line” gesehen habe. Allerdings sind Filme halt selten identisch mit dem richtigen Leben und nachdem ich auch einige Dokumentationen über Herrn Cash gesehen habe, wollte ich nun auch gern etwas lesen. Da bin ich über diese Autobiographie gestolpert, ich bin bei dieser hängen geblieben (es gibt ja zig Biographien), weil sie wirklich aus seiner Feder stammt, nagut in Zusammenarbeit mit Patrick Carr. Zudem hat der Preis überzeugt ;)
So zunächst einige Worten zu dem Stil. Anfangs hatte ich noch meine Bedenken, weil ich normalerweise Biographien öde finde. Allerdings bin ich von dem Gegenteil überzeugt wurden. Der Stil ist klar und einfach, er ähnelt meiner Meinung nach sogar manchmal seinen Liedern. Er spricht das aus, was er denkt ohne große Umschweife und Metaphern. Dies passt auch zu seinem Leben. Was etwas komisch ist, dadurch das wirklich aus seinen Gedanken stammt, ist nicht alles sortiert. Cash geht nicht chronologisch sein Leben durch, viel mehr beschäftigt er sich mit bestimmten Aspekten seines Lebens. Da kann man manchmal schon durcheinander kommen.
Besonders spannend empfand ich das Kapitel über seine Kindheit und das über sein Suchtproblem. Es ist keine Heuchelei zu finden, vielmehr sagt er, so war ich und tja, ändern kann ich es eh nicht mehr, also muss man lernen damit umzugehen. Er besitzt auch keine falsche Bescheidenheit, noch ist er zu protzig. Ich glaube, dass macht ihn so einzigartig und faszinierend. Ebenfalls bekommt man auch eine Menge über Countrymusik erzählt, wo man eventuell doch den einen oder anderen kennen sollte, damit man den Zusammenhang bzw. die Wichtigkeit besser versteht. Jedoch im Ganzen betrachtet, bekommt einen guten Einblick in das Musikgeschäft zu seiner Zeit. Ok, das erstreckt von den 50ern bis hin zu den 90ern. Hinzu kommt, dass Johnny Cash ein sehr gläubiger Mensch ist, und deshalb Gott ebenfalls einen groß Platz in seinen Leben und damit auch in seinen Buch einnimmt. Auf den ersten Blick scheint dies vielleicht etwas komisch, aber bei nochmaligen überdenken, ist dies für einen Amerika nicht sehr ungewöhnlich.
Ich werde wohl nie ein Fan von Biographien werden, und diese wird auch bestimmt die Ausnahme bleiben. Aber diesen Kauf bereue ich nicht. Wer also auch der Faszination Johnny Cash verfallen ist, sollte um das Buch nicht herum kommen. Ich glaube ich werde mir jetzt “Live at Folsom Prison” anhören gehen.