ZWEI LIEBESGESCHICHTEN...
Flitterwochen in Paris. Im Paris der Belle Époque verbringt Sophie die ersten Tage an der Seite ihres Mannes, des Malers Édouard Lefèvre. Die Welt, die er ihr, dem Mädchen aus der Provinz, zeigt, ist aufregend und neu. Doch das Leben als Frau eines armen Künstlers ist nicht immer leicht. Über hundert Jahre später begibt sich eine andere Braut auf Hochzeitsreise in die Stadt der Liebe. Hals über Kopf haben Liv und David geheiratet. Doch die Tage in Paris sind nicht ganz so unbeschwert und romantisch, wie Liv sich das erhofft hat. Hat sie gerade den Fehler ihres Lebens begangen? Erst ein Gemälde bringt die Liebenden einander wieder näher... (Verlagsbeschreibung)
Dieser Kurzroman ist die Vorgeschichte zu dem Titel "Ein Bild von dir", den ich bislang noch nicht kenne. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, ob diese Vorgeschichte ein Gewinn ist oder nicht. Ich kann nur sagen, dass mich der Kurzroman leider nicht wirklich überzeugen konnte.
Erzählt wird er auf zwei Zeitebenen und beleuchtet zwei verschiedene Liebesgeschichten in Paris. Die erste spielt zur Zeit der Belle Époque und befasst sich mit dem Lebemann und Maler Édouard Lefèvre, der nie Geld hat, weil er es großzügig unter seinen Freunden verteilt, und seiner großen Liebe Sophie, einem Mädchen vom Lande, das er kurzerhand heiratet. Sophie ist die Vernünftige in der Beziehung und versucht, von Édouards Freunden das Geld einzutreiben, das sie ihm schulden, denn das frisch vermählte Paar kann sich noch nicht einmal etwas zu essen kaufen.
Die zweite Geschichte spielt in der heutigen Zeit und begleitet ein Paar auf Hochzeitsreise in der Stadt der Liebe. Mit gerade einmal einer Woche kurz genug hat David nichts Besseres zu tun, als Liv immer wieder allein zu lassen, um beruflichen Verpflichtungen nachzukommen. Liv wird immer unzufriedener, streift alleine durch Paris und bereut die kurzentschlossene Heirat schon wieder. Ein Gemälde stellt die Verbindung zwischen beiden Geschichten her.
Die Geschichte um den Maler Édouard und seine große Liebe hat durchaus Charme, man fühlt sich richtiggehend in die damalige Zeit versetzt und streift mit dem Paar durch die verrauchten Kneipen. Der Zeitstrang um David und Liv dagegen hat mich eher genervt. Wie kann jemand so wenig feinfühlig sein und sich ausgerechnet während der Hochzeitsreise ständig aus dem Staub machen, um beruflich weiterzukommen? Und wieso packt Liv nicht sofort die Koffer und lässt die ohnehin spontan geschlossene Ehe gleich wieder annulieren? Zu erwarten, dass David sich ändern wird, ist doch wohl blauäugig und wenig vorstellbar. Jetzt ist die Liebe frisch, und wenn da nicht Rücksicht genommen wird, wann denn dann?! Was Jojo Moyes daraus macht - muss jede:r selbst lesen. Für mich war das jedenfalls des Guten zu viel.
Ein Zeitstrang war also nett zu lesen und zog in den Bann, der andere dagegen - nope. Macht zusammen eben nicht mehr als Mittelmaß. Ob ich nun auch "Ein Bild von dir" lesen werde, weiß ich wirklich noch nicht...
© Parden