Rezension zu In die Wildnis von Jon Krakauer
Rezension zu "In die Wildnis" von Jon Krakauer
von ***Chrissy***
Rezension
***Chrissy***vor 13 Jahren
Was treibt einen jungen Menschen dazu nach Alaska aufzubrechen um dort ganz allein in der Wildnis zu leben? Was geht in einem jungen Erwachsenen vor, der ein Leben in Einsamkeit und Rastlosigkeit wählt? Wieso bevorzugt jemand Armut und Hunger, wenn er alle Möglichkeiten hat ein Leben in Wohlstand zu leben? Immer wieder zieht es Menschen in die gnadenlose Wildnis Alaskas. Sie wollen die Schönheit der Natur erleben und in völliger Isolation den wahren Sinn des Lebens begreifen. Doch warum? Im September 1992 stieß man in einem abgelegenen Gebiet Alaskas auf die Leiche eines jungen Mannes. Sein Name war Christopher McCandless. Bei ihm fand man zahlreiche Notizen. Sie schildern sein Leben in der Wildnis bis zu seinem Tod. Seine Geschichte ging um die Welt. Und Jon Krakauer war es, der die Geschichte vom jungen McCandless rekonstruierte. Das Buch hat mich schockiert und fasziniert zugleich. Einerseits empfand ich während des Lesens für Christopher einfach nur Unverständnis. Absolut skrupellos verließ er seine Familie und ließ diese zurück ohne mit der Wimper zu zucken. Ohne weiter darüber nachzudenken provozierte er jahrelange Sorge und Angst bei den Menschen, die ihn liebten. Auch während seiner Reise freundete er sich immer wieder mit Menschen an, die er anschließend wieder fallen ließ, wenn es ihn weiter zog. Die Freiheit die Chris genoss und die Erfahrungen, die er machte, gingen vor allem anfänglich größtenteils auf Kosten anderer. Seine Wesen ist außer Frage egoistisch, störrisch und den meisten gegenüber herablassend gewesen. Andererseits empfand ich für Chris tiefen Respekt. Die meisten Menschen haben große Träume. Und die wenigsten haben jemals den Mut diese zu verwirklichen. Ganz anders Chris. Eisern kämpfte er für das, woran er glaubte. Er gab niemals auf, ging immer weiter, nichts und niemand konnten ihn aufhalten. Das zeugt von unwahrscheinlicher charakterlicher Stärke, Mut und Zielstrebigkeit. Jon Krakauer hat eine Abhandlung über das Leben des Christopher McCandless geschrieben, die spannend und lehrreich zugleich ist. Ich habe sehr viel nachgedacht während des Lesens, sowohl über Chris als auch über das Leben selbst. Krakauers Werk hat mir somit sehr viel gegeben. Und ich bin froh es gelesen zu haben.