Cover des Buches In eisige Höhen (ISBN: 9783492229708)
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Rezension zu In eisige Höhen von Jon Krakauer

Ein dramatischer Augenzeugenbericht

von MiGu vor 6 Jahren

Rezension

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MiGuvor 6 Jahren
Kurze Inhaltsangabe
Im Mai 1996 nahm der Journalist Jon Krakauer an einer Expedition auf den Mount Everest teil und erlebt dabei eine Katastrophe, bei der fünf seiner Kameraden bei einem Schneesturm ums Leben kamen.
Er selbst konnte sich in Sicherheit bringen doch insgesamt starben 12 Menschen.

Meinung
Als im Mai die Katastrophe ihren Lauf nahm, erlebte Jon Krakauer hautnah die Geschehnisse. In seinem Roman „In eisige Höhen“, der ein Augenzeugenbericht ist, erzählt er von diesem dramatischen Ereignis und äußert sich teilweise auch sehr kritisch.
In seinem Vorwort bemerkt der Leser direkt, wie wichtig es ihm ist, noch einmal dieses Erlebnis Revue passieren zu lassen, davon zu berichten, was ihn so belastet.
Die Erzählung ist in Kapitel chronologisch mit Datum und Höhenmeter versehen, aufgeteilt.

Der Autor berichtet nicht sofort über die Katastrophe, sondern lässt den Leser teilhaben an den Vorbereitungen dieser Expedition. So erinnert er sich an die anderen Teilnehmer, die sich teilweise selbst zurückerinnern und berichtet von zwischenmenschlichen Gesprächen, die damals stattgefunden haben.
Er berichtet von der Faszination der Berge, das Glücksgefühl, wenn man erschöpft im Lager ankommt, die eisige Kälte, wenn man den Minusgraden ausgesetzt ist und die menschliche Anspannung untereinander in der Gruppe oder die, die andere Gruppen betreffen.
Dies machte für mich diese Erzählung sehr bewegend, denn man weiß, dass einige dieser Personen den Berg nicht lebend verlassen werden.

So ging es mir auch mit der chronologischen Aufteilung der Kapitel.
Sie machen die Erzählung fesselnder aber auch beklemmender, denn man weiß, das tragische Schicksal kommt näher und näher …
Diverse Fotoabbildungen begleiten die Erzählung und halfen mir persönlich dabei, das Basislager vorstellen zu können.
Ein bisschen schwierig fand ich den verständlicherweise sehr emotionalen Schreibstil von Jon Krakauer, der zwischendurch auch kleine Wiederholungen beinhaltet.
Da von diesem Schicksal sehr viele Menschen betroffen waren, tauchen in diesem Roman natürlich auch sehr viele Namen auf.
Diese waren für mich schon teilweise schwer, zuzuordnen, doch zwischendurch verwirrte mich der Autor zusätzlich damit, dass er die Personen mal mit dem Vornamen ansprachen und einige Seiten später wieder mit dem Nachnamen.
Andererseits ist es eben jener emotionale, sehr persönliche Schreibstil, der diese Erzählung dem Leser näherbringt.
So ist es nicht verwunderlich, wenn man selbst emotional wird und um jeden verunglückten, trauert und sich über jeden Überlebenden freut.

Fazit
„In eisige Höhen“ ist ein dramatischer Roman, der von einem schrecklich tragischen Unglück berichtet und den Leser sehr nachdenklich zurücklässt.
Hätte diese Katastrophe verhindert werden können?
Was verleitet Menschen dazu ausgerechnet diesen Berg bezwingen zu wollen?
Ich selbst kann diese Faszination zwar nicht nachempfinden aber der Autor hat es zumindest geschafft, mich mit dieser Expedition zu fesseln und um jeden einzelnen Menschen zu bangen.










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