Dieses Buch musste sich bei mir an seinem Vorgänger messen und kommt an diesen nicht heran.
Es ist wieder ein BDSM-Roman, wobei hier nicht BDSM im Mittelpunkt steht, sondern eine missglückte Beziehung geschildert wird, die Grundsätze von BDSM missachtet und dadurch zu emotionalem und körperlichem Missbrauch wird.
Der sensible Umgang mit BDSM, der im ersten Teil sehr gelungen war, wurde hier daher deutlich weniger transportiert, wobei Kritik und Zweifel in der Rahmenhandlung etwas Platz finden.
Aufgebaut ist das Buch nämlich wie sein Vorgänger, nur dass es diesmal nicht Herr Conrad ist, der erzählt, sondern Lia.
Allerdings ist die Rahmenhandlung leider deutlich langweiliger. Während im ersten Teil beide Handlungsebenen kunstvoll ineinandergreifen und gerade am Schluss vermischt werden, sitzen hier einfach zwei Frauen zusammen, trinken Kaffee und Lia erzählt ihre Geschichte.
Die Rahmenhandlung nutzt zudem nicht ihr ganzes Potential aus und einiges bleibt leider unerwähnt.
Dabei hält der Klappentext leider nicht, was er verspricht: Es werden keine GeschichteN (Plural) erzählt.
In diesem Band geht es nur um eine einzige Begegnung. Diese baut sich langsam auf, wird immer durch die Rahmenhandlung unterbrochen und kommt dann zu einem Ende. Dadurch ist das Buch deutlich weniger facettenreich als der erste Band, der ja in ganz viele verschiedene Situationen und damit auch Aspekte von BDSM einen Einblick gegeben hat.
Fazit: Wieder ein Roman, der von jemandem geschrieben ist, der sich mit BDSM auskennt und daher inhaltlich stimmig ist, auch wenn hier eher Missbrauch geschildert wird. Allerdings gibt es statt vieler kleiner Geschichten nur eine recht vorhersehbare Geschichte und die Rahmenhandlung ist diesmal deutlich flacher.
Aufgewühlt bekommt von mir 3 / 5 Sterne.