Obwohl das Autorenduo einen bekannten Medizin-Podcast („Blutige Anfänger“) betreibt, kannte ich Jonas Köller und Wichard Lüdje bis jetzt nicht. In ihrem Buch „Medizin für Normalsterbliche“ dokumentieren sie ihr Wissen, ihre Meinung und ihre Tipps für die bekanntesten Krankheiten, die einen im Laufe des Lebens ereilen können (Untertitel des Buches: „Von Asthma bis Zöliakie“).
Cover und Schreibstil:
Das Cover von „Medizin für Normalsterbliche“ gefällt mir eigentlich ganz gut. Abgesehen davon, dass ich die Hintergrundfarbe sehr ansprechend finde, ist das Cover abwechslungsreich gestaltet. Aber: Auf das Foto der beiden Ärzte hätte ich persönlich gut verzichten können. Sein Porträt auf dem Buch abzubilden, ist schon ganz schön selbstverliebt, auf dem Buchrücken hinten hätte auch gereicht!
Der Schreibstil der beiden Autoren ist flüssig und somit gut zu lesen. Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang. Aber: Ich weiß nicht, welchen akademischen Anspruch die Autoren verfolgen (wollen). Mir persönlich fehlten bei einem Buch dieser Art ein Glossar mit den wichtigsten Fremdwörtern (ein Stichwortverzeichnis gibt es aber!) und ein Quellenverzeichnis (als Beleg für irgendwelche Zahlen, z.B. dass, wie die Autoren auf S. 21 behaupten, zwei bis vier Prozent alles Kleinkinder mal einen Fieberkrampf haben, aber auch Quellen zum Vertiefen einzelner Themen).
Fazit und Leseempfehlung:
Ich bin medizinische Laiin. Wenn ich mit den Auskünften von Ärzten nicht zufrieden bin, oder auch, um ein Gespräch mit Ärzten vorzubereiten, google ich. Nicht immer ist eine Google-Suche befriedigend, denn man kommt ungefiltert an Informationen, die unter Umständen gar nicht für Laien gedacht sind. Dies kann mega, mega gefährlich sein. Insofern bin ich mit „Medizin für Normalsterbliche“ sehr zufrieden. Man bekommt mit dem Buch schnelle Informationen, und alles wird verständlich erklärt.
Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat, ist der eher lustige, in meinen Augen schnoddrige Umgang mit ernsten Themen. Solange man selbst nichts hat, kann man vielleicht darüber hinweglesen und sich unter Umständen auch amüsiert unterhalten fühlen. Alle, die eine oder vielleicht sogar mehrere der beschriebenen Krankheiten haben oder hatten, oder sich von ihnen bedroht fühlen, werden den einen oder anderen Satz so gar nicht lustig finden.
Nichtsdestotrotz kann man wie gesagt durch das Buch viele wichtige Informationen gewinnen.
Ich empfehle „Medizin für Normalsterbliche“ daher natürlich allen Fans des Podcasts, aber darüber hinaus auch allen interessierten LaiInnen. Ich werde bestimmt immer wieder mal in dieses Buch hineinschauen und mir evtl. auch den Podcast anhören.
Die Dauerleserin