Inhalt: Es ist der 31. Oktober - Halloween. Zehn Jugendfreunde freuen sich auf das Wiedersehen. Brandon, der elfte im Bund, hat sie alle in einen Glasbungalow eingeladen, der sich auf einem Felsplateau hoch über dunklen Wäldern erhebt. Auf dieser Party will Brandon die Zeit der achtziger Jahre aufleben lassen - was damit beginnt, dass alle ihre Handys abgeben müssen. Doch als sie begrüßt werden, überschlagen sich die Ereignisse. Aus einem vermeintlichen Schockmoment wird tödlicher Ernst: Ein Kronleuchter löst sich von der Decke und begräbt den Gastgeber unter sich. Ein Unfall. Oder? Unter den Freunden ist ein Killer. Die Party beginnt ...
Meinung: Zu Beginn war ich durch die Idee und vor allem das tolle Cover angefixt. Das sind leider die einzigen positiven Aspekte, die ich erwähnen kann. Bereits bei Kapitel 2 war ich etwas genervt, weil zwischen Präsens und Präteritum gewechselt wurde. Gut, da konnte vielleicht noch ein Grund dahinterstecken. Da aber danach zwischen den Szenen die Zeitformen manchmal variierten, entstanden bei mir Zweifel, ob das Werk gründlich korrigiert wurde.
Die Charaktere sind sehr oberflächlich gezeichnet, jeder könnte mit jedem x-beliebig austauschbar sein. Mit Ausnahme von Brandon. Ashley und Donna verwechselte ich bis zum Schluss, und auch bei Henry und Scott verlor ich oft den Überblick. Kims Beschreibungen zu ihrem dicklichen Äußeren wirkten sehr ungeschickt und zogen ihr Übergewicht dadurch ins Lächerliche. Zu erwähnen ist, dass alle Charaktere zwischen 45 und 50 sind, sich jedoch wie Jugendliche verhalten. Das war sehr mühsam zu lesen. Ich selbst bin Anfang 30 und lege ein reiferes Verhalten an den Tag. Sie scheinen sich in den letzten Jahren nicht weiterentwickelt zu haben. Zumal verhalten sie sich nicht angebracht, wenn jemand von ihnen durch einen gewaltsamen Tod das Leben verliert. Es wird mit Schuldzuweisungen um sich geschmissen, im nächsten Moment an Sex gedacht, sich verbarrikadiert und wild drauf los gefummelt. Einige "Damen" bettelten sogar darum. Ziemlich konfus, das Ganze. Dass daheim der Partner mit den Kindern wartet, ist anscheinend egal. Wenn man Schulfreunde nach 30 Jahren wiedersieht, muss es sexuell eskalieren, keine Frage. Obwohl nebenan der Tod lauert. Würde ich auch so machen (Ironie Off).
Nick war mir zu Beginn noch der sympathischste, doch auch das änderte sich schnell. Er ist Autor für Horrorliteratur und hat anscheinend keine Ahnung, wie man logische Schlussfolgerungen zieht. Jedes Mal, wenn ihm etwas erklärt wird, hatte ich ein Bild von einem beschränkten Typen vor mir, weil er über die einfachsten Dinge zutiefst erstaunt oder bestürzt war.
Es gibt viele Tote in dem Buch, was an sich nichts Schlechtes ist. Doch dass man nicht einmal trauert, wenn der eigene Mann qualvoll sterben muss und sich gleich an die Jugendliebe ranmacht ... ganz schwierig für mich. Und am Ende dann auch noch erwähnen, dass man niemals Sex mit dem eigenen Mann hatte, ist auch sehr ... was weiß ich.
Es werden viele Themen aufgegriffen, ohne mit den Morden in Zusammenhang zu stehen. Es schien so, als würde krampfhaft versucht werden, alles noch unter einen Hut zu bringen. Auch die Tatsache, dass eine Person eine Folterung in der Sauna bei über 200 Grad überlebt hat, erscheint mir nicht realistisch.
Der Schreibstil war sehr anstrengend. Die kursiven Einschübe in Gedankenform waren auch mehr mühsam als sonst was. Sätze, die die Charaktere in Notlagen von sich gaben, sollten durch verwirrte Formulierungen wohl den Schock zur Schau stellen, waren jedoch einfach nur nervig.
Hier einige Beispiele:
-"Die Schnur war vielleicht lang genug! Ich weiß, es war dunkel, ich habe auch nicht richtig sehen können, aber als Brandon dort oben geschaukelt hat ... für einen Moment - ich meine, ich bin mir nicht sicher, deshalb frage ich ja, aber ich hatte doch den Eindruck, als hätte sich - oder?"-
-Wieder fliegt ihr Kopf herum, weil er sie geschlagen hat. Und als sie sich zurück in der Küche weiß, scheint das ganze Zimmer ein wenig gekippt. Hat sie das Bewusstsein verloren? Es kitzelt, er hat ihren Mumien-Overall aufgerissen ... Henry steht gebeugt vor ihr, und es ist die Spitze der Messerklinge, die über ihre nackte Haut gleitet, hinauffährt über die Kurve ihres Bauchs. Er hat meinen BH durchschnitten. Jetzt hat das Stahl ihre Brust erreicht, reizt sie vorsichtig, sodass ihre Brustwarzen sich starr aufrichten. "Wie kommen wir hier wieder raus, Janet? Was hat Brandon mit dir abgesprochen?" "Ich weiß es nicht, Henry, bist du wahnsinnig? Lutsch meine Titten, Henry, das will ich, nimm sie in den Mund."-
Diese ganzen Abstrusitäten waren einfach too much. Weder glaubwürdig noch authentisch. Das Buch traf gar nicht meinen Geschmack und ich werde wohl von weiteren Werken des Autors Abstand nehmen.