Cover des Buches Heldenwinter (ISBN: 9783492267199)
Rezension zu Heldenwinter von Jonas Wolf

Rezension zu "Heldenwinter" von Jonas Wolf

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Der Halbling Namakan wird jäh aus seinem behüteten Leben auf den Immergrünen Almen gerissen, als ein übermächtiger Feind fast seine ganze Familie auslöscht. Zusammen mit seinem Meister Dalarr begibt er sich auf einen langen Rachefeldzug gegen den grausamen König Arvid und seinen Krieger in Weiß. Auf ihrer Reise kommt schnell eine kleine Gruppe mehr oder weniger seltsamer Gestalten zusammen, die durch ihre gemeinsamen Feinde verbunden sind: eine Hexe, eine alte Amme, ein seines Landes beraubter Herr, den ein Fluch jede Nacht verwandelt, eine Elfe, ein Zwerg. Sie überstehen viele Gefahren und kommen so manchem Geheimnis auf die Spur. Auch Namakan muss die bittere Lektion lernen, dass sein Meister nicht der ist, den er zu kennen geglaubt hat, und dass er nicht mal sich selbst kennt. Vorweg sei gesagt: „Heldenwinter“ ist ein unterhaltsames Buch, das oftmals spannend ist, mal witzig und in sich abgeschlossen. Sehr gut hat mir der Stil gefallen, der genau passend für die Handlung ist. Jonas Wolf hat den richtigen Ton für das Geschehen und für jede einzelne Person getroffen. Dass allerdings zum Teil über Seiten hinweg schlüpfrige Äußerungen sein mussten, fand ich total nervig und unpassend. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und alle recht authentisch, wenn ich auch sagen muss, dass sie mir kaum sympathisch geworden sind. Im Buch gibt es eine schöne Karte, mit der man den Reiseverlauf nachvollziehen kann. Außerdem ist das Glossar sehr lobenswert! Doch: Wer sein Buch den Vätern der Fantasy widmet, muss sich wohl auch einem Vergleich stellen. Schon die Inhaltsangabe auf dem Cover verspricht ein riesiges Epos, das man nicht bekommt. Wenn ich an Tolkiens wunderbare Mittelerde-Bücher denke, fällt bei mir „Heldenwinter“ ohne mit der Wimper zu zucken durch. Das liegt daran, dass zu wenige neue Ideen dabei sind und einfach zu viel Altbekanntes neu durchgekaut wird, in blasserer Ausführung und mit weniger Empathie. Zu viel möchte ich nicht verraten, aber sogar den Einen Ring findet man in gewisser Weise eindeutig wieder. Zum Glück nutzt Jonas Wolf den Begriff „Elben“ nicht für seine mindere Elfenschöpfung! Die Schwärmerei in anderen Rezensionen kann ich nicht nachvollziehen, trotzdem gebe ich gerade noch vier Sterne, da nie die Rede von einem „Herr der Ringe“-Abklatsch war und die Geschichte an sich sehr gut unterhält und aus Fantasy-Gesichtspunkten überzeugt. Wer allerdings Tolkiens Bücher wirklich liebt, sollte sich überlegen, ob er sich „Heldenwinter“ antun will.
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