Jonathan Carroll

 4,3 Sterne bei 59 Bewertungen
Autor von Das Land des Lachens, Das Land des Lachens und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Jonathan Carroll wurde 1949 in New York City als Sohn eines Drehbuchautors und einer Schauspielerin geboren. Er studierte an der Rutgers University in New Jersey und schloss sein Studium mit Auszeichnung ab. Kurz darauf zog er nach Wien, wo er an der American International School unterrichtete. Mit seinem ersten Roman »Das Land des Lachens« gewann er so prominente Fans wie Stephen King und Michael Ende. Zahlreiche Romane und Erzählungen folgten, für die Jonathan Carroll mit dem British Fantasy Award und dem Bram Stoker Award ausgezeichnet wurde. Der Autor ist verheiratet und hat einen Sohn.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Jonathan Carroll

Cover des Buches Das Land des Lachens (ISBN: 9783453321045)

Das Land des Lachens

 (8)
Erschienen am 13.09.2021
Cover des Buches Schlaf in den Flammen (ISBN: B002FWI0QC)

Schlaf in den Flammen

 (6)
Erschienen am 01.01.1995
Cover des Buches Wenn die Ruhe endet (ISBN: 9783518388259)

Wenn die Ruhe endet

 (2)
Erschienen am 01.01.1994
Cover des Buches Das hölzerne Meer (ISBN: 9783821809076)

Das hölzerne Meer

 (2)
Erschienen am 01.07.2003
Cover des Buches Das Land des Lachens (ISBN: 9783458160021)

Das Land des Lachens

 (19)
Erschienen am 01.12.1998

Neue Rezensionen zu Jonathan Carroll

Cover des Buches Das Land des Lachens (ISBN: 9783453321045)
PunktundKommas avatar

Rezension zu "Das Land des Lachens" von Jonathan Carroll

Aus der Zeit gefallen, trotzdem solide literarische Handwerkskunst
PunktundKommavor einem Jahr

Hin und wieder stolpert man in Buchhandlungen über so genannte moderne Klassiker, Romane, die auf dem Klappentext von namhaften Größen der Literatur per Zitat vollmundig als Meisterwerk angepriesen werden. Auf der Rückseite der mir vorliegenden Ausgabe von "Land des Lachens" beneidet Neil Gaiman ("American Gods", "Good Omens") jeden, der das Buch erstmals liest. Und Literaturkritiker Denis Scheck fügt am Ende des Buchs ein mehrseitiges Nachwort an, das voll des Lobes hinsichtlich der Vielschichtigkeit des Romans ist und die Frage aufwirft, wieso dieser nicht die Bekanntheit der Werke Lewis Carrolls oder J.R.R. Tolkiens erlangt hat.

Die Begeisterung kann ich nur in Teilen nachvollziehen. Die Story, die ich hier nicht wiederholen muss, birgt aufgrund der Idee mächtiges Potenzial für einen gewagten Spannungsbogen. Carroll schafft es auch, schillernde Figuren mit Beschreibungen, Handlungen und besonders durch Dialoge zum Leben zu erwecken. Die Perspektive des Ich-Erzählers wird gekonnt für den Transport von dessen Gefühlswelt und Ansichten genutzt und stellt sich als das ideale Mittel dar, die Verwirrung und die Beweggründe des Protagonisten zu verdeutlichen. Der Stil ist flüssig und handwerklich hervorragend.

Trotzdem hinterlässt das Buch einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen stößt mir der latente Testosteronüberschuss des Erzählers sauer auf. Vielleicht entspricht das vermittelte Frauenbild dem zu Beginn der 1980er Jahre, als das Buch entstand, und der zur Schau gestellte männliche Chauvinismus war normal. Vierzig Jahre später finde ich ihn beim Lesen fehl am Platz. Unterstrichen wird das von der wenig einfallsreichen Wahl von Verben, mit denen die ermüdend oft wiederholten und lahm geschriebenen Bettszenen ausgestaltet sind.

Die Story kommt leider erst ab dem letzten Viertel so richtig in Fahrt. Zwischenzeitlich war ich kurz davor, das Buch deshalb abzubrechen. Die Andeutungen der phantastischen Ereignisse sind rar und zu unspektakulär, um wirkliche Spannung zu erzeugen. Den meisten Charakteren, allen voran dem Erzähler, bringt man auch nach der Hälfte des Buchs wenig Sympathie entgegen, zu spröde stellen sie sich mir dar.

Das Ende fällt dann überraschend kurz aus und vermag abgesehen vom allerletzten Satz nicht hundertprozentig zu überraschen.

Fazit: "Das Land des Lachens" ist sicher solide literarische Handwerksarbeit, fußt auf einer grandiosen Idee und birgt wundervolle Abschnitte, die ihresgleichen suchen. Trotzdem wird der Roman aus den oben genannten Gründen überschätzt und findet sich zu Recht nicht im selben Regalbord wie "Der Hobbit" und "Alice im Wunderland".

Cover des Buches Das Land des Lachens (ISBN: 9783453321045)
BluevanMeers avatar

Rezension zu "Das Land des Lachens" von Jonathan Carroll

Nerviger Ich-Erzähler, tolle Geschichte!
BluevanMeervor 2 Jahren


Thomas Abbey ist der Sohn eines berühmten Hollywood-Schauspielers – und seit seiner Kindheit ein großer Fan des Autors Marshall France. Thomas arbeitet als Englischlehrer, ist recht gelangweilt von seinem Job und braucht ein Sabbatical und eine Abwechslung. Auf der Suche nach einer seltenen Ausgabe von Frances' Werken, lernt er in einem Antiquariat Saxony kennen, die ebenfalls ein Fan von Frances ist. Boom, Liebe auf den ersten Blick. Gemeinsam beschließen sie die erste Biografie ihres Lieblingsschriftstellers zu schreiben und reisen in sein Heimatdorf Galen. Dort werden sie von seiner attraktiven Tochter Anna empfangen, die nicht hundertprozentig von der Projektidee der beiden überzeugt ist. Thomas beginnt mit der Arbeit an der Biografie. Je tiefer er allerdings in die Geschichte des Ortes eintaucht, desto eher beschleicht ihn der Verdacht, dass es in Galen nicht mit rechten Dingen zugehen könnte …

Im Mittelpunkt des Buches steht die Rolle der Literatur und welche Auswirkung sie auf uns und unser Leben hat. Auch das Schicksal von Kindern berühmter Väter ist ein immer wieder auftauchendes Motiv. Der Roman beginnt mit Alltagssituationen und kippt mehr und mehr ins Skurrile, Hunde sprechen, Romanfiguren von Frances tauchen in der Realität auf und die Atmosphäre ist immer ein wenig unheimlich. Das ist toll gemacht! Der Ich-Erzähler hat ein bisschen was von einem hard-boiled-Ermittlertypen, das ist cool und sympathisch. 

Nervig sind nur seine sexistischen Kommentare über die beiden Frauen in seinen Leben, dann natürlich muss er mit Anna eine Affäre anfangen und hat dann ganz viel Stress, weil er doch das Schreiben, die Recherche und Anna und Saxony unter einen Hut bringen muss. Der arme Kerl!! Das Ende des Romans ist überraschend unvorhersehbar und hat mir gefallen.

Cover des Buches Das Land des Lachens (ISBN: 9783453321045)
RenaMs avatar

Rezension zu "Das Land des Lachens" von Jonathan Carroll

Jonathan Carroll – Das Land des Lachens
RenaMvor 2 Jahren

Ein Buch für Träumer, Fantasten und kindliche Gemüter. Ein Buch, das überrascht mit absurden Wendungen, mit unerwarteten Stilbrüchen und wundersamen Figuren. Ein Buch, das Freude macht.

Der Roman war der erste des amerikanischen Autors Jonathan Carroll, veröffentlicht 1980. Er erzählt von Thomas Abbey, Sohn eines berühmten Schauspielers und Lehrer an einer Privatschule. Vor allem aber ist er glühender Fan der Bücher von Marshall France, eines geheimnisvollen Autors von fantastischen Kinderbüchern. France, inzwischen verstorben, gab nie Interviews und es existieren auch keine Biografien über ihn. Da reift in Thomas die Idee, eine solche zu schreiben.

Zusammen mit seiner neuen Freundin Saxony reist er auf gut Glück nach Galen, dem Ort, an dem France all seine Bücher geschrieben hat und wo heute noch seine Tochter Anna lebt. Entgegen der Warnung des Verlegers von Frances Büchern erweist sich Anna als entgegenkommender als erwartet. Dennoch geht irgendetwas in Galen nicht mit rechten Dingen zu, erscheint Thomas und Saxony vieles merkwürdig, absonderlich und erschreckend.

Mit viel tiefgründigem Humor, voller Verständnis für die Marotten der Menschen und vor allem mit  einer überbordenden Fantasie gestaltet Jonathan Carroll die Welt von Galen und die Welt von Marshall France. Thomas und Anna entdecken viele Gemeinsamkeiten, beide als Kinder berühmter, außergewöhnlicher Väter. Die Verwicklungen, die sich aus den diversen Beziehungen ergeben, die Entdeckungen, die Thomas macht, all das ist abgedreht, sehr unterhaltsam und immer wieder überraschend.

Dabei ist es vor allem der Schreibstil von Carroll, der den Roman zu einen Lesevergnügen macht. Seine Art, die Menschen und die Landschaft zu beschreiben, sein ausschweifender, dabei immer passender Gebrauch von Metaphern und Vergleichen, sein ausgeklügelter Plot und seine tiefgründig erschaffenen Figuren, all das zeugt von einem großen Talent und einem ausgeprägten Einfühlungsvermögen.

Man muss sich zwar auf diesen Roman erst einstimmen, man muss regelrecht hineinfinden in die Geschichte. Aber dann kann man dieses Abenteuer wirklich genießen.

 Jonathan Carroll – Das Land des Lachens
aus dem Amerikanischen von Rudolf Hermstein
Heyne, September 2021
 Klappenbroschur, 366 Seiten, 12,99 €

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Zusätzliche Informationen

Jonathan Carroll wurde am 27. Januar 1949 in New York geboren.

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