Cover des Buches Seelenfänger (ISBN: 9783442469963)
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Rezension zu Seelenfänger von Jonathan L. Howard

Rezension zu "Seelenfänger" von Jonathan L. Howard

von Wandelchaos vor 13 Jahren

Rezension

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Wandelchaosvor 13 Jahren
Nach langem Suchen habe ich in "Seelenfänger" endlich mal wieder ein Buch gefunden, das einfach erfrischend anders ist und sich deutlich von den endlosen Massen an stereotypischen Büchern abhebt, von denen es im Fantasybereich mittlerweile nur noch so wimmelt. "Seelenfänger" sticht aus dieser Masse nicht nur duch das Cover hervor, das wie der skurrile Inhalt eine gewisse Ähnlichkeit zu Tim Burtons Stil aufweist. Die Handlung selbst ist dabei recht einfach gehalten und kommt vollkommen ohne große Verschwörungen und sonstigem aus. Zugegeben, bei mancher Stelle hatte ich das Gefühl, dass der Autor nicht so ganz wisse, mit welchen Ereignissen er die Reise bis zum Ende schmücken solle. Der Einschub mit dem Tagebucheintrag, der nur wimmelte von Rechtschreibfehlern, erschien mir etwas überflüssig. Andererseits waren die Begegnung mit dem Soldaten am Bahnhof und Cabals kurzer Ausflug in die Parallelwelt ohne Zeit hingegen wirklich interessant. Letztendlich lebt das Buch aber von seinem schwarzen Humor, den unglaublich amüsanten, manchmal aber auch sehr tiefgründigen Dialogen, der skurrilen Situation allgemein und allem voran natürlich von den Charakteren, die allesamt auf ihre Art liebenswert sind. Angefangen von Bones - dem Knochenmann - ,über Horst, der immer wieder für einen Lacher gut ist bis hin zu Johannes Cabal, der mit Abstand der schrägste und irgendwie auch skrupelloseste Protagonist einer Geschichte ist, der mir bisher untergekommen ist. In Band 1 geht er besonders neben Horst noch ein wenig unter, der sich schnell zu meinem Liebling gemausert hat, aber spätestens in Band 2 läuft Cabal zu Höchstformen auf und beweist, wie unglaublich sympathisch seine trockene humorlose Art ist. Der Schreibstil ist alles andere als Blumig oder Verträumt, wie man es aus vielen Fantasybüchern gewohnt ist. Er ist recht einfach gehalten, dabei allerdings nicht anspruchslos. Er passt einfach. Insgesamt lässt sich das Buch flüssig lesen, der Stil ist natürlich sehr auf den schwarzem Humor abgestimmt, aber auch hier gibt es immer wieder Sätze, die einfach schön zu lesen sind und sehr nachdenklich machen. Gerade gegen Ende gewinnt das Buch nämlich immer mehr an Ernst und Tiefgründigkeit, ohne je mahnend den Finger zu erheben und letztendlich erwartet einen ein Ende, mit dem mit Sicherheit niemand gerechnet hat, da es nicht annähernd zu erahnen war.
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