Manchmal sitze ich stundenlang in meinem Garten und genieße mein kleines Idyll. Dann schaue ich nicht nur gerne meinen Pflanzen beim Wachsen und erblühen zu, sondern erfreue mich auch an der Artenvielfalt. Oft entdecke ich Tiere, die mir vorher noch nie zu Gesicht gekommen sind und suche dann nach Informationen über diese für mich neu entdeckte Art und nach ihren Lebensgewohnheiten. Häufig finde ich dann Hinweise darauf, dass es sich bei einigen Exemplaren um bedrohte Tierarten handelt. Zum einen bin ich froh, dass sie scheinbar gerne in meinem Garten leben. Es stimmt mich aber auch traurig, weil ich befürchte, dass mein Sohn im Laufe seines Lebens vielleicht nicht so ein Glück hat, solch eine Artenvielfalt kennenzulernen. Nicht zuletzt, weil unsere Umwelt zunehmend zerstört wird und zahlreiche Tiere bereits ausgestorben sind. Oft stellt sich mir die Frage, was jeder einzelne von uns dazu beitragen kann, um nicht nur bedrohte Tierarten zu schützen.
Nur, was man kennt, kann man auch schützen.
Meiner Meinung nach ist dies die Grundvoraussetzung, damit wir die Prozesse rund um das Artensterben beeinflussen können. Mit „Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co“ habe ich eine wunderbare Möglichkeit in Buchform gefunden, um dieses Thema auch mit meinem Sohn zu besprechen. In diesem Sachbuch für Kinder stehen 50 Tiere im Fokus und man erfährt in ihren Geschichten, warum sie ausgestorben, gefährdet oder gar gerettete wurden.
Von der Steinzeit bis in die Gegenwart
Nach einer kleinen Einleitung von Jason Bittel, begeben wir Leser uns auf eine kleine Zeitreise und erfahren, dass es auch schon vor vielen Millionen von Jahren Massenaussterben in einem beeindruckendem Umfang gab. Blättert man weiter, so erfährt man vieles über die Ursachen, aber auch wie man die Natur zukünftig schützen kann. Und das ist oft leichter, als man denkt. Diesen kindgerecht verpackten Themen schließen sich 50 interessante Erzählungen über eindrucksvolle Tiere an.
Gerettet, gefährdet, ausgestorben
Übergeordnet sind die Geschichten verschiedener Spezies danach klassifiziert, ob das Tier ausgestorben oder gefährdet ist, ob es wiederentdeckt wurde oder der Bestand sich dank unterschiedlicher Schutzprojekte wieder erholt hat. In diesen kurzen Erzählungen werden große und kleine Leser direkt vom Autor angesprochen und durch konkretes Fragen miteinbezogen. Neben den stimmungsvollen Berichten über die Tiere, gibt es zusätzliche Informationen, die in kleinen und großen Textfeldern abgebildet sind.
Nicht nur der Autor Jason Bittel versteht es, die Leser in seinen Bann zu ziehen. Auch der Illustrator Jonathan Woodward versteht sein Handwerk. Seine außergewöhnlichen und atmosphärischen Illustrationen zieren jede Seite dieses Buches und laden jeden Betrachter dazu ein, ein wenig länger zu verweilen.
„Tiere: 50 Geschichten über Mammut, Panda, Elefant und Co“ ist ein ganz besonderes Sachbuch für die ganze Familie und sollte in keinem Bücherregal fehlen.