Die Story an sich ist gut. Umgesetzt wurde sie nicht so hervorragend, wie es das Thema hergegeben hätte.
Was ich gut fand
Die Vielfalt der Personen und die Veränderung, die sowohl in Elmar, wie auch in Lolo vor sich gehen, wenn auch durch unterschiedliche Auslöser, sprechen eindeutig für das Buch.
Das Thema ist obercool - fast schon ein Tabubruch. Der Fetisch, auf abgetrennte Gliedmaßen zu stehen - ich wüsste jetzt nicht, wann und wo ich schon einmal darüber gelesen hätte. Hier sogar insgesamt ganz unterhaltsam. Und das ganze, ohne krasse Sexphantasien oder so.
Bea - auch wenn es eine scheinbar oberflächliche dominante Person ist - was sie so berichtet, ist witzig und löst Lacher aus.
Was ich als Kritikpunkte sehe
Das Buch ist ziemlich klischeebeladen. Nun leben ja viele Bücher von Klischees und dieses eigentlich auch. Trotzdem drängt sich manchmal der Gedanke auf - wie ein junger Autor zu solchen Ansichten kommt.
Insgesamt ist es fast etwas zuviel an Problematiken. Elmar mit seinem Wesen, der zum Glück eine Therapie macht, Lolo mit ihrem Schicksalsschlag, am Rande noch eine Gruppe von Senioren, größtenteils dement. Hier ballen sich alle gesellschaftsrelevanten Themen der aktuellen Zeit, was dazu führt, dass einiges dann am Rand auch wieder runter fällt. (Was aber nicht so schlimm ist, wie es jetzt vielleicht klingt).
Fazit
Lesenswert. Ich kann ein Buch nur kritisieren, wenn ich es gelesen habe und zwar ganz, auch wenn mich einiges bereits am Anfang stört. Die vier Sterne sind hier eher eine Aufrundung von 3,5. Denn man muss auch berücksichtigen, dass das Thema eine echte Herausforderung ist und der Autor(noch recht jung) sein Debüt abgeliefert hat. Unter unter Beachtung dieser Punkte, kann ich wirklich zum Kauf raten.