Rezension zu "Alles schweigt" von Jordan Harper
Mich haben vor allem die Pageturner-Qualitäten von "Alles schweigt" überrascht. Der Roman lässt sich sehr schnell lesen; tatsächlich fiel es mir immer schwer, ihn beiseite zu legen. Am liebsten hätte ich ihn in einem Rutsch gelesen.
"Alles schweigt" spielt in Los Angeles und widmet sich dem Moloch Hollywood. Dabei tun sich Abgründe auf, die teils schwer zu ertragen sind - und das schlimmste daran ist, dass alles so nah an der Realität ist (Weinstein, Epstein & Co.), dass man meinen könnte, dies alles könnte sich tatsächlich so zugetragen haben oder immer noch so zutragen.
Es gibt einige Gewaltspitzen, aber im Grunde genommen ist das wahre Grauen, wie korrupt alle sind und was die Reichen und Mächtigen in Hollywood alles ungehindert tun können. So gesehen befindet sich Jordan Harper in guter Gesellschaft anderer Los-Angeles-Autoren wie James Ellroy.
Jordan Harpers Erzählungsstil gefällt mir sehr. Die Übersetzung scheint gelungen zu sein.