Rezension zu "Adas und Marys unglaublich erfolgreiche Agentur für das Lösen unlösbarer Fälle" von Jordan Stratford
London, 1826: Nachdem sie ihren ersten Verbrecher gefasst haben, wartet schon der nächste Fall auf die Wollstonecraft-Detektivagentur. Diesmal ermitteln die 11jährige Ada Byron und ihre 14jährige Freundin Mary Godwin im Auftrag einer berühmten Wissenschaftlerin. Ein mysteriöser Kutschenunfall, skrupellose Erbschleicher und ein geisterhaftes Mädchen im Nebel sorgen dabei für viele Rätsel. Da trifft es sich ganz gut, dass Adas Halbschwester Allegra und Marys Stiefschwester Jane nun auch mit von der Partie sind. Wird es den vier jungen Hobby-Detektivinnen gelingen, ihren zweiten Fall ebenso erfolgreich zu lösen?
"Adas und Marys unglaublich erfolgreiche Agentur für das Lösen unlösbarer Fälle - Das Mädchen im Nebel" stammt aus der Feder von Jordan Stratford und ist bereits der zweite Teil rund um die Wollstonecraft-Detektivagentur.
Den Auftakt habe ich zwar nicht gelesen, trotzdem fiel mir der Einstieg sehr leicht. Der kanadische Autor legt hier ein kurzweiliges Detektivabenteuer vor, das von Kelly Murphy wunderbar illustriert ist. Zudem basieren die Figuren fast alle auf historisch-realen Vorbildern. Ob Mathematikerin Ada Byron, "Frankenstein"- Autorin Mary Shelley, Charles Dickens oder die Wissenschaftlerin Mary Somerville - die ausführlichen Anmerkungen dazu am Ende sind richtig interessant. Die Geschichte weist aber auch so manche Schwäche auf und kann mit der sehr ähnlich gelagerten genialen Wells & Wong-Reihe von Robin Stevens nicht mithalten, was mehrere Gründe hat.
Klar ist das Buch eher auf junge Leser zugeschnitten, dennoch hätte ich mir oft mehr Atmosphäre und Tiefe gewünscht, gerade was den tollen Londoner Schauplatz anbelangt. Auch zu den vier Protagonisten Ada, Mary, Jane und Allegra fand ich keinen richtigen Draht, wenngleich sie mich ab und an zum Schmunzeln brachten. Und die Bösewichter bleiben ebenfalls sehr blass.
Ein paar überraschende Enthüllungen gibt es zwar und die zu lösenden Rätsel sind recht nett gestaltet, dennoch konnte mich das Ganze nicht so fesseln wie erhofft. Auch der zu glatte und teils recht unglaubwürdige Showdown überzeugte mich nicht, ebenso wie das unbefriedigende Ende. Viele offene Fragen bleiben zurück, was Band 3 obligatorisch macht.
Insgesamt kann ich daher "Das Mädchen im Nebel" nur bedingt empfehlen. Ein durchaus unterhaltsames Detektivabenteuer für Jung und Alt, das aber noch viel Luft nach oben besitzt. 3 Sterne von mir.