Cover des Buches Am Horizont die Freiheit (ISBN: 9783651000384)
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Rezension zu Am Horizont die Freiheit von Jorge Molist

Ein langer Weg für die Gerechtigkeit

von nicigirl85 vor 10 Jahren

Rezension

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nicigirl85vor 10 Jahren
Im Jahre 1484 ist Jean 12 Jahre alt und sein Leben verändert sich hier für immer, denn sein Heimatdorf wird von Piraten überfallen. Mutter und Schwester werden entführt, der Vater ermordet, so dass Jean zusammen mit seinem Bruder Gabriel zurück bleibt. Doch in ihrem Dorf können sie nicht bleiben und eine lange Reise ins Ungewisse beginnt. Wird Jean das Versprechen halten können, das er seinem Vater gegeben hat?

Dieser historische Roman ist mit seinen fast 800 Seiten ein wahrer Wälzer, der wirklich sehr stark und fesselnd startet. Leider gelingt es dem Autor nicht, die Spannung konstant oben zu halten, so dass ich vom letzten Drittel des Buches dann nicht mehr ganz so angetan war.

Beim Lesen merkt man definitiv, dass Jorge Molist jemand ist, der sich mit Geschichte auskennt, denn man erfährt wirklich sehr viel aus der damaligen Zeit. Er schafft es dem Leser bildlich die Gräuel, Ängste und Nöte der Menschen vor Augen zu führen. Nichts wird geschönt, so dass das Geschilderte mehr als nur realistisch wirkt. Zudem lernt man immens viel geschichtliches Wissen dazu.

Leider muss ich jedoch gestehen, dass mir persönlich das Einfließen von geschichtlichen Ereignissen teilweise etwas zu gewollt und aufgesetzt war. Zudem ist es wirklich sehr sehr viel Geschichtswissen, was man als Leser gar nicht alles verarbeiten kann. Wenn solch eine Erwähnung eine Geschichte vorantreibt und bildlicher gestaltet, dann lese ich das sehr gern, aber wenn man das Gefühl hat, dass die geschichtlichen Geschehnisse den roten Faden der Geschichte durchtrennen, dann ist das nicht so schön.

Je mehr ich las, desto mehr wuchs mir Jean und sein Schicksal ans Herz, in dieser Zeit hätte ich nicht leben wollen.

Im letzten Drittel hatte ich dann leider das Gefühl, dass Molist nun endlich fertig werden wollte. Die Begebenheiten überschlagen sich und nicht alles war dann noch für mich nachvollziehbar. Der Schluss ist zwar kitschig, aber ich mag solch ein Finale bei historischen Romanen durchaus gern.

Fazit: Ich habe das Buch wirklich gern gelesen und möchte den Wissenszuwachs nicht missen, jedoch hätten etwas weniger Geschichtswissen und weniger Seiten dem Roman auch gut gestanden. Lesenswert für all jene, die gern in andere Zeiten reisen und sich für Geschichte interessieren. Ich fand es lesenswert!
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