José-Louis Bocquet

 3,8 Sterne bei 9 Bewertungen

Lebenslauf

José-Louis Bocquet war immer schon ein Comic-Fan. Mit 13 Jahren soll er sein erstes Fanzine herausgebracht haben. Danach hat er im Comic fast alles gemacht: er war Händler, Lektor, Kritiker und Autor. Als Szenarist hat er bei Verlagen wie Dupuis, Albin Michel, Glenat, Casterman und anderen veröffentlicht. Für "Kiki" erhielt er zahlreiche Preise in Frankreich. 

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Der Passagier der Polarlys (ISBN: 9783551804204)

Der Passagier der Polarlys

Erscheint am 28.01.2025 als Gebundenes Buch bei Carlsen.

Alle Bücher von José-Louis Bocquet

Cover des Buches Kiki de Montparnasse (ISBN: 9783551791092)

Kiki de Montparnasse

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Erschienen am 30.09.2011
Cover des Buches Alice Guy (ISBN: 9783987210297)

Alice Guy

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Erschienen am 26.04.2023
Cover des Buches Der Passagier der Polarlys (ISBN: 9783551804204)

Der Passagier der Polarlys

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Erscheint am 28.01.2025

Neue Rezensionen zu José-Louis Bocquet

Cover des Buches Alice Guy (ISBN: 9783987210297)
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Rezension zu "Alice Guy" von José-Louis Bocquet

Ein Comic, der Alice Guys Bedeutung für die Filmwelt hervorhebt
Aksivor einem Jahr

In der schillernden Geschichte des Films sind es oft die großen Namen wie Georges Méliès, Charlie Chaplin und D.W. Griffith, die im Rampenlicht stehen. Doch in den Schatten dieser Titanen verbirgt sich eine vergessene Pionierin, deren Einfluss auf die Filmindustrie ebenso bedeutend war. Die Comic-Biografie von José-Louis Bocquet und Catel Muller über das Leben und Werk von Alice Guy taucht in die Tiefen des frühen Kinos ein und enthüllt eine Geschichte, die nicht nur inspirierend, sondern auch traurig ist.

José-Louis Bocquet geht chronologisch vor. Der Comic startet mit der Geburt von Alice Guy (01.07.1873) und endet mit ihrem Tod. Somit bekommen wir von jeder Lebensetappe dieser außergewöhnlichen Frau etwas mit. Wir sehen, wie sie aufwächst und mit welchen Herausforderungen ihre Eltern konfrontiert sind, bevor Alice eine Arbeit bei der französischen Firma Gaumont findet, die zu damaliger Zeit eine der ersten Filmproduktionsfirmen der Welt ist. Ab hier wird es sehr spannend, denn es ist der Beginn der außergewöhnlichen Karriere von Alice Guy.

Da Alice sich sehr für das bewegte Bild begeistert und äußerst wissbegierig ist, entwickelt sie sich auf dem Gebiet ständig weiter. 1896 dreht sie mit »La Fée aux Choux« den wahrscheinlich ersten Spielfilm der Filmgeschichte. Insgesamt inszenierte und produzierte Alice an die 500 Filme. Neben ihrem filmischen Engagement sehen wir aber auch, wie sie ihre eigene Familie gründet und versucht, in den USA Fuß zu fassen. Doch egal auf welchem Kontinent sich Alice befindet, es wird immer wieder deutlich, dass sie sich auf männlichem Terrain bewegt. Ich fand es bewundernswert, dass sie sich davon nicht einschüchtern ließ und einfach ihr Ding durchzog.

Der ausführliche Anhang am Ende des Comics hat mir sehr gefallen, da ich ihn hilfreich fand. Dieser besteht aus drei Teilen. Der erste Teil enthält die Chronologie des Lebens und Wirkens von Alice Guy mit den wichtigsten Ereignissen rund um die Entwicklung des Kinos (Jahre 1827 bis 1976). Der zweite Teil besteht aus zweiunddreißig Kurzbiografien der wichtigsten Personen in Guys Leben. Zu finden sind hier zum Beispiel die Brüder Auguste und Louis Lumière, Gustave Eiffel, James Russell, Buster Keaton und Charlie Chaplin. Der dritte Teil setzt sich aus Filmografie und Bibliografie zusammen.

Das Artwork zeichnet sich durch seine eindrucksvolle Verwendung von Schwarzweiß-Zeichnungen und subtilen grauen Schattierungen aus. Die Schwarzweiß-Darstellung ermöglicht es, Kontraste zu betonen und die Aufmerksamkeit der Leserschaft auf wichtige Details und Momente zu lenken. Ein herausragendes Merkmal des Comics ist, dass die Kapitel stets durch die Abbildung des Gebäudes (Haus, Schule etc.), in dem die Handlung des jeweiligen Kapitels verankert ist, abgetrennt werden. Dies bietet einen klaren Rahmen für die Handlung und macht nochmal auf den zentralen Ort des Geschehens aufmerksam.

Fazit: Die Comic-Biografie von Catel Muller und José-Louis Bocquet ist eine inspirierende Hommage an Alice Guy. Der vorliegende Comic bietet die Möglichkeit, die Filmgeschichte neu zu erkunden und das Vermächtnis von Frauen wie Alice Guy wiederzuentdecken. Empfehlenswert ist der Comic besonders für alle, die sich für die Geschichte des Films und die Geschichte der Frauen in der Kunst und Kultur interessieren. Alle, die gerne Comics über historische Persönlichkeiten lesen, sind hier ebenfalls richtig.

Cover des Buches Die Frau ist frei geboren – Olympe de Gouges (ISBN: 9783868695618)
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Rezension zu "Die Frau ist frei geboren – Olympe de Gouges" von José-Louis Bocquet

Rezension zu "Die Frau ist frei geboren – Olympe de Gouges" von José-Louis Bocquet
HelmuthSantlervor 12 Jahren

Von der Wiege bis zur Bahre, in dem Fall die Guillotine, begleitet diese Bild-Biografie eine der bedeutendsten Vordenkerinnen für die Rechte der Frau und die Abschaffung der Sklaverei: Olympe de Gouge.
Welch scharfer Geist hier seine spitze Zunge wetzte, welch unerschrocken selbstironische Polemikerin hier zu Werke ging, wird im folgenden Zitat deutlich (aus Art. X in Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin): Die Frau hat das Recht, aufs Schafott zu steigen; sie muss gleichermaßen das haben, ein Podium zu besteigen.
Bocquet hat ein atemloses Szenario geschaffen und damit einem atemlosen Leben ein würdiges Denkmal gesetzt. Mit Fortdauer der komplexen, sich überschlagenden Ereignisse ist es allerdings keinesfalls immer leicht, den Rollen der zahlreichen Protagonisten zu folgen, ohne über detaillierte Kenntnisse der französischen Revolution zu verfügen. Leider weist nichts auf den ausführlichen und überaus nützlichen Biografieteil im Anhang hin (Korrektur: es gibt ein Inhaltsverzeichnis, es ist das Letzte in diesem Buch), der in der Reihenfolge des Auftretens genau jene Einordnung der Haupt- und Nebenfiguren ermöglicht, die das Lesen auf einer tiefergehenden Ebene erst möglich macht.
So gut der Gesamteindruck auch ist: In Sachen sauberer verlegerischer Arbeit wurde leider geschludert. Nicht nur, dass die Existenz der Biografien sich nur dem ziellosen Vorab-Blätterer am Ende des Bandes erschließt, sind diese auch sehr fehlerhaft und entweder ohne oder mit einem wirklich schlechten Lektorat in Druck gegangen. Ganz im Gegensatz zur Bild-Biografie selbst übrigens, welche mit aller Sorgfalt behandelt wurde, die einer großen historisch-biografischen Arbeit zusteht.
Die zudem ein grafisches Kunstwerk ist: Dafür sorgt die Partnerin Bocquets, Catel Muller, die nach Kiki von Montparnasse nunmehr zum zweiten Mal eine besondere Frau mit ihrem charakteristischen Zeichenstil aus harten Kontrasten und weichen Linien in Szene setzt. Faszinierend die Ausdrucksvielfalt, die mit einem so minimalistischen, mitunter trügerisch naiv wirkenden Strich möglich ist: Ein ganzes, pralles Leben in einem Gesicht.

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